Montag, 22. Dezember 2014

Wer ist Teufel, wer Beelzebub?

Eine so geartete Überlegung drängte sich mir Anfang der vergangenen Woche auf, als ich in der „Thüringer Allgemeine“ von der Empörung las, den die Rede des einstigen CDU-Landeschefs Dieter Althaus beim Landesparteitag seiner Partei angeblich auslöste.Nach dem Bericht habe Althaus den offiziellen Anti-AfD-Kurs ausdrücklich infrage gestellt. Althaus hatte gesagt, bei der Verhinderung des ersten Ministerpräsidenten der Linken wäre Unterstützung für Thüringens CDU wichtiger gewesen, "statt ihr Steine in den Weg zu legen". Die Thüringer CDU sei in dieser Frage auf sich allein gestellt gewesen. (Bundes-CDU-Generalsekretär Peter Tauber hatte die Thüringer CDU vor der Ministerpräsidentenwahl davor gewarnt, einen eigenen Kandidaten mit AfD-Stimmen wählen zu lassen.)


Die Empörung war aber wohl mehr ein Sturm im Wasserglas. Zwar erhielt der Fraktionsvorsitzende der CDU im Thüringer Landtag, Mike Mohring, beim Bundesparteitag in Köln die Quittung für seine Gespräche mit der AfD, um eine Wahl Bodo Ramelows zum Ministerpräsidenten zu verhindern (für den Fall eines zweiten bzw. dritten Wahlgangs). Seine Wahl zum Landeschef der Thüringer CDU erfolgte danach aber so überzeugend, dass zumindest die CDU Thüringens keine Bedenken zu Mohrings Sondierungs-Gesprächen mit der AfD erkennen ließ. Und da wird auch die von der Landkreistagspräsidenten Martina Schweinsburg gestellte Frage verständlich, die da lautete: „Mit wem hätte er sonst reden sollen?“ Also quasi und gegebenenfalls dem Teufel vereint mit Beelzebub Paroli bieten?



Wobei ich nicht verstehen kann, warum man sich so schwer tut, mit dem politischen Gegner, hier also mit der AfD, zu reden? Man unterstellt doch gerade Mike Mohring, ein Stratege (und Trickser) zu sein, der sehr genau weiß, was er will. Und wie er das erreicht. Es wird auch gerade deshalb interessant sein, wie sich CDU und AfD auf der gemeinsamen Oppositionsbank im Thüringer Landtag verhalten werden. Schließlich ist es ja nach wie vor Ziel beider Parteien, Bodo Ramelows Zeit als Ministerpräsidenten baldmöglichst enden zu lassen. Ich bin da mal gespannt.

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