Nordhausen (psv) Wenn man
Textilkunst hört, denkt man vielleicht an genähte Stoffe oder gestrickte
und gefilzte Sachen. Wenn man die aktuelle Ausstellung im Kunsthaus
Meyenburg sieht, sucht man solche Dinge aber
vergebens, sagt Kunsthausleiterin Susanne Hinsching und erklärt warum.
„Die Kunstwerke der 5
Künstlerinnen der Gruppe TAT TextilArtThüringen Nora Grawitter, Ute
Herre, Anne-Katrein Maschke, Cordula Hartung und Sibylle Suchy zeigen
abstrakte und abstrahierte Motive und hängen an der
Wand, wie andere Kunstwerke auch. Sie bestechen durch sowohl durch
Farben – wie bei der dreiteiligen rot-schwarzen Arbeit „Signatur“ von
Ute Herre oder der Arbeit „Yellow“ von Cordula Hartung. Erst auf den
zweiten Blick erkennt der Betrachter, dass die Künstlerinnen
nicht ausschließlich Papier und Farbe verwendet haben, sondern andere
Materialien integriert wurden. Das kann Gaze sein, die als Bildträger
dient und deren offene Struktur besondere Licht- und
Schattenreflektionen auf der Wand erzeugen. Oder es wurden neue
Techniken verwendet, die häufig durch langes Experimentieren entstanden
sind und die Kunstwerke so einmalig machen.
Als Werkzeuge verwenden
die Künstlerinnen nicht nur Pinsel und Radiernadel, sondern auch die
Nähmaschine und schaffen so faszinierende Werke, wie die großformatige
Arbeit „Mitschrift“ on Cordula Hartung, die im
Foyer des Kunsthauses hängt und deren an beschriebene Papyrie
erinnernde Blätter auf ganz ungewöhnliche Weise entstanden sind.
Auch die Farbe Blau
fasziniert in der Ausstellung die Besucher, dazu zeigt Ute Herre in
ihren Arbeiten „Begegnung“ und „Geheimnis“ eine abstrahierte
Figürlichkeit und Cordula Hartung mit „Bio-Rhythmus“ eine Arbeit
der konkreten Kunst. Demgegenüber steht die realistische
Darstellungsweise eines überdimensionalen Stöckelschuhes von
Anne-Katrein Maschke.
Die Verwendung einer
speziellen Wachstechnik lässt die Arbeit von Sibylle Suchy im wahrsten
Sinne des Wortes „Unter Eis“ legen. Besonders eindrucksvoll sind auch
die filigranen Radierungen von Sibylle Suchy, die
detailreich und realistisch florale Motive zeigen.
Als Untergrund verwendet die Künstlerin neben Papier auch antike Glacé-Handschuhe.
Die Ausstellung zeigt über
70 klein- und großformatige Arbeiten, deren besondere Farbwirkung jeden
Betrachter in ihren Bann zieht. Farben, die – besonders bei dem tristen
Wetter – die Seele aufleben lassen. Alles
ist übrigens verkäuflich und passt auch gut unter oder neben den
Weihnachtsbaum! Die kleinformatigen Arbeiten im Kunsthaus-Keller kann
man übrigens gleich mitnehmen, so dass sie schon an Weihnachten
verschenkt werden können.“
Dazu hat das Kunsthaus
Meyenburg bis zum 21. Dezember geöffnet. Aber auch vom 26. bis 28.
Dezember ist das Kunsthaus Meyenburg von 10 bis 17 Uhr geöffnet! Vom 23.
bis 25. Dezember und vom 29. Dezember bis 4. Januar
ist das Haus allerdings geschlossen.
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