Es hat nicht besser und anspruchvoller
beginnen können: Gerd Mackensen ist der Künstler, der mit 80
Exponaten unter dem Motto: „Faustische Verabredungen“ diesen
Auftakt bewirkt. Allein
schon der Name brachte mit sich, dass zur
Vernissage am Samstag so viele Besucher kamen, dass die Räume des
Kunsthauses an die Grenzen ihres Fassungsvermögens kamen.
Wer meinen Blog liest, mag mir
nachsehen, dass ich mich hier und in diesem Zusammenhang erst einmal
bei der Leiterin des Kunsthauses, Susanne Hinsching und seinen
MitarbeiterInnen und ebenso beim Vorsitzenden des Kunsthaus
Meyenburg-Fördervereins, Dr. Wolfgang Pientka, für das Verständnis
danke, das man mir beim Besuch von Veranstaltungen als einen der
ältesten und erheblich behinderten Besucher entgegen bringt. Es ist
gerade dort nicht selbstverständlich, wie ich feststellen musste.
Und mir gerade ein vermeintlicher „Journalismus-Experte“ nämlich
nnz-Herausgeber Peter-Stefan Greiner, vor einiger Zeit sehr
deutlich zu verstehen gab. Entgegen des Eindrucks, den er dabei
weckte, für das Gros der Nordhäuser
Pressejournalisten (19.11.13)
zu sprechen, bleibt mir festzustellen, dass der Leiter der
TA-Redaktion, Thomas Müller, bei der Vernissage am Samstag mein
Platznachbar war. Auch ihm gilt mein Dank, er erleichterte mir mein
eigenes Engagement.
Susanne Hinsching begrüßte kurz die
vielen Gäste und überließ es dann zunächst der Nordhäuser
Bürgermeisterin, in die Ausstellung einzuführen. Sie tat das in
eher förmlicher Art zunächst unter Anlehnung an statistische
Werte, um danach ein Bekenntnis zur Bedeutung der Kultur in
Nordhausen mit ihren Ausstellungsstätten abzulegen. Und dabei den
zukünftigen Anspruch der Stadt in kultureller Hinsicht betonte.
Schließlich verstand sie es Geschickt, unter Bezugnahme auf das Motto der
Ausstellung zum
Auftritt zweier Amateur-Schauspieler der
„Silberdistel“ unter der Regie der Chefdramaturgin, Dr. Anja
Eisner überzuleiten: der Gelehrtentragödie: in der Studierstube
trifft der an sich und der Welt zweifelnde Dr. Faust (Wolfgang Hartmann) auf einen Pudel
(Manfred Baumann),der sich alsbald als Mephisto, also als Teufel,
outet und Dr. Faust in Versuchung führt. Mich
beeindruckte neben der Handlung selbst die Textsicherheit der beiden
doch recht „gereiften“ Schauspieler. Herzlicher und starker
Beifall lohnte den Auftritt.

Das will ich heute auch nicht tun,
sondern Sie eher animieren, sich selbst auf eine Reise durch die Welt
des Seins und Überseins zu begeben, sich auf Verabredungen mit
unbestimmtem Ausgang mit Faust, Mephisto oder Gretchen einzulassen!
Entscheiden Sie selbst, wem sie folgen wollen bei der Suche nach dem
Sinn des Lebens.“(Ende der Auszüge). Offensichtlich stand dem Gros
der Besucher allerdings der Sinn weniger danach, der ins
Philosophische gehenden Animation zu folgen, Dem allerdings auch das
Gedränge in den Räumen wenig Gelegenheit bot.
Der Künstler selbst setzte dem
offiziellen Teil in seiner
heiteren Art einen Schlusspunkt, indem er
für die Darstellung in seinen Werken auch auf die Wirkung von Licht
und Schatten und Hell und Dunkel aufmerksam machte.
Wie dem auch sei, gilt der
Schlussakkord in der Laudatio Susanne Hinschings: „Gerd Mackensen
liefert uns in seinen Bildern ein paar Ideen und Haltepunkte, an
denen wir uns festhalten können, um weitere geistige Höhen zu
erklimmen.“
Während sich das Förmliche in der
Vernissage danach langsam ins Gesellschaftliche wandelte, trat ich
den Heimweg an und kam dort gerade zurecht, um auf 3SAT das
Brahms-Konzert der Wiener Philharmoniker zu „konsumieren“. Ein
Ausklang, wie er angemessener nicht hat sein können.
Letzte Anmerkung: Nachdem ich also im
Anschluss an die Vernissage der Animation der Laudatorin auch nicht
folgen konnte, besuchte ich gestern die Ausstellung und erlebte eine
erste Führung durch die Kunsthistorikerin Susanne Hinsching. Die
Gäste waren eine Geburtstagsgesellschaft, auf die ich im nächsten
Eintrag zu dieser Ausstellung noch kommen werde. Die Führung selbst
brachte Aufschlüsse zum Kunsthaus selbst und der Ausstellung, die
natürlich Eindrücke vermittelte, die weit über das hinausgingen,
was man als Laie zu erkennen vermag.
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