Samstag, 27. Dezember 2014

Versöhnlicher Ausklang

Der Vollständigkeit halber müsste da auch noch stehen, dass ich die Weihnachtsfeiertage meine, die ich ja doch teilweise schon mit Überlegungen zubrachte, die mich seit geraumer Zeit schon beschäftigen, in meinen gestrigen Eintrag „Weihnachten in Zeiten der Flüchtlingsproblematik“ ist einiges darüber zu lesen. Wenn ich es nur beim „Versöhnlichen Ausklang“ beließ dann deshalb, weil ich gestern noch einige Fernsehbeiträge sah, die zwar zunächst den Andrang gläubiger Menschen an der Geburtskirche Jesu in Bethlehem zeigten, die geduldig anstanden, um dann wenigstens einen Augenblick an der Stelle verweilen zu können, an der Jesus geboren wurde. Und auch in Gottesdiensten und zahlreichen anderen Programmen ging es um die Geburt Jesu und den Glauben des Christenvolkes an die Heilsgeschichte.


Dann aber sah ich in 3SAT „Das Geheimnis der Geburt Jesu“, in der die Moderatorin Petra Gerster diese ganze Geburtsgeschichte nicht nur infrage stellt, sondern als „Faktencheck“ nachweist, dass diese ganze Geschichte vom Anfang bis zum Ende „nicht stimmt“. Ich will mich hier nicht weiter damit beschäftigen, werde aber darauf zurückkommen .


Die Ernüchterung über diesen „Faktencheck“ hielt dann allerdings nicht lange vor, denn abgelöst wurde sie durch die Würdigung der „Weihnachtsträume“ im Theater Nordhausen durch die Rezensentin Christel Laude, die mich auf recht anschauliche Weise mein inneres Gleichgewicht wiederfinden ließ. Ein versöhnlicher Ausklang also für mich, die vielleicht auch den Einen und Anderen freuen kann, der meinen Blog liest. Und die wie folgt lautet:

                              Reminiszenz an die Weihnachtskonzerte 2014 im Theater Nordhausen


                         


Die Feiertage sind vorüber, wie immer vergingen sie viel zu schnell. Aber sie klingen nach, vor allem bei Jenen, die das Glück hatten, eine der Aufführungen des Weihnachtskonzertes im Theater Nordhausen zu erleben.
Das Loh-Orchester sowie Opernchor und Gesangssolisten unter der Leitung von Chordirektorin Elena Pierini boten eine Mischung aus klassischen und traditionellen, fröhlichen und besinnlichen Weisen zum Zuhören und Mitsingen.
Stimmgewaltig intonierten die 17 Damen und Herren des Opernchores das „Halleluja“ aus dem „Messias“ von Händel und den Eingangschoral „Jauchzet, frohlocket“ aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach - der auch Motto des Konzertes war -, Chorsätze, die im Allgemeinen in Kirchen aufgeführt werden.
Sehr gefühlvoll sang der Chor zusammen mit Désirée Brodka im „Laudate dominus“ von Mozart. Die Sopranistin konnte darüber hinaus ihre Vielseitigkeit in einer virtuosen Arie aus dem „Messias“ sowie dem verträumten Lied an den Mond aus der Oper „Rusalka“ von Dvorak unter Beweis stellen, dezent begleitet vom Loh-Orchester.
Gelegenheit zum Träumen von Weihnachten hatten die Hörer im Vorspiel zur Bühnenmusik zu „Der blaue Vogel“ von Humperdinck, und aus der märchenhaften Nussknacker-Suite von Tschaikowski erklangen der schwungvolle Blumenwalzer sowie der Tanz der Zuckerfee, die nach den glockenähnlichen Klängen der Celesta wohl einen Spitzentanz vollführt.
Virtuos und voller Spielfreude musizierten Orchester und die beiden Solo-Oboen in einem Ausschnitt aus dem Oratorium „Salomon“, ebenfalls von Händel.
Wenn sich auch in diesem Jahr das Wetter mal wieder gar nicht der Jahreszeit entsprechend zeigen wollte, verhieß doch wenigstens das geschmackvoll gestaltete Bühnenbild Weihnachts- und Winterfreuden, und das Loh-Orchester lud zu einer Schlittenfahrt nach der Musik von Leroy Anderson ein. Auch er soll sehr viel Fantasie beim Komponieren dieses heiteren Stückes gebraucht haben - er schrieb es im Hochsommer.
Diese und weitere Episoden über Werke und ihre Komponisten wusste Lars Titje als Moderator zu berichten und damit schöne Überleitungen zwischen den Musikwerken zu schaffen. Besonders anrührend war die Geschichte vom Flötenlied.
Seinen emotionalen Höhepunkt erreichte das Konzert mit einem Ave Maria, gesungen von Anna Baranowska, die dafür mit viel Beifall bedacht wurde.
Immer wieder gern gehört ist die Titelmelodie zu dem Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, mit der das Konzert eröffnet wurde, und auch am Ende erklang Filmmusik. Chor und Orchester vereinten sich noch einmal in der Weihnachtsmusik aus
Kevin - Allein zu Haus“. Nach vielen aufregenden Abenteuern stellt Kevin fest: Am schönsten ist Weihnachten doch zu Hause. Dort singt man auch die schönsten Weihnachtslieder, so wie im Theater Nordhausen „O du fröhliche“ und „Stille Nacht“.
Nach langem Beifall klang das Konzert mit zwei Zugaben aus.



                                                                        Christel Laude

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