Dienstag, 30. Dezember 2014

NEUJAHRSSTERNWANDERUNG
nach Rüdigsdorf für den Erhalt der Südharzer Gipskarstlandschaft

Sonntag, 4. Januar 2014
Ankunft in Rüdigsdorf gegen 15 Uhr
Gleich zu Beginn des Jahres lädt das Bündnis für den Erhalt der Südharzer Gipskarstlandschaft alle für den Landschafts- und Naturschutz Engagierten zu einer Sternwanderung durch die Rüdigsdorfer Schweiz nach Rüdigsdorf ein.
Vor dem Hintergrund der stattfindenden Probebohrungen am Winkelberg soll die Politik auf kommunaler und Landesebene an ihr Versprechen erinnert werden, dass es keine Neuverritzungen für den Gipsabbau im Südharz geben wird.
Hintergrund:
Die Firmen Casea, Ellrich (Remondis) und Formula, Walkenried, (Saint Gobain) führen mehrere Prozesse, so  gegen den Landesentwicklungsplan Thüringen, gegen den Regionalplan Nordthüringen, den Flächennutzungsplan der Stadt Nordhausen und gegen ein Naturschutzgebiet.
Parallel kaufen sie in großem Stil Land auf, um in der Rüdigsdorfer Schweiz, vor den Toren der Stadt Nordhausen, neue Gipsabbaugebiete zu erschließen und damit die landschaftlich einmalige Südharzer Gipskarstlandschaft weiter zu zerstören. Die Gefahr dafür ist um so realer, da durch verwaltungsrechtliche Tricks einerseits, aber auch durch stückweise Neubeantragung zahlreicher kleiner Abbaugebiete (mit entsprechenden geringen Einspruchsmöglichkeiten der Bürger), neuen Abbaugebieten Tür und Tor geöffnet ist.



Die gemeinsamen Wanderungen starten:
- von Petersdorf ab 14:15 Uhr
- von Flehmüllers Eiche ab 14:00 Uhr
- von Harzungen ab 14:15 Uhr
- von Neustadt ab 13:45 Uhr
- von Buchholz ab 13:45 Uhr
- von Krimderode ab 14:15 Uhr
Die Rüdigsdorfer holen die Neustädter und Harzunger auf dem Kuhberg ab.

In Rüdigsdorf wird es heiße Getränke und Informationen geben.

2014 - 36 mehr als im Vorjahr: 351 neu geborene Nordhäuserinnen und Nordhäuser

Nordhausen (psv) 351 Nordhäuser Babies sind im Jahr 2014 zur Welt gekommen. Das sind 36 mehr als im Vorjahr. Das sagte jetzt Christine Heidel, Leiterin des Nordhäuser Standesamts.

Nur minimal gestiegen ist die Zahl der Nordhäuser Sterbefälle: Von 505 im Jahr 2013 auf 510 im zurückliegenden Jahr. Es gab 127 Eheschließungen sowie drei Eintragungen von Lebenspartnerschaften. Jubiläumshochzeiten wurden vor dem Standesamt drei begangen.


Insgesamt registrierte das Nordhäuser Standesamt für seinen Bezirk 732 Geburten, 172 Eheschließungen und 1008 Sterbefälle. Zu diesem Bezirk gehören auch die Einheitsgemeinden Hohenstein und Werther.

Neujahrsgruß

. . . im Thüringen-Park Erfurt
 
Erfurt, 30.12.2014: Zum Start in das neue Jahr gibt es viele Glücksbringer. Ein Glücksschwein, der Marienkäfer, das Hufeisen, der Schornsteinfeger, der Fliegenpilz, der Glücksklee und noch viele mehr.
 
Einem echten Schonsteinfeger zu begegnen bedeutet Glück. Ihn zu berühren bedeutet noch mehr Glück.
 
Im THÜRINGEN-PARK ERFURT können die Besucher am 2. Januar 2014 einen echten Schornsteinfeger treffen. In der Zeit von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr verteilt er 1.000 Lottoscheine und wünscht den Besuchern viel Glück im Jahr 2015.

Urteilsverkündung des Oberverwaltungsgericht:

 Gericht weist Anträge von Gipsfirmen gegen den Flächennutzungplan zurück / Oberbürgermeister: „Wir haben Gewissheit! Rüdigsdorfer Schweiz ist Wald, Landwirtschaft und Natur“

Nordhausen (psv) Das Thüringer Oberverwaltungsgericht hat beim heutigen Verkündungstermin die Anträge von zwei Gipsfirmen auf Änderung des Flächennutzungsplan offiziell abgelehnt. Die Firmen hatten eine Normenkontrolle des Nordhäuser Flächennutzungsplans angestrengt.
Wir sind sehr erleichtert! Jetzt haben wir offiziell Gewissheit: Die beiden klagenden Gipsfirmen werden durch die Darstellungen des Flächennutzungsplans der Stadt nicht in ihren Rechten beeinträchtigt. Es gilt, was festgeschrieben ist: Rüdigsdorfer Schweiz -  das ist Natur, ist Wald und Landwirtschaft; ist ein Naturraum, der so erhalten bleiben soll, wie er jetzt ist. Zugleich ist der heutige Tag ein guter für die lokale Demokratie: Die selbst verfassten Planungsziele einer Kommune haben Gewicht, werden mit dem Urteil respektiert und gelten.“
Für den kommenden Sonntag, 4. Januar, hat die Bürgerinitiative gegen den Gipsabbau in der Rüdigsdorfer Schweiz zu einer Sternwanderung eingeladen.


Die Vorbereitungen laufen.
Geplant sind Wanderungen von Petersdorf, Neustadt, Harzungen und Nordhausen nach Rüdigsdorf mit folgenden Zeiten:Abmarsch in Petersdorf ab 14.15 Uhr,ab Flehmüllers Eiche für die Bürger aus nord-westlicher Richtung ab 14.oo Uhrab Harzungen 14.15 (?)ab Neustadt um 13.45 Uhr (?)und die Rüdigsdorfer holen die Neustädter und Harzunger auf dem Kuhberg ab.
In Rüdigsdorf ist dann eine Abschlusskundgebung geplant.

„Mia“ und „Elias“ beliebteste Nordhäuser Vornamen 2014

Nordhausen (psv)  Wie jedes Jahr gibt das Standesamt Nordhausen eine Rangliste der beliebtesten Vornamen des Jahres 2014 heraus. „Bei den Mädchen belegen die  ersten 10 Plätze der Vornamen: Mia, Emily, Emma, Marie, Johanna, Sophie, Hanna, Lena, Clara, den zehnten Platz teilen sich Helene, Leni, Nele und Anna.  Bei den Jungen belegen die ersten 10 Plätze der Vornamen: Elias, Anton, Paul, Maximilian, Alexander, Emil, Finn, Leon, Louis, den zehnten Platz teilen sich Luca, Moritz, Oskar und Ben“, sagte Christine Heidel, Leiterin des Nordhäuser Standesamts.

