Der Thüringer Tourismus meldet nach einer Mitteilung des
Statistischen Landesamtes von Januar bis September 2014 steigende
Besucher- und Übernachtungszahlen in Thüringen (siehe meinen
Eintrag von gestern). Das ist eine erfreuliche Entwicklung. Aus der
Mitteilung geht allerdings nicht hervor, inwieweit der Norden
Thüringens, gleichbedeutend mit dem Südharz, zu dieser Entwicklung
beigetragen hat.
Ich lese in diesem Zusammenhang in einer Studie vom Ergebnis einer
„Konjunkturumfrage Tourismus/Gastgewerbe“ der IHK Erfurt für den
Sommer 2014, aus der ich entnehme, dass Nordthüringen im Verhältnis
zu Kreisfreien Städten und Mittel-und Westthüringen seine
Geschäftslage mit 25% mit Abstand am schlechtesten einschätzt. Und
das entspricht wohl auch der „gefühlten“ allgemeinen
Einschätzung.
Soweit erkennbar, stagniert aber derzeit auch das Marketing des
Südharzer Tourismusverbandes für den Tourismus und das Gastgewerbe.
Und das verwundert umso mehr, als doch die Vorsitzende dieses
Verbandes, Landrätin Birgit Keller, noch in der
Mitgliederversammlung des Verbandes im Juli beteuerte, "Nun
wollen wir weiter nach vorn schauen und das Pflänzchen Tourismus im
Landkreis pflegen und weiter wachsen lassen."
Immerhin aber
überschrieb ja das Nordhäuser Internetportal im Ergebnis des Harzer
Tourismustages 2014, der am 20.11. in Nordhausen stattfand,seinen
Bericht euphorisch „Wir sind der Harz“, was doch hoffen ließ,
dass durch diese bemerkenswerte Veranstaltung der Südharzer
Tourismusverband neuen Auftrieb erhalten und das auch nach außen
erkennen lassen würde. Stattdessen wurde bekannt, dass im Januar
2015 in Sondershausen zusammen mit dem Landkreis Nordhausen (oder dem
Südharzer Tourismusverband?) ein ganz neuer „Tourismusverband
Südharz-Kyffhäuser (TVSK) entstehen soll, der als reiner
Marketingverband allerdings weder eigene Ausflugsziele noch
Touristik-Informationen betreiben wird, wie die „Thüringer
Allgemeine“ am 24. November berichtete. Ob für diesen neuen
Verband dann auch gilt „Wir sind der Harz“, bleibt abzuwarten.
Obwohl doch Birgit Keller in einem Pressegespräch nach dem erwähntem
Harzer Tourismustag versicherte, man wolle in enger Verbindung mit
dem Harzer Tourismusverband (HTV) bleiben. Der doch mit seinen rund
250 Mitgliedsorten und -unternehmen die touristische
Marketingorganisation für den gesamten Harz ist. Und auf vielfältige
Weise für die touristischen Angebote der Region wirbt. Also genau
das für seine Mitglieder tut, was der neue TVSK offenbar nicht tun
will.
Ich denke in diesem
Zusammenhang an den Karstwanderweg, der ja erst kürzlich wieder das
Prädikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland des Deutschen
Wanderverbandes" erhielt. Von dem die Internetzeitung am 17.11.
schrieb (Auszug): „Für Laien mag das nicht sehr beeindruckend
klingen, für Wanderexperten gehört die Südharzer Route damit zur
Köngisklasse der Wanderwege, die in einem Zug mit dem Rennsteig oder
dem Hexenstieg genannt werden kann.“(Ende des Auszugs).
Dazu bleibt mir
festzustellen, dass der „Harzer Tourismusverband“ seitdem
wiederholt vom „Hexenstieg“ als Mitglied dieses Verbandes
berichtete, während man vom Karstwanderweg nichts zu lesen bekam.
Und wer wird dann in Zukunft für diesen „Wanderweg der
Königsklasse“ werben und berichten? Doch erst einmal scheint beim
„Südharzer Tourismusverband“ ganz allgemein Ruhe eingekehrt zu
sein. Und ich bin neugierig, welche Entwicklung er weiter nimmt.
Während doch der HTV seine Aufgabe darin sieht, die Aktivitäten
seiner Mitglieder zu koordinieren und intensiv Lobbyarbeit für die
Durchsetzung ihrer Interessen zu leisten.Und dafür mahnte er am
20.11. in Nordhausen mehr Zusammenhalt an. Ich denke, es hilft nur permanentes Erinnern daran.
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