Montag, 15. Dezember 2014

Erweiterung des Naturschutzgebietes Rüdigsdorfer Schweiz gefordert

Nordhausen (pln 220/14). In einem Schreiben an die Thüringer Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz Anja Siegesmund setzt sich der Landkreis Nordhausen dafür ein, das Naturschutzgebiet Rüdigsdorfer Schweiz auf den gesamten Winkelberg auszudehnen. Denn aufgrund der Probebohrungen bestehe nun erhöhter Handlungsbedarf. „Letztendlich zielen
diese Aktivitäten auf eine Gipsgewinnung auf hochschutzwürdigen Flächen. Dies ist aus unserer Sicht eine Neuverritzung, gegen die sich der Kreistag wiederholt ausgesprochen hat", sagt Jutta Krauth, 1. Beigeordnete des Landkreises. Der Kreistag hatte erst jüngst im März erneut einen stärkeren Schutz des Südharzer Zechsteingürtel gefordert, um einem möglichen Gipsabbau entgegen zu wirken. „Wir sind der Auffassung, dass im Südharzer Zechsteingürtel der notwendige Schutz noch nicht überall mit der notwendigen Konsequenz umsetzbar ist. Denn nicht alle wertvollen Flächen
sind durch Naturschutzgebiete geschützt“, so Jutta Krauth. „In besonderem Maße betrifft dies das FFH-Gebiet Rüdigsdorfer Schweiz-Harzfelder Holz-Hasenwinkel. Dort wurden große Flächen, die zwar sehr schutzwürdig sind, aber im Bergwerkseigentum liegen, aus finanziellen Beweggründen nicht in den Geltungsbereich des Naturschutzgebiets Rüdigsdorfer Schweiz aufgenommen. Und eben um diese Flächen muss nun aus unserer Sicht dieses Naturschutzgebiet erweitert werden. Denn wir haben die Sorge, dass sich die Instrumente der FFH-Richtlinie allein als unzureichend erweisen,
um diese Flächen wirksam zu schützen. Gemäß unserem Kreistagsbeschluss wollen wir daher beim Land darauf hinwirken, dass der gesamte Winkelberg in das Naturschutzgebiet aufgenommen wird. Dies ist sowohl fachlich als auch rechtlich gerechtfertigt und im Hinblick auf die Naturausstattung, naturschutzfachliche Wertigkeit und die widerstreitenden Interessen des Rohstoffabbaus dringendst geboten." Der Südharzer Zechsteingürtel ist wegen seiner besonders hohen Dichte und Vielfalt an charakteristischen Arten und Lebensräumen als Schwerpunktraum in das Bundesprogramm Biologische Vielfalt aufgenommen worden. Der Freistaat Thüringen hat wegen des naturschutzfachlichen Werts dieser Landschaft zwar bereits eine Reihe von Naturschutzgebieten ausgewiesen sowie als NATURA 2000-Gebiete gemeldet, aber noch nicht alle wertvollen Flächen, die für einen Gipsabbau interessant sind, entsprechend geschützt.

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