„Aber auch außergewöhnliche Namen sind zu finden, wie z.B. weiblich: Amanda-Lalla, Dragana, Damla, Danger, Darleen, Siripatsorn, Quiana, Taferia; männlich: Udae, Tymoteusz, Bradley, Deeley, Leonidas, Kingsten, Pins, Phineas.“

„Weiter im Aufwärtstrend sind aber auch alte deutsche Vornamen wie z.B. Else, Ida Grete(a), Minna, Inge oder Hans, Hellmuth, Werner, Klaus, Hermann, Horst und Fritz“, sagte Frau Heidel.

Wenn man die Vorjahre vergleicht,  waren die ersten drei Vornamen:

im Jahr 2013: Marie, Sophie und Hanna; bei den Jungs: Jonas, Elias und Emil.  
Im Jahr 2012: Sophie, Marie und Emma; bei den Jungs: Paul, Ben und Jonas

Im Jahr 2011: Sophie, Marie und Mia; bei den Jungs: Paul, Ben und Leon. 

Pegida als Impulsgeber für Bildung

Es gibt in meiner Erinnerung keinen Vorgang und keine Erscheinung, die in so kurzer Zeit – nämlich seit November – so viele Berichte. Kommentare, Betrachtungen Einschätzungen und Kritiken in den Medien ausgelöst hat wie Pegida. Dabei sind Facebook, Twitter und wie diese sozialen Netzwerke alle heißen sogar noch unberücksichtigt, denn daran bin ich gar nicht beteiligt.Wäre ich bisher ein unwissender Zeitgenosse gewesen, wüsste ich inzwischen durch diese Publikationen über alle Inhalte von Begriffen, die mit -ismus enden Bescheid. Ich wäre über Abendland Politik, Gesellschaft, Hass, Bürgerreporter, politische Unzufriedenheit, Lügenpresse  und noch einiges mehr aufgeklärt worden. Nur eine klare Vorstellung darüber, was Pegida wirklich ist, wurde mir bis heute nicht vermittelt. Aber auch nicht darüber, was sie nicht ist. Würde sich daraus eine Partei bilden, erhielte Pegida wohl einen Platz in der Nähe der „Alternative für Deutschland“ (AfD). Martin Debes, Politikredakteur der „Thüringer Allgemeine“, meint zu Pegida (Auszug): „Nur leider fällt mir nix Gescheites dazu ein, jedenfalls nichts, was nicht schon mitgeteilt wäre. Zu der misslichen Angelegenheit gibt es ja mindestens ebenso viele Erklärungsansätze wie Sender, Blogs und Zeitungen. Im Quadrat“ (Ende des Auszugs). Und das will schon etwas heißen.

Mir fiel der „Zwischenruf“ des Martin Debes deshalb auf, weil er darin einige undefinierte Bemerkungen zu .dem Politikwissenschaftler Werner Patzelt („das ist der neuzeitliche Spengler für Arme aus dem Fernsehen“) macht, die ihn - Debes – als nicht eben sonderlich qualifiziert ausweisen. Ich freute mich jedenfalls über das Interview Patzelts mit der „Deutschen Welle“ (mein Eintrag „Weihnachten in Zeiten der Flüchtlingsproblematik“ am 26.12.), weil es dem vermutlichen Anliegen von Pegida am nächsten kommt. Und füge hier gleich an, was die „Frankfurter Rundschau“ am 28.12. schrieb (Auszug): „Die Pegida-Proteste sind Vorboten der immer unberechenbareren Verfasstheit des deutschen Staatswesens. Für die politische Zukunftslandschaft könnte das bedeuten, dass sich eine konservative Volkspartei behaupten wird, solange sie die Stabilitätswünsche aufgreift.“(Ende des Auszugs). Ist darum aber nicht gerade die AfD bemüht? Und sypathisiert sie nicht deshalb schon mit Pegida? Ich denke, da ist trotz aller Unkenrufe und Spötteleien (schneegida) etwas in Bewegung geraten, das zunächst nach allen Seiten offen scheint. Aber auch Formen annehmen kann, die die politische Landschaft in Deutschland sogar grundlegend verändern könnten. Ich bin jedenfalls neugierig auf die weitere Entwicklung.

Montag, 29. Dezember 2014

Das Bildungs- und Forschungsjahr 2014 in Zahlen

2,7 Millionen Studentinnen und Studenten haben sich im laufenden Wintersemester an deutschen Hochschulen immatrikuliert, so viele wie noch nie in Deutschland (Statistisches Bundesamt). Allein in den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Studierenden um mehr als ein Drittel angestiegen. Dagegen ist die Zahl der Studienanfänger mit 498.900 gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen.

Gut 25 Milliarden Euro werden Bund und Länder für die dritte Phase des Hochschulpakts investieren, die von 2016 bis 2020 reicht. Mit dem seit 2007 laufenden Pakt stellen Bund und Länder für jeden zusätzlichen Studienanfänger 26.000 Euro bereit. Mit der zweiten Säule des Hochschulpaktes wird die Programmpauschale der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bis 2020 fortgesetzt und ab 2016 für neu bewilligte Projekte von 20 auf dann 22 Prozent erhöht. Der Bund trägt 20 Prozentpunkte, die Länder erstmals zwei Prozentpunkte. Mit der Pauschale erhalten DFG-Projekte einen Zuschlag für indirekte Projektkosten.

Von 670 Euro auf 735 Euro steigt zum Herbst 2016 der Förderungshöchstsatz beim BAföG. Die kurz vor Weihnachten verabschiedete BAföG-Reform sieht eine Erhöhung der Bedarfssätze und Einkommensfreibeträge um sieben Prozent vor. Bereits vom 1. Januar 2015 an wird der Bund den Länderanteil an der Finanzierung des BAföG übernehmen. Dadurch werden die Länder vom Bund künftig jährlich um rund 1,2 Milliarden Euro entlastet. Die freiwerdenden Mittel sollen insbesondere in die Hochschulen investiert werden.

19.740 Deutschlandstipendien haben deutsche Hochschulen 2013 vergeben. Das sind rund 5.844 Stipendien und 42 Prozent mehr als 2012. Rund 21,1 Millionen Euro haben private Förderer wie Unternehmen, Stiftungen oder Privatpersonen im Jahr 2013 für das Programm aufgebracht. Sie tragen pro Stipendium monatlich 150 von 300 Euro, die andere Hälfte finanziert der Bund. Damit ist mehr als jedes dritte vom Bund geförderte Stipendium für Studierende ein Deutschlandstipendium.

