Einen Vorgeschmack auf das, was die Gäste am gestrigen
Kammermusikabend im Kunsthaus Meyenburg zu hören bekommen würden,
lieferte der Percussionist Stefan Landes schon anlässlich der
Vernissage zur Ausstellung Jürgen Rennebachs am 25. November in der
Galerie der Kreissparkasse Nordhausen. Dort umrahmten er und Martina
Zimmermann am Kontrabass (beide vom Loh-Orchester) musikalisch in
ausgesprochen unterhaltsamer Art den Abend (mein Eintrag vom 26.11.)
Im gestrigen Kammerkonzert ließ Landes erkennen, was er als
Solist musikalisch und rhetorisch seinen Zuhörern zu bieten vermag.
Und das ist meines Erachtens erstaunlich. Dem Kunsthaus Meyenburg mit
ihrer Leiterin, der Kunsthistorikerin Susanne Hinsching und dem
Vorsitzenden dieses Fördervereins, Dr. Wolfgang Pientka, ist für
dieses musikalische Erlebnis zur
Adventzeit – umrahmt von einer
ebenso informierenden wie unterhaltsam wirkenden Moderation – zu
danken.
Beide Leiter ihrer Aufgabenbereiche begrüßten die Teilnehmer und
führten Stefan Landes ins Programm ein, wobei Dr. Pientka den noch
recht jungen Musikus (geb.1988 in Ingolstadt) nach seinen bisherigen
Werdegang vorstellte. Allein schon der Umstand, dass er während
seiner Schulzeit zweimal (2006 und 2007) beim Bundeswettbewerb
„Jugend musiziert“ (2006 in der Wertung Schlagzeug-Ensemble) den
ersten
Platz auf Bundesebene belegte, lässt seine besondere Begabung
und Fähigkeit im Bereich der Percussion erkennen. Und die fand ihre
Fortsetzung beim Bayerischen Landesjugendorchester, bei den Hofer
Symphonikern und im European Union Youth Orchestra. Sein Weg führte
weiter über die Bayerische Staatsoper bis zum Mitglied des
Schleswig-Holstein Festival Orchester. Seit Dezember 2013 ist Landes
Schlagzeuger im Loh-Orchester.
Und gestern im Kunsthaus zeigte er sein
Können am Vibraphon und der Kleinen Trommel oder auch Drum. Nachdem
er jeweils zuvor die Instrumente nach Beschaffenheit, geschichtlicher
Entwicklung und aktueller Verwendung in einer anschaulichen und
ausgesprochen unterhaltsamen Art erklärt hatte. Sein Programm
umfasste durchweg zeitgenössische Komponisten und reichte von
Komponisten wie David Friedman („Trance“
für Vibraphon) und
klassischer Musik (Alban Berg) bis zu Jazz und Blues (Ney Rosauro),
also durchweg sehr anspruchsvolle Stücke. Und die Virtuosität, in
der Landes seine Instrumente mit Schlägeln oder Bogen (Vibraphon),
Stöcken und Besen (Trommel) oder einfach seinen Händen beherrschte
und zu Gehör brachte, war ebenso sehens- wie hörenswert. Und
reichte von gemäßigt bis schnell und von leise bis ausdrucksstark.
In der Vorschau von Dr. Pientka hieß es schon, Landes würde das
gesamte Spektrum
perkussiver Musik von rhythmisch-groovigen bis hin zu
melodiös-klanglichen
Elementen präsentieren. Und das tat er dann
auch. Und erhielt dafür viel, viel Beifall. Der ihn schließlich
noch zu einem Klatsch-Canon mit den Zuhörern anregte, die
offensichtlich gern einstimmten.
Bemerkt sei daneben,
dass es im Programmablauf eine Pause gab, in der der Förderverein
seinen „Weinstadl“ öffnete, während Susanne Hinsching die
Gelegenheit nutzte, einige Bilder der laufenden Ausstellung EBENBILD
I GEGENSTÜCK zu erklären.
Stefan Landes als
Percussionist jedenfalls hinterließ mit seinem Programm einen außerordentlich starken, nachhaltigen Eindruck. Der am 23. Februar in Sondershausen
eine Fortsetzung erfahren wird, zu der es natürlich noch eine
Vorschau gibt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen