Im
regionalen ENL- Projekt zum Schutz des Kranichs, welches im April
2014 begonnen hat (TA, NNZ berichteten) wurde am 5. Dezember die
letzte Krachichfütterung dieses Jahres durchgeführt.
Der
Landschaftspflegeverband Südharz- Kyffhäuser e.V. unter dem
Vorstandsvorsitz von Herrn Egon Primas, MdL ist federführend für
dieses Projekt.
Die Ablenkfütterung wurde von den
Tieren ausgesprochen gut angenommen und ist als großer Erfolg zu
werten. Diese Ablenkfütterung war erforderlich, um die vielen
rastenden Kraniche im Gebiet um den Helme Stausee von den frisch
angesäten Flächen abzulenken und somit den Schaden auf diesen
Flächen für die Landwirte zu minimieren.
Wenn
auch von einigen Bürgern mit Skepsis gesehen, so liegt es auf der
Hand, dass wenn die Kraniche Getreide auf der Ablenkfläche fressen,
sie weniger Nahrung auf den umliegenden Flächen suchen müssen.
Wird
also den Kranichen für die Futteraufnahme eine dafür vorgesehene
Fläche geboten, kann die neue Aussaat der Landwirte so vor Fraß
geschützt werden.
Um
die Ablenkfütterung optimal durchführen zu können, stellte die
Agrargenossenschaft Heringen AG eine 5 ha große, abgeerntete
Maisfläche zur Verfügung. Zudem führte der Betrieb unter Anleitung
der Projektleiterin, Astrid Koschorreck, alle Fütterungen durch. Der
Geschäftsführer der Agrargenossenschaft, Günter Fischer, stellte
Frau Koschorreck mit Herr Klaus Peter Werner und Herrn Steffen Wenzel
zwei erfahrene Traktoristen an die Seite, um mit ihnen alle Details
zur Fütterung festzulegen und durchführen zu können. Wichtig war,
die Futtermenge am aktuellen Bedarf der Kraniche anzupassen. Hierzu
diente die tägliche Erfassung der Kranichzahlen durch den Verein
Nordhäuser Ornithologen e.V.. Mit diesem Wissen wurden Tag und Menge
der Fütterung immer wieder neu abgestimmt. Wichtig war auch, die
Fütterung sehr früh am Morgen durchzuführen, da die Fläche den
ganzen Tag über gut von den Kranichen besucht wurde. Eine Fütterung
nach Einflug der scheuen Tiere, hätte diese unnötig in ihrer Rast
gestört. Mindestens 3000 Tiere täglich nutzten in den Hauptzeiten
der Kranichrast das Futterangebot auf der Ablenkfläche.
An
dieser Stelle möchte der Landschaftspflegeverband Südharz/Kyffhäuser
ein herzliches Dankeschön an Herr Fischer und seine Mitarbeiter
aussprechen, da ohne sie die Maßnahme nicht so erfolgreich verlaufen
wäre.
Für die Maßnahmen im nächsten
Jahr werden die Erfahrungen aus dieser Saison eine wichtige Hilfe
sein.
Traurig
macht es die Verantwortlichen des Projektes, dass manche Bürger doch
recht wenig Verständnis für die Rast dieser anmutigen Tiere in
unserer Region zeigen. Freilaufende Hunde auf der Ablenkfutterfläche
zeugen von genau so viel Unverständnis wie Motorradfahrer die
gezielt in die rastenden Tiere fuhren oder Menschen mit Fotoapparat,
die auf die Tiere zuliefen.
Hier
ist noch viel Aufklärungsarbeit nötig, um mehr Rücksicht für die
Kraniche während der Rast zu erreichen. Für Fragen des
Kranichschutzes steht der Landschaftspflegeverband gerne als
Ansprechpartner zur Verfügung um den Kranichen auch in den nächsten
Jahren eine reibungslose Rastzeit in der Region zu ermöglichen.
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