Mehr als 4 Millionen Menschen in Europa können bis 2020 mit dem Programm Erasmus+ gefördert werden. Erasmus+ bündelt verschiedene Bildungsprogramme der EU und bietet allein in Deutschland bis zu 275.000 Studierenden, 150.000 Auszubildenden und 130.000 jungen Menschen die Möglichkeit für einen Auslandsaufenthalt.

5000 Studierende in 5 Fakultäten sollen mittelfristig an der Türkisch-Deutschen Universität in Istanbul studieren, die Bundespräsident Joachim Gauck und der türkische Staatspräsident Abdullah Gül im April eröffnet haben. Die Eröffnung war der Höhepunkt des Deutsch-Türkischen Jahres der Forschung, Bildung und Innovation 2014, in dem eine Reihe neuer Kooperationen vereinbart wurden.

280.000 Bildungsprämien-Gutscheine können vom 1. Juli 2014 bis zum 31. Dezember 2017 vergeben werden. Mit der Bildungsprämie fördert das BMBF Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die sich beruflich weiterbilden möchten. Der Bund fördert Erwerbstätige, die das 25. Lebensjahr vollendet haben und übernimmt die Hälfte der Veranstaltungsgebühr für Maßnahmen, die maximal 1.000 Euro kosten. Insbesondere sollen Menschen für eine Weiterbildung gewonnen werden, die aus finanziellen Gründen sonst darauf verzichtet hätten.

5,4 Milliarden Euro beträgt die Summe, die bis 2014 zur Förderung von beruflichen Aufstiegsfortbildungen, also von Meisterkursen oder anderen auf einen vergleichbaren Fortbildungsabschluss vorbereitenden Lehrgängen, eingesetzt wurde. Das "Meister-BAföG" unterstützt die Erweiterung und den Ausbau beruflicher Qualifizierung und stärkt damit die Fortbildungsmotivation des Fachkräftenachwuchses.

Auf 20 Prozent am Gesamtetat der öffentlichen Haushalte werden in diesem Jahr erstmals die Bildungsausgaben von Bund und Ländern steigen. Laut Bildungsfinanzbericht 2014 des Statistischen Bundesamtes haben Bund, Länder und Gemeinden 2014 mehr als 120 Milliarden Euro für Bildung vorgesehen. Allein die Bildungsausgaben des Bundes liegen gut 60 Prozent über dem Wert von 2008.
2000mal feiner als ein menschliches Haar (20 bis 50 Nanometer) sind die Strukturen, die sich mit den hochauflösenden Fluoreszenz-Lichtmikroskopen von Stefan Hell untersuchen lassen. Für diese bahnbrechende Entdeckung, die unter anderem in der Krebsforschung eingesetzt wird, wurde der Direktor am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen im Oktober mit dem Chemie-Nobelpreis ausgezeichnet.

6 Forschungsgebiete hat die Anfang September vorgelegte neue Hightech-Strategie der Bundesregierung ausgemacht, die für die Gesellschaft und das künftige Wachstum entscheidend sind: Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Nachhaltiges Wirtschaften und Energie, Innovative Arbeitswelt, Gesundes Leben, Intelligente Mobilität und Zivile Sicherheit. Ziel der neuen Hightech-Strategie ist es, aus kreativen Ideen konkrete Innovationen zu machen und dadurch Arbeitsplätze zu schaffen. Ziel ist, das Deutschland nicht nur Fußball-, sondern auch Innovationsweltmeister wird.

325 Meter hoch und damit etwas höher als der Eiffelturm wird der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Messturm ATTO ("Amazonian Tall Tower Observatory") in Brasilien, für den im August der Grundstein gelegt wurde. Damit liefert er im Amazonasgebiet wichtige Klimadaten aus verschiedenen Höhenschichten, die für die Bekämpfung des Klimawandels von entscheidender Bedeutung sind.

116 Meter lang und 20,6 Meter breit ist das neue Forschungsschiff SONNE, das Bundesforschungsministerin Johanna Wanka im November der Wissenschaft übergeben hat. Das Schiff bietet Platz für eine 35köpfige Besatzung und bis zu 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die SONNE wird hauptsächlich im Indischen und Pazifischen Ozean unterwegs sein und bietet die modernsten Instrumente, um Erkenntnisse zum Schutz der Ozeane und des Klimas oder zu maritimen Rohstoffen zu gewinnen. Die Kosten für das Forschungsschiff betrugen 124,4 Millionen Euro.

33 Forschungsprojekte zur Energiewende sind 2014 gestartet, in denen neue Formen und Methoden der Bürgerbeteiligung beim Netzausbau erprobt werden sollen. Das Spektrum der vom BMBF finanzierten Projekte reicht von Ideen, wie Bürgerinnen und Bürger zu Miteigentümern von Stromnetzen werden über die Frage, wie stromsparende Geräte schneller in die Haushalte kommen bis hin zu Konzepten, steigende Energiepreise gerecht zu verteilen.

Für 100.000 Liter Eis aus Lupinen lieferte das Grimmener Unternehmen Prolupin im Vorjahr den Grundstoff. Für das vom BMBF geförderte Projekt mit dem Ziel, aus Lupinen Lebensmittel herzustellen, unter anderem das Speiseeis "Lupinesse", haben die beteiligten Fraunhofer-Forscher und das Unternehmen den Deutschen Zukunftspreis 2014 des Bundespräsidenten gewonnen. Für dieses pflanzliche Erzeugnis wird wesentlich weniger landwirtschaftliche Anbaufläche benötigt als für tierische Produkte oder Soja.

Rund 200.000 Bürgerinnen und Bürger zwischen 20 und 69 Jahren sollen an der großen repräsentativen Gesundheitsstudie teilnehmen, die Aufschluss über die Entstehung von Krankheiten in Deutschland verspricht. Über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren wird der Einfluss etwa von genetischen Faktoren, Umweltbedingungen, sozialem Umfeld und Lebensstil untersucht. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen helfen, die Vorbeugung und Behandlung von Volkskrankheiten wie Diabetes, Demenz, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verbessern.

70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland werden mit Dienstleistungen erwirtschaftet. Zugleich ist es Deutschland wie kaum einem anderen Industrieland gelungen, ein starker Produktionsstandort zu bleiben - mit einem Viertel Anteil am BIP und 7,7 Millionen Beschäftigten in diesem Bereich. Wie lassen sich angesichts von Industrie 4.0 die Wirtschaft modernisieren und zugleich familienfreundliche Arbeitszeiten sichern? Das neue Forschungsprogramm "Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen", bis 2020 mit bis zu einer Milliarde Euro ausgestattet, geht diesen und anderen Fragen nach. Es verbindet außerdem verschiedene Aspekte, die mit der Technisierung, Automatisierung und Digitalisierung einhergehen und lädt Unternehmen und Forschungseinrichtungen ein, Lösungen zu suchen, die technischen und sozialen Fortschritt verknüpfen. So leistet es einen wichtigen Beitrag, den Wirtschaftsstandort Deutschland im globalen Wettbewerb nachhaltig zu stärken und zugleich zukunftsfähige und sozialverträgliche Arbeitsplätze zu schaffen. Für das gesamte Programm mit seinen drei Teilen sind bis 2020 insgesamt Mittel in Höhe von etwa einer Milliarde Euro vorgesehen.


Weitere Informationen zum Bildungs- und Forschungsjahr 2014 finden Sie unter www.bmbf.de
Eine Mitteilung des BMBF am 29.12.2014

Besinnlicher Ausklang der Weihnachtswoche

Nach dem gerade gefeierten Weihnachtsfest, dem Fest der Geburt Jesu Christi, stand der Gottesdienst am heutige Sonntag in der Weihnachtsoktav unter dem Motto: „Fest der Heiligen Familie“. Das ZDF übertrug den katholischen Gottesdienst aus der Kirche St. Peter und Paul in Hochheim am Main. Pfarrer Markus Schmidt zitierte in der Einleitung zum Gottesdienst aus der
zweiten Lesung des Apostels Paulus an die Kolosser., „Die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält" Mit diesem und weiteren Bausteinen für eine gute Familienatmosphäre "möchte uns Paulus anhalten, einen Blick auf unsere eigene Familie zu werfen", sagte der Pfarrer. Gerade heute sei es wichtig, sich über das Gute an der Familie zu freuen, dabei aber auch "wach zu bleiben für allen notwendigen Wandel und die damit verbundenen Erneuerungen".

Eine entsprechend besinnliche Stimmung wollte bei mir freilich bei der Fernseh-Teilnahme an den Gottesdiensten nicht aufkommen, nachdem gerade das ZDF mit seiner Sendung „Das Geheimnis der Geburt Jesu“, (gesendet in 3SAT am 26.12.) als „Faktencheck“ zur Geburt Jesu“ alles das in Frage stellte, was in den Gottesdiensten dieser Tage Thema und Anliegen der Christen war (siehe meinen Eintrag am 26.12).

In der Einleitung zu dieser Sendung in 3SAT hieß es: „Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde " Mit diesen Worten beginnt die Weihnachtsgeschichte, die Kinder wie Erwachsene weltweit jedes Jahr aufs Neue bewegt. Aber stimmt sie überhaupt? Wie viel von dem, was die Bibel über die Geburt Jesu erzählt, hat sich tatsächlich so zugetragen? Die Weihnachtsgeschichte wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet. Deshalb streiten bis heute Historiker und Theologen, Archäologen und Astronomen darüber, was genau in jener Heiligen Nacht geschah: Wurde Jesus tatsächlich in einer Krippe geboren? War Maria wirklich Jungfrau? Wies der Stern von Bethlehem den Heiligen Drei Königen tatsächlich den Weg?
Moderatorin Petra Gerster zeigt in einem informativen und unterhaltsamen "Faktencheck", was wirklich dran ist an dieser die Welt bewegenden Geburt, von der die Evangelisten Lukas und Matthäus berichten. Petra Gerster begibt sich auf Spurensuche an den eindrucksvollen Schauplätzen im Heiligen Land. Von der Geburtskirche in Bethlehem macht sie sich auf, um Licht ins Dunkel einer 2000 Jahre alten Geschichte zu bringen. Mithilfe von Experten, einer Astronomieprofessorin und einem Fachmann für Geburten in der Zeit Jesu, entsteht dabei Schritt für Schritt eine Vorstellung davon, wie die Umstände der Geburt Jesu nach wissenschaftlichem Ermessen tatsächlich gewesen sein könnten.


Nun finde ich es ja schon interessant, dass da zu lesen ist, dass bis heute Historiker und Theologen, Archäologen und Astronomen darüber streiten, was in jener Heiligen Nacht vor 2000 Jahren geschah. Und nun begibt sich ein Kamerateam mit einer Moderatorin des ZDF auf Spurensuche und stellt mit dem Anspruch auf Glaubwürdigkeit nicht etwa fest, wie es wirklich war, sondern wie es nicht gewesen sein kann. Also beendet nicht etwa den bisherigen Streit darüber, was in jener Heiligen Nacht wirklich geschah, sondern fügt lediglich eine weitere negative Variante „nach wissenschaftlichen Ermessen“ bei. Offen bleibt dabei die Frage, warum sie das tut?

Während ich hier nur Befremden und Ablehnung zu diesem „Faktensheck“ äußern kann, gibt es inzwischen recht kritische Stimmen dazu: zum Beispiel vom Vorsitzenden des Nordelbischen Arbeitskreises für biblische Orientierung, Alexander Schick (Westerland/Sylt). Nach seiner Ansicht hat die Sendung lediglich „die üblichen Klischees verbreitet“. Es werde berichtet, dass Jesus nicht in Bethlehem, sondern angeblich in Nazareth geboren worden sei, dass Maria keine Jungfrau gewesen sei und dass es den Kindermord von Bethlehem nicht gegeben habe. Das seien alles Erfindungen der Evangelisten Lukas und Matthäus oder - wie die Sache mit der Jungfrau – ein Übersetzungsfehler. Laut Schick sind diese Thesen nicht neu. Sie würden den Zuschauern Jahr für Jahr als „wissenschaftliche Fakten“ aufgetischt. Dabei hätten sie ihre Wurzeln in der bibelkritischen Theologie, die Wunder grundsätzlich ausschließe. Gemäß dieser Auffassung könne es nicht sein, dass Jesus in Bethlehem geboren wurde, also in einem Ort, den der alttestamentliche Prophet Micha bereits als Geburtsort des Messias vorhergesagt habe. Schick bemängelt auch, dass keine theologisch konservativen Forscher interviewt wurden.

