Mittwoch, 10. Dezember 2014

Kunsthaus Meyenburg: Musikalischer Glanzpunkt zum Advent

Einen Vorgeschmack auf das, was die Gäste am gestrigen Kammermusikabend im Kunsthaus Meyenburg zu hören bekommen würden, lieferte der Percussionist Stefan Landes schon anlässlich der Vernissage zur Ausstellung Jürgen Rennebachs am 25. November in der Galerie der Kreissparkasse Nordhausen. Dort umrahmten er und Martina Zimmermann am Kontrabass (beide vom Loh-Orchester) musikalisch in ausgesprochen unterhaltsamer Art den Abend (mein Eintrag vom 26.11.)


Im gestrigen Kammerkonzert ließ Landes erkennen, was er als Solist musikalisch und rhetorisch seinen Zuhörern zu bieten vermag. Und das ist meines Erachtens erstaunlich. Dem Kunsthaus Meyenburg mit ihrer Leiterin, der Kunsthistorikerin Susanne Hinsching und dem Vorsitzenden dieses Fördervereins, Dr. Wolfgang Pientka, ist für dieses musikalische Erlebnis zur
Adventzeit – umrahmt von einer ebenso informierenden wie unterhaltsam wirkenden Moderation – zu danken.


Beide Leiter ihrer Aufgabenbereiche begrüßten die Teilnehmer und führten Stefan Landes ins Programm ein, wobei Dr. Pientka den noch recht jungen Musikus (geb.1988 in Ingolstadt) nach seinen bisherigen Werdegang vorstellte. Allein schon der Umstand, dass er während seiner Schulzeit zweimal (2006 und 2007) beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ (2006 in der Wertung Schlagzeug-Ensemble) den ersten
Platz auf Bundesebene belegte, lässt seine besondere Begabung und Fähigkeit im Bereich der Percussion erkennen. Und die fand ihre Fortsetzung beim Bayerischen Landesjugendorchester, bei den Hofer Symphonikern und im European Union Youth Orchestra. Sein Weg führte weiter über die Bayerische Staatsoper bis zum Mitglied des Schleswig-Holstein Festival Orchester. Seit Dezember 2013 ist Landes Schlagzeuger im Loh-Orchester.


Und gestern im Kunsthaus zeigte er sein Können am Vibraphon und der Kleinen Trommel oder auch Drum. Nachdem er jeweils zuvor die Instrumente nach Beschaffenheit, geschichtlicher Entwicklung und aktueller Verwendung in einer anschaulichen und ausgesprochen unterhaltsamen Art erklärt hatte. Sein Programm umfasste durchweg zeitgenössische Komponisten und reichte von Komponisten wie David Friedman („Trance“
für Vibraphon) und klassischer Musik (Alban Berg) bis zu Jazz und Blues (Ney Rosauro), also durchweg sehr anspruchsvolle Stücke. Und die Virtuosität, in der Landes seine Instrumente mit Schlägeln oder Bogen (Vibraphon), Stöcken und Besen (Trommel) oder einfach seinen Händen beherrschte und zu Gehör brachte, war ebenso sehens- wie hörenswert. Und reichte von gemäßigt bis schnell und von leise bis ausdrucksstark. In der Vorschau von Dr. Pientka hieß es schon, Landes würde das gesamte Spektrum perkussiver Musik von rhythmisch-groovigen bis hin zu melodiös-klanglichen
Elementen präsentieren. Und das tat er dann auch. Und erhielt dafür viel, viel Beifall. Der ihn schließlich noch zu einem Klatsch-Canon mit den Zuhörern anregte, die offensichtlich gern einstimmten.


Bemerkt sei daneben, dass es im Programmablauf eine Pause gab, in der der Förderverein seinen „Weinstadl“ öffnete, während Susanne Hinsching die Gelegenheit nutzte, einige Bilder der laufenden Ausstellung EBENBILD I GEGENSTÜCK zu erklären.



Stefan Landes als Percussionist jedenfalls hinterließ mit seinem Programm einen außerordentlich starken, nachhaltigen Eindruck. Der am 23. Februar in Sondershausen eine Fortsetzung erfahren wird, zu der es natürlich noch eine Vorschau gibt. 

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