Nationale
Weiterbildungsstrategie beschlossen –
Gemeinsam für eine neue Weiterbildungskultur in Deutschland
Gemeinsam für eine neue Weiterbildungskultur in Deutschland
Bund,
Länder, Sozialpartner und Bundesagentur für Arbeit beschließen
Nationale Weiterbildungsstrategie.
Mit
der Nationalen Weiterbildungsstrategie legen Bund, Länder,
Wirtschaft, Gewerkschaften und die Bundesagentur für Arbeit
gemeinsam den Grundstein für eine neue Weiterbildungskultur. Damit
gibt es zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik
Deutschland eine nationale Weiterbildungsstrategie.
Anlässlich
der Vorstellung in Berlin sagte Anja
Karliczek,
Bundesministerin für Bildung und Forschung: „Die Vorstellung der
Nationalen Weiterbildungsstrategie ist ein Meilenstein für die
berufliche Weiterbildung in Deutschland. Wir wollen in Deutschland
eine echte Weiterbildungskultur entwickeln. Weiterbildung im Beruf
muss in der Zukunft zum Arbeitsalltag gehören. Die Weiterbildung
muss so ausgestaltet sein, dass sie die Beschäftigten nicht
überfordert, sondern sie motiviert, sich fortzubilden. So werden wir
unter anderem in einem Innovationswettbewerb „Digitale Plattform
Berufliche Weiterbildung“ modulare interaktive Lernplattformen
entwickeln, die einen niedrigschwelligen Zugang zu lebensbegleitenden
Weiterbildungsangeboten ermöglichen. Damit noch mehr Menschen eine
Fortbildung in Angriff nehmen, werden wir das Aufstiegs-BAföG
substantiell erhöhen. Um die Arbeitsmarktchancen von Personen ohne
Berufsabschluss zu erhöhen, werden wir Verfahren der Bewertung und
Zertifizierung informell erworbener Kompetenzen flächendeckend
ausbauen, und eine bundesweit verbindliche Verankerung dieses
Validierungsverfahrens anstreben. In den Betrieben sollen unter
anderem Weiterbildungsmentoren die Weiterbildung der Kollegen
unterstützen. Dies ist nur der Beginn einer längeren Offensive. Wir
machen damit deutlich, welche Bedeutung die Weiterbildung für die
Zukunft hat.“
Hubertus
Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales,
betonte: „Wenn wir die Chancen des digitalen Wandels nutzen wollen,
muss Deutschland mehr in Qualifizierung und Weiterbildung
investieren. Das ist der Dreh- und Angelpunkt, um die
Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmern zu erhalten,
Arbeitslosigkeit zu verhindern, bevor sie im Wandel entsteht und
gleichzeitig die Fachkräftebasis zu sichern. Mit der Nationalen
Weiterbildungsstrategie ist es gemeinsam mit konkreten Verabredungen
zwischen Bund, Ländern, sowie Wirtschaft und Gewerkschaften
gelungen, ein Signal des Aufbruchs zu setzen. Die Nationale
Weiterbildungsstrategie erschöpft sich dabei nicht in abstrakten
Absichtserklärungen, sondern liefert Impulse und ganz konkrete
Maßnahmen - wie etwa einen grundsätzlichen Anspruch auf Nachholen
eines Berufsabschlusses, die deutliche Stärkung der
Weiterbildungsberatung durch die Bundesagentur für Arbeit und die
Förderung von Weiterbildungsverbünden auf regionaler Ebene.
Außerdem werden wir Maßnahmen wie staatlich geförderte
Bildungszeiten prüfen - für neue und gute Arbeit von morgen.“
Ein
wesentlicher Grundgedanke der Nationalen Weiterbildungsstrategie sei
die Prävention, so Detlef
Scheele, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit:
„Berufliche Bildung, die den aktuellen Anforderungen entspricht,
bietet den besten Schutz vor Arbeitslosigkeit. Mit dem
Qualifizierungschancengesetz als Rahmen der Nationalen
Weiterbildungsstrategie können wir Beschäftigte noch besser mit
Weiterbildungsberatung und deren Betriebe mit finanziellen
Förderleistungen unterstützen, damit Arbeitslosigkeit gar nicht
erst entsteht. Wenn alle Partner ihre Stärken einbringen und diese
gut miteinander verzahnen, können wir den Strukturwandel im Sinne
der Menschen gestalten. Die Nationale Weiterbildungsstrategie ist
dafür eine sehr gute Absprungbasis.
Mit
der Nationalen Weiterbildungsstrategie bündeln Bund, Länder,
Wirtschaft, Gewerkschaften und die Bundesagentur für Arbeit ihre
Anstrengungen für Weiterbildung und Qualifizierung. Die
Strategiepartner richten die Weiterbildung in Deutschland so aus,
dass der Strukturwandel erfolgreich gestaltet werden kann, für jede
und jeden Einzelnen als auch für die Wirtschaft und die Gesellschaft
insgesamt. Sie setzen sich damit auch für eine neue
Weiterbildungskultur in Deutschland ein, die Weiterbildung als
selbstverständlichen Teil des Lebens versteht. Auf diese Weise
sollen alle Erwerbstätigen der Gegenwart und Zukunft dabei
unterstützt werden, ihre Qualifikationen und Kompetenzen im Wandel
der Arbeitswelt weiterzuentwickeln.
Mit
dem Fokus auf berufliche Weiterbildung werden die Strategiepartner
Weiterbildungsangebote sowie Fördermöglichkeiten für alle
transparenter und leichter zugänglich machen sowie erweitern.
Personengruppen mit einer unterdurchschnittlichen
Weiterbildungsbeteiligung sollen eine besondere Unterstützung
erfahren, ebenso kleine und mittlere Unternehmen, die keine großen
Personalabteilungen haben, um Weiterbildungskonzepte zu entwickeln.
Die
Nationale Weiterbildungsstrategie ist ein zentrales Vorhaben des
Koalitionsvertrages und ein inhaltlicher Schwerpunkt der
Fachkräftestrategie der Bundesregierung. Die Partner der Nationalen
Weiterbildungsstrategie werden diese im kontinuierlichen Austausch
umsetzen. In einem Gremium, das regelmäßig tagt, werden die
Umsetzungsaktivitäten koordiniert und vernetzt. Die Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wird vom
Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beauftragt, den
Umsetzungsprozess der Strategie mit einem Länderbericht zur
beruflichen Weiterbildung in Deutschland fachlich zu begleiten. Im
Jahr 2021 wird ein gemeinsamer Bericht vorgelegt werden, mit dem der
Umsetzungsstand und die Handlungsziele der Nationalen
Weiterbildungsstrategie überprüft und ggf. weiterentwickelt werden.
Weitere
Informationen finden Sie im Mediendienst
der Bundesagentur für Arbeit.
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