Noch bemerkenswerter ist die Meinung des Historikers Michael Hesemann, Autor der Bücher „Jesus von Nazereth“ und „Maria von Nazareth“ im Interview mit Yuliva Tkachova. Auf die Frage, ob er die Sendung gesehen habe, antwortete Hesemann: „ Ja, das habe ich, und fast wäre mir dabei der Weihnachtsbraten im Hals steckengeblieben. Da kam das öffentlich-rechtliche Fernsehen seinem Bildungsauftrag aber so gar nicht nach. Dabei war der Beitrag wirklich gut gemacht, wunderbar gestaltet, mit herrlichen Landschaftsaufnahmen aus Israel, mit nachgestellten Szenen aus der Kindheit Jesu, mit den eingeblendeten Werken großer Meister – ein wahrer Festtagsschmaus für die Augen, der so richtig viel von unseren Fernsehgebühren verschlungen haben muss. Nur leider war es kein Stummfilm. Was dort nämlich erzählt wurde, war geradezu hanebüchen.“ Und auf die Frage nach dem „warum“ antwortet Hesemann: „Weil es einfach nicht stimmte. Es entsprach zwar der Lehrmeinung der „historisch-kritischen Exegese“, doch diese ist längst durch viele historische Fakten und archäologische Funde widerlegt worden, wie ich in meinen Büchern aufzuzeigen versuche. Gerne hätte ich den Produzenten und Frau Gerster auch das neue Buch des Heiligen Vaters in die Hand gedrückt, das sie eines Besseren belehrt hätte. Stattdessen wurden zwölf Hypothesen ganz frech als „Fakten“ verkauft, obwohl sie fast alle keine waren.“(zwei Auszüge des Interviews).

Und in einer weiteren, sehr ausführlichen Stellungnahme heißt es (Auszug). „Die Begriffe TATSACHE, FAKT dienen in dieser Filmproduktion einer tendenziösen Absicht. Denn sie sind in sich seelenlos. Man kann sie nennen, ohne Stellung zu beziehen und ohne Gefühlsregung zu zeigen. In diesem Sinn sind Tatsachen pseudo-objektiv. Für ein Elternpaar bedeutet die Geburt eines Kindes gewöhnlich ein frohes Ereignis, das eine Ahnung vom Wunder des Lebens vermittelt. Für die Eltern hat das Neugeborene also eine hohe persönliche Bedeutung. Welche persönliche Bedeutung hat die Weihnachtsgeschichte für Frau Gerster und ihr Team? Man hört nur Kritisches, Distanziertes und die überzeugt vorgetragene Eigendeutung des Geschehens: "Jesus war auch für die Ärmsten der Armen da". (Ende des Auszugs von Armin Rieble, Stephanskirchen).

Damit soll es hier sein Bewenden haben. Mir fehlt jedenfalls das Verständnis für eine solche Sendung, gerade auch durch 3SAT, einen Sender, der sich doch sonst durch große Sachlichkeit und Objektivität darstellt. Dieser Beitrag gehörte meines Erachtens nicht dazu.

Samstag, 27. Dezember 2014

Versöhnlicher Ausklang

Der Vollständigkeit halber müsste da auch noch stehen, dass ich die Weihnachtsfeiertage meine, die ich ja doch teilweise schon mit Überlegungen zubrachte, die mich seit geraumer Zeit schon beschäftigen, in meinen gestrigen Eintrag „Weihnachten in Zeiten der Flüchtlingsproblematik“ ist einiges darüber zu lesen. Wenn ich es nur beim „Versöhnlichen Ausklang“ beließ dann deshalb, weil ich gestern noch einige Fernsehbeiträge sah, die zwar zunächst den Andrang gläubiger Menschen an der Geburtskirche Jesu in Bethlehem zeigten, die geduldig anstanden, um dann wenigstens einen Augenblick an der Stelle verweilen zu können, an der Jesus geboren wurde. Und auch in Gottesdiensten und zahlreichen anderen Programmen ging es um die Geburt Jesu und den Glauben des Christenvolkes an die Heilsgeschichte.


Dann aber sah ich in 3SAT „Das Geheimnis der Geburt Jesu“, in der die Moderatorin Petra Gerster diese ganze Geburtsgeschichte nicht nur infrage stellt, sondern als „Faktencheck“ nachweist, dass diese ganze Geschichte vom Anfang bis zum Ende „nicht stimmt“. Ich will mich hier nicht weiter damit beschäftigen, werde aber darauf zurückkommen .


Die Ernüchterung über diesen „Faktencheck“ hielt dann allerdings nicht lange vor, denn abgelöst wurde sie durch die Würdigung der „Weihnachtsträume“ im Theater Nordhausen durch die Rezensentin Christel Laude, die mich auf recht anschauliche Weise mein inneres Gleichgewicht wiederfinden ließ. Ein versöhnlicher Ausklang also für mich, die vielleicht auch den Einen und Anderen freuen kann, der meinen Blog liest. Und die wie folgt lautet:

                              Reminiszenz an die Weihnachtskonzerte 2014 im Theater Nordhausen


                         


Die Feiertage sind vorüber, wie immer vergingen sie viel zu schnell. Aber sie klingen nach, vor allem bei Jenen, die das Glück hatten, eine der Aufführungen des Weihnachtskonzertes im Theater Nordhausen zu erleben.
Das Loh-Orchester sowie Opernchor und Gesangssolisten unter der Leitung von Chordirektorin Elena Pierini boten eine Mischung aus klassischen und traditionellen, fröhlichen und besinnlichen Weisen zum Zuhören und Mitsingen.
Stimmgewaltig intonierten die 17 Damen und Herren des Opernchores das „Halleluja“ aus dem „Messias“ von Händel und den Eingangschoral „Jauchzet, frohlocket“ aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach - der auch Motto des Konzertes war -, Chorsätze, die im Allgemeinen in Kirchen aufgeführt werden.
Sehr gefühlvoll sang der Chor zusammen mit Désirée Brodka im „Laudate dominus“ von Mozart. Die Sopranistin konnte darüber hinaus ihre Vielseitigkeit in einer virtuosen Arie aus dem „Messias“ sowie dem verträumten Lied an den Mond aus der Oper „Rusalka“ von Dvorak unter Beweis stellen, dezent begleitet vom Loh-Orchester.
Gelegenheit zum Träumen von Weihnachten hatten die Hörer im Vorspiel zur Bühnenmusik zu „Der blaue Vogel“ von Humperdinck, und aus der märchenhaften Nussknacker-Suite von Tschaikowski erklangen der schwungvolle Blumenwalzer sowie der Tanz der Zuckerfee, die nach den glockenähnlichen Klängen der Celesta wohl einen Spitzentanz vollführt.
Virtuos und voller Spielfreude musizierten Orchester und die beiden Solo-Oboen in einem Ausschnitt aus dem Oratorium „Salomon“, ebenfalls von Händel.
Wenn sich auch in diesem Jahr das Wetter mal wieder gar nicht der Jahreszeit entsprechend zeigen wollte, verhieß doch wenigstens das geschmackvoll gestaltete Bühnenbild Weihnachts- und Winterfreuden, und das Loh-Orchester lud zu einer Schlittenfahrt nach der Musik von Leroy Anderson ein. Auch er soll sehr viel Fantasie beim Komponieren dieses heiteren Stückes gebraucht haben - er schrieb es im Hochsommer.
Diese und weitere Episoden über Werke und ihre Komponisten wusste Lars Titje als Moderator zu berichten und damit schöne Überleitungen zwischen den Musikwerken zu schaffen. Besonders anrührend war die Geschichte vom Flötenlied.
Seinen emotionalen Höhepunkt erreichte das Konzert mit einem Ave Maria, gesungen von Anna Baranowska, die dafür mit viel Beifall bedacht wurde.
Immer wieder gern gehört ist die Titelmelodie zu dem Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, mit der das Konzert eröffnet wurde, und auch am Ende erklang Filmmusik. Chor und Orchester vereinten sich noch einmal in der Weihnachtsmusik aus
Kevin - Allein zu Haus“. Nach vielen aufregenden Abenteuern stellt Kevin fest: Am schönsten ist Weihnachten doch zu Hause. Dort singt man auch die schönsten Weihnachtslieder, so wie im Theater Nordhausen „O du fröhliche“ und „Stille Nacht“.
Nach langem Beifall klang das Konzert mit zwei Zugaben aus.



