Freitag, 12. Dezember 2014

„Schöne Bescherungen“ im Kunsthaus Meyenburg

Sollte hier besser „Alle Jahre wieder“ stehen, nachdem diese weihnachtliche Chaoslesung nun zum dritten Male – natürlich mit stets erneuten chaotisch-vergnüglichen Ereignissen und Vorgängen - stattfand? Es klänge meines Erachtens zu allgemein und sollte dem Gesang vorbehalten sein. Und wer weiß schon, wieviel solche chaotische Vorgänge die Literatur noch zu bieten vermag, um daraus eine fortlaufende vorweihnachtliche Lesereihe zu gestalten?


„Schöne Bescherungen“ also, vorgelesen den TeilnehmerInnen , wie inzwischen schon gewohnt, von Dr. Anja Eisner, Chefdramaturgin am Theater Nordhausen, und der Gastgeberin und Leiterin des Kunsthauses, Susanne Hinsching im Kunsthauskeller. Und auch da könnte sich bei weiteren Lesungen dieser Art zur Vorweihnachtszeit schon bald die Überlegung aufdrängen, die Zahl der Gäste auf das momentane Maß
zu begrenzen, oder sie in größeren Räumen stattfinden zu lassen. Das Interesse nämlich steigt von Mal zu Mal. Zwar gibt es da noch angrenzende Räume – das Kellercafè zum Beispiel – nur wird ja der Genuss dieser Lesungen erst dadurch vollständig, wenn man die Mimik der Vorlesenden auch sehen kann, mit der sie die chaotischen Geschichten offerieren.


In der Vorschau hieß es schon, das „ weihnachtliches Chaos“ würde sich in der Familie, der Nachbarschaft oder bei der
Firmenweihnachtsfeier ergeben und in epischer Breite würden auch ganz besondere Weihnachtswünsche erfüllt. Und der Nikolaus werde lyrisch daherkommen. So war es dann auch, vermehrt noch durch „Weihnachts-news“ (weihnachtliche Kurzmeldungen) „W wie Wissen“ (Weihnachtsmann im Weltgeschehen) und unter rechtlichen Aspekten (mit Vorschlag eines „Vergleichs“).


Es drängt sich mir hier zwar eine ausführlichere Würdigung dessen auf, was die beiden
Vorleserinnen an diesem Abend an chaotischen Ereignissen, höchst amüsant und vergnüglich vortrugen – und wie sie das mimisch ausdrückten – doch die am 16. Dezember in der „Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei“ vorgesehene Wiederholung dieser Lesung mit ihrer Spannung und ihren teils unerwarteten oder auch überraschenden Pointen soll ja erhalten bleiben. Und so beschränke ich mich hier auf einige Bilder vom Verlauf und dem Bemerken, dass das Vorlese-Duo wechselweise und mitunter auch bayersich-mundartlich (Dr. Eisener) stilsicher deklamierend, ihre Zuhörer
eine gute Stunde auf höchst vergnügliche Art unterhielt.




Begrüßt wurden die Gäste übrigens schon beim Betreten des Kunsthauses durch einen höchst angenehmen und vielversprechenden Duft von Glühwein, dessen Spur nicht weniger verheißend in den Keller führte. Wo Dr. Wolfgang Pientka, Vorsitzender des Meyenburg-Fördervereins, in gewohnt launiger Weise, die Versammelten begrüßte. Um dann die beiden Hauptakteurinnen einzuführen. Zuvor schon mal das zum Genuss
anregend, von dem da so angenehm aromatisch der Duft ausging. Und wem der Sinn mehr nach einen guten Wein stand, konnte auch davon ein Glas an seinen Platz mitnehmen. Dass die beiden Vorleserinnen zur Veranschaulichung der abschließenden Firmen-Weihnachtsfeier stärkere Sachen konsumierten (Bild) ist sicher nur dieser Feier zuzuschreiben. Es gab wiederholten und begeisterten Schlussbeifall, der beide Vorlesenden veranlasste, auch die allerletzte Geschichte aus ihren Mappen zu fischen und sie zum Vortrag zu bringen. Danach setzte sich der Abend zwanglos unterhaltsam fort.

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