Donnerstag, 18. Dezember 2014

Faszination in Farbe und Textil im Kunsthaus Meyenburg

Nordhausen (psv) Wenn man Textilkunst hört, denkt man vielleicht an genähte Stoffe oder gestrickte und gefilzte Sachen. Wenn man die aktuelle Ausstellung im Kunsthaus Meyenburg sieht, sucht man solche Dinge aber vergebens, sagt Kunsthausleiterin Susanne Hinsching und erklärt warum.

„Die Kunstwerke der 5 Künstlerinnen der Gruppe TAT TextilArtThüringen Nora Grawitter, Ute Herre, Anne-Katrein Maschke, Cordula Hartung und Sibylle Suchy zeigen abstrakte und abstrahierte Motive und hängen an der Wand, wie andere Kunstwerke auch. Sie bestechen durch sowohl durch Farben – wie bei der dreiteiligen rot-schwarzen Arbeit „Signatur“ von Ute Herre oder der Arbeit „Yellow“ von Cordula Hartung. Erst auf den zweiten Blick erkennt der Betrachter, dass die Künstlerinnen nicht ausschließlich Papier und Farbe verwendet haben, sondern andere Materialien integriert wurden. Das kann Gaze sein, die als Bildträger dient und deren offene Struktur besondere Licht- und Schattenreflektionen auf der Wand erzeugen. Oder es wurden neue Techniken verwendet, die häufig durch langes Experimentieren entstanden sind und die Kunstwerke so einmalig machen.

Als Werkzeuge verwenden die Künstlerinnen nicht nur Pinsel und Radiernadel, sondern auch die Nähmaschine und schaffen so faszinierende Werke, wie die großformatige Arbeit „Mitschrift“ on Cordula Hartung, die im Foyer des Kunsthauses hängt und deren an beschriebene Papyrie erinnernde Blätter auf ganz ungewöhnliche Weise entstanden sind.

Auch die Farbe Blau fasziniert in der Ausstellung die Besucher, dazu zeigt Ute Herre in ihren Arbeiten „Begegnung“ und „Geheimnis“ eine abstrahierte Figürlichkeit und Cordula Hartung mit „Bio-Rhythmus“ eine Arbeit der konkreten Kunst. Demgegenüber steht die realistische Darstellungsweise eines überdimensionalen Stöckelschuhes von Anne-Katrein Maschke.

Die Verwendung einer speziellen Wachstechnik lässt die Arbeit von Sibylle Suchy im wahrsten Sinne des Wortes „Unter Eis“ legen. Besonders eindrucksvoll sind auch die filigranen Radierungen von Sibylle Suchy, die detailreich und realistisch florale Motive zeigen.

Als Untergrund verwendet die Künstlerin neben Papier auch antike Glacé-Handschuhe.

Die Ausstellung zeigt über 70 klein- und großformatige Arbeiten, deren besondere Farbwirkung jeden Betrachter in ihren Bann zieht. Farben, die – besonders bei dem tristen Wetter – die Seele aufleben lassen. Alles ist übrigens verkäuflich und passt auch gut unter oder neben den Weihnachtsbaum! Die kleinformatigen Arbeiten im Kunsthaus-Keller kann man übrigens gleich mitnehmen, so dass sie schon an Weihnachten verschenkt werden können.“


Dazu hat das Kunsthaus Meyenburg bis zum 21. Dezember geöffnet. Aber auch vom 26. bis 28. Dezember ist das Kunsthaus Meyenburg von 10 bis 17 Uhr geöffnet! Vom 23. bis 25. Dezember und vom 29. Dezember bis 4. Januar ist das Haus allerdings geschlossen.

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