                                                                        Christel Laude

Freitag, 26. Dezember 2014

Weihnachten in Zeiten der Flüchtlingproblematik

Auf den Hörgenuss des Weihnachtsoratoriums der Nordhäuser Kantorei in St. Blasii musste ich in diesem Jahr verzichten, Christel Laude ließ es mich mit ihrer Rezension wenigstens nachempfinden. Dafür hörte ich gestern die 1. Kantate dieses Werkes als Übertragung aus der Leipziger Nikolaikirche (und werde mir ganz sicher die weiteren Übertragungen der folgenden Kantaten nicht entgehen lassen).

Nachdem ich dann an Heiligabend an der Christvesper in St. Blasii teilnahm und gestern den Gottesdienst aus der Wiener Michaelskirche im TV verfolgte, mittags die Ansprache des Papstes und den Segen Urbi et orbi hörte und miterlebte, hielt ich mich weiter an die weihnachtlichen Programme im Fernsehen und gestaltete mir so den ersten Feiertag.

Unbeschwert aber verlief dieser 1.Feiertag trotzdem nicht. Einfach deshalb, weil in allen Ansprachen in den Gottesdiensten, der Bischöfe, und schließlich auch in der Ansprache des Bundespräsidenten die Flüchtlingsproblematik im Vordergrund stand, auch wenn die islamfeindlichen Pegida-Demonstrationen in Dresden nicht immer „explizit“ genannt wurden. Wer das Weltgeschehen ernst nimmt, kann sich dieser Problematik auch und gerade an Weihnachten nicht entziehen. Und wenn man sonst keine Ablenkung hat – oder zu einer solchen Zuflucht nimmt – beeinflusst sie alle sonstigen Überlegungen.

Ich nehme das hier zum Anlass, an eine Passage in meinen vorhergegangenen Eintrag zu dieser Problematik anzuknüpfen, in der ich schrieb: „Und wenn ich lese, dass da ein Wissenschaftler (Werner Patzelt) bemüht werden musste, um in den gehaltenen Reden „an mehreren Stellen den Tatbestand der Volksverhetzung“ zu erkennen, dann zeigt sich daran meines Erachtens einmal mehr, dass man Pegida geradezu belauert, um Angriffspunkte dagegen zu entdecken.“ Das ist so nicht ganz richtig, wie ich einem Interview der „Deutschen Welle“ (DW) mit dem Politikwissenschaftler Werner J. Patzelt entnehme. Dort nämlich heißt es, Patzelt ist Lehrender an der Technischen Universität in Dresden und erforscht die Entwicklungen der "Pegida" seit Beginn der Demonstrationen und begleitet sie mit seinen Studierenden wissenschaftlich. Und das ist natürlich etwas ganz anderes, als Pegida zu „belauern“.

Ich bin im übrigen sehr froh, auf dieses Interview gestoßen zu sein, weil es sehr sachlich und ausführlich auf Ursachen und Hintergründe eingeht. Bezeichnend dabei finde ich, dass der Begriff „Abendland“ gar nicht vorkommt (außer in der redaktionellen Einleitung), der ja zum Beispiel bei den „Gedanken zu Weihnachten: Wie können wir das Abendland retten?“ des TA-Chefredakteurs Paul-Josef Raue (25.12.) Hauptthema ist. Während sich also Raue müht, zu erklären, „warum Demonstranten in Dresden nicht dessen Rettung sind“, heißt es bei DW schon im Titel: „Patzelt: Ausdruck von Parteien- und Politikverdrossenheit“. Und das mit der Feststellung begründet (Auszug): „In Dresden geht tatsächlich ein Teil des Volkes auf die Straße - und nicht nur eine Horde von Rechtsextremisten. Da findet man alles von jungen Erwachsenen bis zu Rentnern, von der Mittelschicht bis zu den niedrigeren Schichten, von Leuten mit guter Bildung bis zu solchen mit einfacher Bildung. Von der politischen Mitte bis zum rechten Rand. Das ist im Grunde eine Volksbewegung der Politikerverdrossenen, bereichert um Demonstrationstourismus aus anderen Teilen Deutschlands.“(Ende des Auszugs). Und auf den Hinweis, dass mehrere Politiker sagen, man sollte sich mit den Argumenten der Demonstrierenden ernsthaft auseinander setzen, antwortet Patzelt (Auszug): „Im Übrigen haben jene Demonstranten, die man in Dresden vor die Kameras lockt, zunächst einmal einen recht hohen inneren Erregungspegel. Deswegen sind sie ja zu Pegida gekommen! Und natürlich handelt es sich bei ihnen meist um ganz normale Leute, die keinerlei Übung darin haben, über so komplexe Dinge wie Einwanderung oder Kulturwandel in sorgsam gewählten, differenzierten, alle Fettnäpfchen umsichtig vermeidenden Begriffen zu reden. Sie verwenden vielmehr genau jene Schlagworte und Redefloskeln, welche auch an ihrem Arbeitsplatz und in ihrem Freundeskreis verwendet werden - jene Art des Redens also, welche die Wächter politisch korrekten Diskurses dort sehr wirkungsvoll unterbinden, wo sie Macht haben, nämlich in der Medienöffentlichkeit und in der Politik. Bei den Pegida-Demonstrationen aber haben sie keinerlei Macht, denn dort sind normale und einfache Leute zu keinem anderen Zweck zusammen, als eben zu zeigen, dass es sie gibt - und ihre selbstdefinierten Interessen auch. Also äußert sich dort das - mehr oder minder gesunde beziehungsweise ungesunde – Volksempfinden.“ (Ende des Auszugs)

Das sind – wie ich betone – Auszüge (auch aus dem Gesamtzusammenhang gerissene), die aber meines Erachtens genügen, um erkennen zu lassen, dass es zumindest den Pegida-Demonstranten gar nicht um die Rettung des Abendlandes geht, sondern eben um ihre Unzufriedenheit mit den politischen Verhältnissen. Und um Entscheidungen der Politik (zur Flüchtlingsproblematik) über die Köpfe derer hinweg, die meinen, bei Pegida für ihre Unzufriedenheit eine geeignete Plattform zu erkennen. (Das Interview bei DW am 24.12. sei zur Lektüre empfohlen). Je mehr man aber in Pegida „hineindichtet“, je länger hält man es am Leben. Was aber die Flüchtlingsproblematik betrifft, kann, ja, muss man wohl dem Trierer Bischof Stephan Ackermann zustimmen, der in seiner Weihnachtsansprache sagte, wer nur „halbwegs menschlich empfinde“, könne nicht unbeteiligt an der Seite stehen, wenn über 50 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht seien. In diesem Sinne wünsche ich den Lesern meines Blogs noch einen schönen 2. Weihnachtsfeiertag.

