Tischner: „Pläne des Bildungsministeriums widersprechen jeder Logik“
Erfurt – Die CDU-Landtagsfraktion hält die
Thüringer Regelungen zur Notbetreuung für nicht praxistauglich. „Was nun
vom Bildungsministerium veröffentlicht wurde, widerspricht jeder
Logik“, kritisiert etwa der bildungspolitische Sprecher
der CDU-Landtagsfraktion, Christian Tischner. So dürften Eltern, die im
Gesundheits- und Pflegebereich arbeiten, ihre Kinder nur betreuen
lassen, wenn beide Elternteile dort arbeiten. Das trifft sicherlich für
sehr wenige Familien zu.“ Bereits am Mittwoch
habe die CDU-Landtagsfraktion pragmatische Lösungen und klare Vorgaben
für die Notbetreuung an Kindergärten und Schulen gefordert. Wolle man
schrittweise mehr Betreuung zulassen, sollte man gerade die Eltern
besonders in den Blick nehmen, für die die Notbetreuung
zwingend erforderlich sei“, so Tischner weiter. Das betreffe etwa das
Gesundheitssystem, das Kita-Personal, die Schulen oder Polizei und
Rettungsdienst. Andere Länder, wie Bayern und Sachsen, haben hier
deutlich bessere Regelungen getroffen. Die Notbetreuung
der Kinder von Lehrern so strikt zu reglementieren, wie der Freistaat
Thüringen, stellt letztlich das gesamte Konzept der Schulöffnung in
Frage. „Wenn etwa ein Viertel des pädagogischen Personals zur
Risikogruppe zählen und jede Klasse maximal zehn Schüler
aufnehmen darf, wird der Personalbedarf massiv zunehmen“, rechnet
Tischner vor. Vor diesem Hintergrund dürften Betreuungsansprüche doch
nicht deutlich eingeschränkt bleiben, so Tischner in Richtung der
Landesregierung.
Auch die CDU-Sozialpolitikerin Beate Meißner
fordert, dass Familien in der aktuellen Situation bestmöglich entlastet
werden müssen. „Wenn eine Notbetreuung nur erfolgen kann, wenn beide
Elternteile in systemrelevanten Berufen arbeiten
und ansonsten der andere Partner gezwungen ist zu Hause zu bleiben,
provoziert das erhebliche Konflikte in den Familien“, so Meißner. Diese
Regelung sei zur Zeit des kompletten Lockdowns gerade noch hinnehmbar
gewesen, längerfristig gelte dieses nicht.
Matthias Thüsing
Stellv. Pressesprecher
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