Seit November 2018 häufen sich die Nachrichten über extrem rechte
Positionen Angehöriger der Bundeswehr. Ein Rechercheteam der
“tageszeitung” (taz) veröffentlichte eine Artikelserie um “Hannibals
Schattenarmee”. Sie beschreiben ein Netzwerk aus Bundeswehrsoldaten, so
genannten "Preppern" und weiteren Personen aus dem Sicherheitsbereich,
die sich auf einen "Tag X" vorbereiten. Kurz, es geht um eine rechte
Verschwörung von Männern mit einer Affinität bzw. mit Zugang zu Waffen.
Das rechte Netzwerk existiert rund um die Eliteeinheit der Bundeswehr
“Kommando Spezialkräfte” (KSK). Einer der Drahtzieher dieser Vernetzung,
ein ehemaliger KSK-Soldat, nannte sich in den Gruppenchats "Hannibal".
Gegen frühere Mitglieder dieser geheimen Netzwerke, die geplant haben
sollen, Politiker*innen und Aktivist*innen aus dem linken Spektrum zu
töten, ermittelte sogar der Generalbundesanwalt. Schon vor etwa einem
Jahr berichteten Medien über rechte Tendenzen in der Einheit. Bei einer
Abschiedsfeier eines Offiziers grölten die Soldaten Rechtsrock und es
wurden Hitlergrüße gezeigt. Auf diese Recherchen, die u.a. auf der
Auswertung von Ermittlungsverfahren beruhten, folgte, anders als von
vielen erwartet, kein großer Aufschrei. Seit diesem Zeitpunkt gibt es
immer wieder Meldungen über rechte Netzwerke in Sicherheitsbehörden. So
etwa über Hessische Polizisten die unter dem Kürzel NSU 2.0
NSU-Opferanwält*innen bedrohten oder von Reichsbürgern in der
Bundeswehr. Ein größerer Aufschrei, nicht zu reden von wirklichen
Konsequenzen, blieb bisher aus. Thema der Veranstaltung sind deshalb
rechte Netzwerke in den deutschen Sicherheitsbehörden, ihre historischen
Kontinuitäten und politische Konsequenzen. Den Vortrag mit
anschließender Diskussion hält die Bundestagsabgeordnete und
antifaschistische Sprecherin ihrer Fraktion Martina Renner. Beginn ist
19 Uhr im Weltladen Nordhausen.
Der Eintritt ist frei.
Entsprechend § 6 Abs. 1 VersG sind Personen, die rechtsextremen Parteien
oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind
oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische,
antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in
Erscheinung getreten sind, von der Versammlung ausgeschlossen.
Kreissprecher*innenrat
Linksjugend['solid].sds.Nordhausen
Nordhausen am 18.Juni 2019
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