Donnerstag, 25. Dezember 2014

Ein „Danke“ für den Dienst fürs Gemeinwohl

Nordhausen (psv) Als symbolisches „Dankeschön“ für den Dienst am Gemeinwohl haben Heiligabend Nordhausens Beigeordnete Hannelore Haase und ihr Kollege vom Landratsamt,
Stefan Nüßle (3.v.l.; 2.v.l.), die Diensttuenden in der Notaufnahme des Südharzklinikums und die Mitarbeiter der Rettungsleitstelle besucht.

„Der Besuch soll Anerkennung sein für all jene, die in dieser Stadt Tag und Nacht und an jedem Tag des Jahres jenen beistehen und Hilfe leisten, die auf sie angewiesen sind, bzw. an anderen Orten dafür Sorge tragen, dass auch an den Feiertagen das öffentliche Leben nicht zum Erliegen kommt“, so Frau Haase.

Zum Bild: In der Leitstelle taten Markus Plüschke (links), Torsten Liesegang (2.v.r.) und Jörg Appenrodt (rechts) Heiligabend ihren Dienst.


Foto: Pressestelle Stadt Nordhausen, Patrick Grabe

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Weinachten steht unmittelbar vor der Tür . . .

. . .und das Jahr 2015 ist auch nicht mehr weit. Ich will es gern zum Anlass nehmen, um Allen, die meinen Blog anklicken, die mir gemailt und geschrieben haben, alles Gute zu wünschen. Ich bedanke mich gleichzeitig bei Allen, die mir im Jahr 2014 mit Verständnis begegneten und mir die Teilnahme an Veranstaltungen ermöglichten und erleichterten. Und wenn ich in dem einen oder anderen Fall von der Teilnahme ausgeschlossen wurde, was ja auch mal vorkam, dann mag das im Interesse derer gelegen haben, die das bewirkten. Ich nahm es zur Kenntnis, bin mir aber sicher, nichts provoziert zu haben. Und so will ich es auch zukünftig halten und allen Gutmenschen Freund sein. Weitergehende Vorsätze und Absichten trage ich nicht ins kommende Jahr. Und dann mache ich mich langsam auf den Weg zur Christmette um auch den Herrgott zu danken und seinen weiteren Beistand zu erbitten.

Pegida polarisiert

Meinen vorläufig letzten Eintrag zu „Pegida“ am 16. Dezember hatte ich mit dem Bemerken geschlossen, dass ich weiter auf die „Erleuchtung“ durch Politik und/oder Medien zum eigentlichen Sinn und Zweck von Pegida warte. Die mir bisher versagt blieb. Seitdem habe ich weiter viel Zeit damit zugebracht, durch die Medienangebote im Internet zu surfen, um schließlich doch herauszufinden, wo ich diese Demonstrationen (Initiative oder auch Bewegung) in unserem abendländischen Deutschland einzuordnen habe. Inzwischen hat es die Presse aufgegeben, den Gründer dieser Bewegung (Lutz Bachmann) als „mehrfach vorbestraft“ zu bezeichnen, scheinbar in der anfänglichen Annahme, dass das allein genügen würde, ihn und damit die ganze Initiative in die Bedeutungslosigkeit zu verweisen. So einfach also ist das nicht.


Schlauer bin ich trotz allen Surfens noch immer nicht geworden. Stattdessen scheint mir, als würde jeder – Politiker oder Kommentator – der eine Meinung äußert, sofort eine Vielzahl unterschiedlicher und widersprüchlicher verbaler Reaktionen auslösen, die oft genug wenig freundlich sind. Wobei sich diese Reaktionen meist nicht für oder gegen Pegida richten, sondern gegen den, der seine Meinung dazu äußert. Selbst der CDU-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Volker Kauder, löste nach einem Interview in der WELT viel Kritik aus, obwohl er doch im Grunde nur feststellte, dass Demonstrationen wie Pegida in Dresden, in einer Demokratie eben zulässig und normal sind. Solange sie friedlich verlaufen.


Was der doch sehr wortgewandte und clevere CDU-Mann weiter äußerte, gab dann u.a. dem Kommentator der ZEIT (Yassin Musharbash) offensichtlich willkommene Gelegenheit, Kauders Aussagen zu analysieren und nach ihrem Aussagegehalt zu untersuchen. Was sich bei Kauder immerhin auf intellektueller Ebene abspielt, vollzieht sich in Dresden sehr viel simpler im volkstümlichen Bereich: Reporter vor Ort bemühen sich um Aussagen von oft unbedarften Pegida-Demonstranten, die man dann in den Redaktionen analysiert und zerpflückt, um sie dann je nach Interessenlage zu nutzen. Wen wundert's dann, dass diese Demonstranten die „Lügenpresse“ meiden? Tatsächlich zeigt auch eine repräsentative Umfrage  von YouGov für ZEIT ONLINE, dass zum Beispiel 47 Prozent der Befragten die Aussage unterstützten, dass die Medien einseitig berichten und von der Politik gelenkt werden? Und am stärksten das Misstrauen in die Medien im Osten ist?. Dort halten laut der Umfrage 55 Prozent die Presse für einseitig und gelenkt und nur 34 Prozent halten sie für objektiv und unabhängig.


Ich erinnere mich bei dieser Gelegenheit einmal mehr an eine Einschätzung des Journalismus zu DDR-Zeiten in der „Thüringer Allgemeine“ (3. Nov.) von Hanno Müller (Auszug): „Journalisten gehörten in der DDR zu denen, die mit am besten über den Zustand der Gesellschaft und die Machtverhältnisse im Bilde sein sollten. Sie sind täglich vor Ort, kennen interne Parteiberichte, wissen, wo der Schuh drückt . In den Zeitungen bzw. Rundfunk- oder Fernsehbeiträgen aber überwiegt die heile Welt – es sei denn, die Partei selbst meint, man könne doch mal mit dosierter Selbstkritik den Siegeszug des Sozialismus voranbringen.“ (Ende des Auszugs). Wie sollten dann die Bürger glauben, Journalisten im Osten würden seitdem eigenverantwortlich denken und handeln gelernt haben, wenn man das auch den Politikern der LINKEN nicht zugesteht? („In wissenschaftlichen Arbeiten über den DDR-Journalismus ist später zu lesen, Leser und Zeitungsmacher befänden sich in einer Art „opportunistischen Tateinheit“. Alle machen mit, weil sie es nicht anders kennen.“).


