Majken Bjerno ist Salome – Premiere der gleichnamigen Oper am 20. Januar im Theater Nordhausen
Sie
ist Opernsängerin mit Leib und Seele: Die dänische Sopranistin Majken
Bjerno gibt eine leidenschaftliche Salome in der gleichnamigen
Oper von Richard Strauss, die am 20. Januar im Theater Nordhausen
Premiere hat. Bereits vor sechs Jahren erlebte sie im schwedischen Malmö
ihr Rollendebüt mit dieser Partie, vor vier Jahren sang sie die Salome
konzertant. Nun steht sie im Mittelpunkt von Anette
Leistenschneiders Nordhäuser Inszenierung der Oper an der Seite von
Yoontaek Rhim als Jochanaan, Karsten Münster als Herodes und Anja
Daniela Wagner (Herodias).
„Ich
trete gerne einen Schritt zurück und wiederhole eine Rolle, ich bin
kein Rollensammler“, beschreibt Majken Bjerno die erneute
Beschäftigung mit dem komplexen Charakter und der hochemotionalen Musik
von Richard Strauss. „Mit der Salome, überhaupt mit Strauss und Wagner
ist man nie fertig.“ Mit der gereiften Stimme und der gewachsenen
Erfahrung als Sängerin lassen sich die Extreme
besser bewältigen. „Man hat immer noch Respekt vor der Partie, aber man
weiß: man wird es überleben“.
Was
ist das für eine Frau, die den Kopf des Jochanaan fordert? „Salome ist
ein junges, ungebildetes Mädchen, das nie etwas getan
hat, aber alles bekommt, was es will. Sie liebt es, mit Menschen und
deren Gefühlen zu spielen, andere zu demütigen“, beschreibt die Dänin
ihre Partie. Salome, die ihren Platz im Leben nicht kennt, ist
gleichzeitig auch Spielball zwischen ihrer Mutter
Herodias
und ihrem Stiefvater Herodes. „Sie hat Sehnsucht nach Liebe und
Anerkennung, aber auch nach einem festen Glauben, ohne das zu wissen. So
liebt sie Jochanaan, ohne zu wissen, was Liebe ist“, sagt Majken
Bjerno. Bei aller Brutalität von Salomes Forderung: „Die
Schlussmusik ist so unfassbar schön, dass der Zuschauer unweigerlich
auch Mitleid für Salome empfindet“.
Die
Faszination für die Musik begann bei Majken Bjerno schon in der
Kindheit. Ihr Vater war Komponist und nahm sie oft zu Proben
mit ins Theater. Die besondere Atmosphäre dort habe sie immer schon
wahnsinnig fasziniert, erinnert sich die Künstlerin. „Ins Theater zu
gehen bleibt etwas Besonderes. Was man sieht und hört, passiert wirklich
in diesem Moment. Wenn man im Dunkeln sitzt und
in das Stück eintaucht, zuhört und Gefühle entstehen lässt, dann
versteht man, wo man im Leben steht. Deshalb ist Kunst und Kultur so
unfassbar wichtig.“
Gesungen
hat sie schon immer, liebte als Kind besonders „Die Zauberflöte“ und
sang die Königin der Nacht beim Anhören einer
Aufnahme mit. Mit acht Jahren trat sie einem Kinderchor bei, erhielt
ein Jahr später zusätzlich Gesangsunterricht. Bereits mit 16 bestand sie
die Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule in Ålborg. Nach vier Jahren
wechselte sie an die größere Musikhochschule
nach Kopenhagen. Dort begann sie anschließend die Opernschule des
Königlichen Theaters zu besuchen, wurde schon nach einem Jahr ins
Ensemble geholt. Ihre erste Partie war die Pamina in der „Zauberflöte“ –
ein Traum, denn sie hatte immer gehofft, dass sie mit
dieser Partie debütieren würde.
Zurzeit
ist Majken Bjerno freischaffende Künstlerin und lebt in Hannover. Sie
mag Deutschland, fühlt sich hier manchmal wohler
als in Dänemark, denn „Deutschland ist offener für andere Menschen und
Lebensweisen, weniger oberflächlich als Dänemark zurzeit.“
Festengagements und Zeiten als Freischaffende wechseln sich in ihrem
Leben ab, beides mag sie, wenn die Bedingungen stimmen.
Und welche Partie ist Majken Bjernos Traumrolle? Neben der Salome
gehören dazu die Tosca, die Senta im „Fliegenden Holländer“ und viele
mehr. Doch zunächst freut sie sich nun auf die Premiere von „Salome“ am
20. Januar im Theater Nordhausen.
Karten für die Premiere und die nächsten Vorstellungen von „Salome“ am 1. Februar um 15 Uhr, am 3. Februar um 19.30 Uhr und
am 12. Februar um 14.30 Uhr gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet unter
www.theater-nordhausen.de
und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.
Foto: Majken Bjerno als Salome; Foto: Roland Obst
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