Die Versprechen des Koalitionsvertrages müssen nun eingehalten werden.
"Dies ist ein spannender Schritt, den Thüringen geht und wir gehen ihn mit wachem Blick mit", kommentiert Kathrin Vitzthum, Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW Thüringen die Wahl Bodo Ramelows zum Thüringer Ministerpräsidenten. "Wir setzen darauf, dass die in der Antrittsrede angekündigte neue politische Kultur tatsächlich entsteht."
Der Koalitionsvertrag enthält viele Positionen, die die GEW Thüringen seit Jahren einfordert, so u. a. das Bekenntnis zur Qualität von Bildung in allen Bereichen durch Anerkennung des Fachkräftegebotes, schulstufenbezogene Lehrer/innenausbildung und Stärkung der Aus- und Weiterbildung für alle pädagogischen Bereiche. Auch die baldige Verabschiedung eines Bildungsfreistellungsgesetzes trifft auf volle Zustimmung ebenso wie das Ziel einer tariflichen Regelung von Beschäftigten im Kita-Bereich sowie für studentische Beschäftigte. Das alle Hochschulen an ihren jeweiligen Standorten erhalten bleiben sollen, ist als starkes Signal zu werten.
"Die Ankündung von mindestens 500 Neueinstellungen von Lehrer/innen pro Jahr kann nur ein Ausgangswert sein. Schon jetzt würden diese nur den Altersabgang ersetzen und damit keine zusätzliche Unterstützung in den Schulen sein", erklärt Vitzthum. "Wir werden mit der neuen Ministerin für Bildung, Jugend und Sport, Frau Dr. Birgit Klaubert, dazu zügig das Gespräch suchen."
Auf unsere massive Kritik stößt die Entscheidung, das Wissenschaftsressort in ein Ministerium für Wirtschaft zu integrieren. "Wir sprechen uns für Bildung aus einer Hand aus. Jetzt steht zu befürchten, dass sich Hochschulbildung und Wissenschaft noch stärker als bisher wirtschaftlichen Verwertungsinteresse unterwerfen müssen. Die Chance, Übergänge zwischen dem Schul- und Hochschulwesen besser zu gestalten und eine moderne Lehrer/innenausbildung zu entwickeln, wird hiermit vertan", befürchtet Vitzthum.
Wir fordern daher die neue Landesregierung, insbesondere Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee auf, alles dafür zu tun, die Bereiche Bildung und Wissenschaft zusammen zu denken und durch entsprechende Strukturen eine konstruktive Zusammenarbeit zu ermöglichen. Außerdem wäre unter diesen Bedingungen die Schaffung des von uns bereits geforderten Zentrums für Lehrer/innenbildung dringender denn je erforderlich.
Freitag, 5. Dezember 2014
GEW Thüringen gratuliert neuem Ministerpräsidenten
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen