2,7 Millionen Studentinnen und Studenten haben sich im laufenden Wintersemester
an deutschen Hochschulen
immatrikuliert, so viele wie noch nie in Deutschland (Statistisches
Bundesamt). Allein in den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der
Studierenden um mehr als ein Drittel angestiegen. Dagegen ist die Zahl
der Studienanfänger mit 498.900 gegenüber dem Vorjahr leicht
zurückgegangen.
Gut 25 Milliarden Euro werden Bund und Länder für die dritte Phase des
Hochschulpakts
investieren, die von 2016 bis 2020 reicht. Mit dem seit 2007 laufenden
Pakt stellen Bund und Länder für jeden zusätzlichen Studienanfänger
26.000 Euro bereit. Mit der zweiten Säule des Hochschulpaktes wird die
Programmpauschale der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bis 2020
fortgesetzt und ab 2016 für neu bewilligte Projekte von 20 auf dann 22
Prozent erhöht. Der Bund trägt 20 Prozentpunkte, die Länder erstmals
zwei Prozentpunkte. Mit der Pauschale erhalten DFG-Projekte einen
Zuschlag für indirekte Projektkosten.
Von 670 Euro auf 735 Euro steigt zum Herbst 2016 der Förderungshöchstsatz beim
BAföG.
Die kurz vor Weihnachten verabschiedete BAföG-Reform sieht eine
Erhöhung der Bedarfssätze und Einkommensfreibeträge um sieben Prozent
vor. Bereits vom 1. Januar 2015 an wird der Bund den Länderanteil an der
Finanzierung des BAföG übernehmen. Dadurch werden die Länder vom Bund
künftig jährlich um rund 1,2 Milliarden Euro entlastet. Die
freiwerdenden Mittel sollen insbesondere in die Hochschulen investiert
werden.
19.740 Deutschlandstipendien
haben deutsche Hochschulen 2013 vergeben. Das sind rund 5.844 Stipendien
und 42 Prozent mehr als 2012. Rund 21,1 Millionen Euro haben private
Förderer wie Unternehmen, Stiftungen oder Privatpersonen im Jahr 2013
für das Programm aufgebracht. Sie tragen pro Stipendium monatlich 150
von 300 Euro, die andere Hälfte finanziert der Bund. Damit ist mehr als
jedes dritte vom Bund geförderte Stipendium für Studierende ein
Deutschlandstipendium.
Mehr als 4 Millionen Menschen in Europa
können bis 2020 mit dem Programm Erasmus+ gefördert werden. Erasmus+
bündelt verschiedene Bildungsprogramme der EU und bietet allein in
Deutschland bis zu 275.000 Studierenden, 150.000 Auszubildenden und
130.000 jungen Menschen die Möglichkeit für einen Auslandsaufenthalt.
5000 Studierende in 5 Fakultäten sollen mittelfristig an der
Türkisch-Deutschen Universität
in Istanbul studieren, die Bundespräsident Joachim Gauck und der
türkische Staatspräsident Abdullah Gül im April eröffnet haben. Die
Eröffnung war der Höhepunkt des Deutsch-Türkischen Jahres der Forschung,
Bildung und Innovation 2014, in dem eine Reihe neuer Kooperationen
vereinbart wurden.
280.000 Bildungsprämien-Gutscheine
können vom 1. Juli 2014 bis zum 31. Dezember 2017 vergeben werden. Mit
der Bildungsprämie fördert das BMBF Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer,
die sich beruflich weiterbilden möchten. Der Bund fördert Erwerbstätige,
die das 25. Lebensjahr vollendet haben und übernimmt die Hälfte der
Veranstaltungsgebühr für Maßnahmen, die maximal 1.000 Euro kosten.
Insbesondere sollen Menschen für eine Weiterbildung gewonnen werden, die
aus finanziellen Gründen sonst darauf verzichtet hätten.
5,4 Milliarden Euro beträgt die Summe, die bis 2014 zur Förderung von
beruflichen Aufstiegsfortbildungen,
also von Meisterkursen oder anderen auf einen vergleichbaren
Fortbildungsabschluss vorbereitenden Lehrgängen, eingesetzt wurde. Das
"Meister-BAföG" unterstützt die Erweiterung und den Ausbau beruflicher
Qualifizierung und stärkt damit die Fortbildungsmotivation des
Fachkräftenachwuchses.
Auf 20 Prozent am Gesamtetat der öffentlichen Haushalte werden in diesem Jahr erstmals die
Bildungsausgaben von Bund und Ländern
steigen. Laut Bildungsfinanzbericht 2014 des Statistischen Bundesamtes
haben Bund, Länder und Gemeinden 2014 mehr als 120 Milliarden Euro für
Bildung vorgesehen. Allein die Bildungsausgaben des Bundes liegen gut 60
Prozent über dem Wert von 2008.
2000mal feiner als ein menschliches Haar (20 bis 50 Nanometer) sind die Strukturen, die sich mit den hochauflösenden Fluoreszenz-Lichtmikroskopen von
Stefan Hell
untersuchen lassen. Für diese bahnbrechende Entdeckung, die unter
anderem in der Krebsforschung eingesetzt wird, wurde der Direktor am
Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen im Oktober
mit dem
Chemie-Nobelpreis ausgezeichnet.
6 Forschungsgebiete hat die Anfang September vorgelegte
neue Hightech-Strategie
der Bundesregierung ausgemacht, die für die Gesellschaft und das
künftige Wachstum entscheidend sind: Digitale Wirtschaft und
Gesellschaft, Nachhaltiges Wirtschaften und Energie, Innovative
Arbeitswelt, Gesundes Leben, Intelligente Mobilität und Zivile
Sicherheit. Ziel der neuen Hightech-Strategie ist es, aus kreativen
Ideen konkrete Innovationen zu machen und dadurch Arbeitsplätze zu
schaffen. Ziel ist, das Deutschland nicht nur Fußball-, sondern auch
Innovationsweltmeister wird.
325 Meter hoch und damit etwas höher als der Eiffelturm wird der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte
Messturm ATTO
("Amazonian Tall Tower Observatory") in Brasilien, für den im August
der Grundstein gelegt wurde. Damit liefert er im Amazonasgebiet wichtige
Klimadaten aus verschiedenen Höhenschichten, die für die Bekämpfung des
Klimawandels von entscheidender Bedeutung sind.
116 Meter lang und 20,6 Meter breit ist das neue
Forschungsschiff SONNE,
das Bundesforschungsministerin Johanna Wanka im November der
Wissenschaft übergeben hat. Das Schiff bietet Platz für eine 35köpfige
Besatzung und bis zu 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die
SONNE wird hauptsächlich im Indischen und Pazifischen Ozean unterwegs
sein und bietet die modernsten Instrumente, um Erkenntnisse zum Schutz
der Ozeane und des Klimas oder zu maritimen Rohstoffen zu gewinnen. Die
Kosten für das Forschungsschiff betrugen 124,4 Millionen Euro.
33 Forschungsprojekte zur Energiewende
sind 2014 gestartet, in denen neue Formen und Methoden der
Bürgerbeteiligung beim Netzausbau erprobt werden sollen. Das Spektrum
der vom BMBF finanzierten Projekte reicht von Ideen, wie Bürgerinnen und
Bürger zu Miteigentümern von Stromnetzen werden über die Frage, wie
stromsparende Geräte schneller in die Haushalte kommen bis hin zu
Konzepten, steigende Energiepreise gerecht zu verteilen.
Für 100.000 Liter Eis aus Lupinen
lieferte das Grimmener Unternehmen Prolupin im Vorjahr den Grundstoff.
Für das vom BMBF geförderte Projekt mit dem Ziel, aus Lupinen
Lebensmittel herzustellen, unter anderem das Speiseeis "Lupinesse",
haben die beteiligten Fraunhofer-Forscher und das Unternehmen den
Deutschen Zukunftspreis 2014 des Bundespräsidenten gewonnen. Für dieses
pflanzliche Erzeugnis wird wesentlich weniger landwirtschaftliche
Anbaufläche benötigt als für tierische Produkte oder Soja.
Rund 200.000 Bürgerinnen und Bürger zwischen 20 und 69 Jahren sollen an der großen repräsentativen
Gesundheitsstudie
teilnehmen, die Aufschluss über die Entstehung von Krankheiten in
Deutschland verspricht. Über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren wird
der Einfluss etwa von genetischen Faktoren, Umweltbedingungen, sozialem
Umfeld und Lebensstil untersucht. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen
helfen, die Vorbeugung und Behandlung von Volkskrankheiten wie Diabetes,
Demenz, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verbessern.
70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland werden mit
Dienstleistungen
erwirtschaftet. Zugleich ist es Deutschland wie kaum einem anderen
Industrieland gelungen, ein starker Produktionsstandort zu bleiben - mit
einem Viertel Anteil am BIP und 7,7 Millionen Beschäftigten in diesem
Bereich. Wie lassen sich angesichts von Industrie 4.0 die Wirtschaft
modernisieren und zugleich familienfreundliche Arbeitszeiten sichern?
Das neue
Forschungsprogramm "Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen",
bis 2020 mit bis zu einer Milliarde Euro ausgestattet, geht diesen und
anderen Fragen nach. Es verbindet außerdem verschiedene Aspekte, die mit
der Technisierung, Automatisierung und Digitalisierung einhergehen und
lädt Unternehmen und Forschungseinrichtungen ein, Lösungen zu suchen,
die technischen und sozialen Fortschritt verknüpfen. So leistet es einen
wichtigen Beitrag, den
Wirtschaftsstandort Deutschland im globalen Wettbewerb nachhaltig zu
stärken und zugleich zukunftsfähige und sozialverträgliche Arbeitsplätze
zu schaffen. Für das gesamte Programm mit seinen drei Teilen sind bis
2020 insgesamt Mittel in Höhe von etwa einer Milliarde Euro vorgesehen.
Weitere Informationen zum Bildungs- und Forschungsjahr 2014 finden Sie unter
www.bmbf.de
Eine Mitteilung des BMBF am 29.12.2014