Und nun also die jüngste Dresdner Montagsdemonstration: mehr Bürger als je zuvor nahmen daran teil. Und wohl auch mehr Reporter als je zuvor. Entsprechend vielfältig und unterschiedlich lesen sich die Berichte. Und sehr viel mehr als von den Gegendemonstrationen. Die in ihren Absichten doch viel einfacher und klarer sind. Bei Pegida aber konnte man sich einmal mehr austoben. Und das tat man dann auch. Mit der Konsequenz – und in Volkes Meinung wohl nicht ganz unbegründet - eben als „Lügenpresse“, „gelenkt“ und „tendenziös“ eingeschätzt zu werden. Pegida polarisiert eben, ohne selbst „klare Kante“ zu zeigen (zeigen zu können). Und wenn ich lese, dass da ein Wissenschaftler (Werner Patzelt) bemüht werden musste, um in den gehaltenen Reden „an mehreren Stellen den Tatbestand der Volksverhetzung“ zu erkennen, dann zeigt sich daran meines Erachtens einmal mehr, dass man Pegida geradezu belauert, um Angriffspunkte dagegen zu entdecken. Und wenn der gleiche Wissenschaftler im Ergebnis der gehaltenen Reden feststellt, dass man bei den Angriffen auf Bundespräsident Joachim Gauck, Kanzlerin Angela Merkel und Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (beide CDU) merkte, „wie gigantisch die Kluft zwischen vielen auf der Straße und unserem politischen System ist“ zeige das eine Spaltung zwischen „Die da oben“ und „Wir hier unten“, die bedrückend sei. Und auch das zeigt doch, dass es bei Pegida gar nicht so vordringlich gegen eine mögliche Islamisierung des Abendlandes geht.


Man kann diese Diskrepanzen innerhalb Pegida selbst und der Gegendemonstranten und der bürgerlichen Gesellschaft, ja sogar der Kirche, fast beliebig fortsetzen und kommt doch zu keinen Ergebnis. Wenn Vertreter der Kirche im Singen von Weihnachtsliedern durch Pegida-Demonstranten eine Instrumentalisierung sehen und kritisieren, dann meine ich, dass das Weihnachtslieder-Gedudel in Kaufhäusern und Einkaufscentren eine sehr viel schlimmere Instrumentalisierung ist, weil die auf reinen Kommerz abzielt. Und sich Jahr für Jahr wiederholt.

Dienstag, 23. Dezember 2014

„Harz-Kursbuch“ bekommt Ergänzungen und Aktualisierungen (Stand 22.12.2014)

Hallo liebe Eisenbahn-, ÖPNV- und SPNV-Interessierte!

Initiative veröffentlicht Änderungen im Harz-Kursbuch, die sie erst nach Redaktionsschluss erreicht haben.

Widersprüchliche Fahrplandaten bei RBB und DB Regio

Selbst nach den Aktualisierungen gibt es immer noch Diskrepanzen zwischen DB-Auskunft (einige AST auf Linie 830) und Faltblatt (alles Linienfahrten). Hier sollten Reisende bei der RBB vorher anfragen. Warum die RBB Goslar keine Berichtigung veranlasst ist uns schleierhaft.
Bei DB Regio in Nordthüringen sieht es nicht besser aus. Zwischen Nordhausen und Wolkramshausen existieren drei verschiedene Fahrzeiten für einige RB, z.B. 9.55 laut Entwurf, 9.47 laut Aushang und 9.46 laut daneben hängendem Berichtigungsblatt. Nein, nicht für ein paar Tage, sondern gleich bis Anfang Mai.
Die nächste Korrektur kommt Mitte Januar, da steht der Fahrplan der Linie 259 Benneckenstein - Tanne - Sorge - Braunlage an S in Niedersachsen nebst Anschlüssen (HVB).
Michael Reinboth / Burkhard Breme

Vogelgrippe: Vorsorgliche Maßnahmen bei Enten und Gänsen

(Nordhausen). Zwischenzeitlich grassiert die Geflügelpest (Vogelgrippe) des Typs H5N8 in Deutschland nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern, sondern auch in Sachsen-Anhalt und in Niedersachsen. Aus diesem Grund hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft beschlossen, dass ab 28. Dezember 2014 Enten oder Gänse aus einem Bestand nur verbracht (z. B. zur Schlachtung, zu Ausstellungen, Abgabe an Dritte …) werden dürfen, soweit diese Tiere innerhalb eines Zeitraums von 7 Tagen vor dem Verbringen auf das hoch pathogene aviäre Influenza-A-Virus der Subtypen H5 und H7 durch Virusnachweis, Antigennachweis oder Genomnachweis (virologische Untersuchung) mit negativem Ergebnis untersucht worden sind. Diese Verbringungsbestimmungen gelten bis einschließlich 31. März 2015. 

Verführerische Zauberklänge

4. Sinfoniekonzert des Loh-Orchesters bietet betörende Musik

Betörende und schillerndere Klangfarben entfaltet das 4. Sinfoniekonzert des Loh-Orchesters unter dem Motto „Zauberklänge“, das unter der Leitung von Generalmusikdirektor Markus L. Frank am 17. Januar im Haus der Kunst Sondershausen und am 18. Januar im Theater Nordhausen stattfindet.

Auf dem Programm steht Claude Debussys Sinfonische Dichtung „Prélude à l’après-midi d’un faune“, die mit ihrer sinnlichen Klangqualität als Geburtsstunde des musikalischen Impressionismus gilt. Der Traum eines Fauns, in der Mittagssonne zwei Nymphen zu verführen, verschwimmt mit der Wirklichkeit und wird von Debussy in eine von Flöten und Harfen getragene weiche Musik überführt. „Mit der Flöte des Fauns hat die Musik neuen Atem zu schöpfen begonnen“, resümierte später der französische Komponist Pierre Boulez über Debussys Meisterwerk.

Rund 15 Jahre später im Jahr 1910 schrieb Igor Strawinsky für die Ballets Russes in Paris das Ballett „Der Feuervogel“. Das Werk machte den Komponisten über Nacht berühmt. Verführerische Exotik verbindet sich mit Anleihen aus der Folklore zu einer Musik von starker rhythmischer Kraft. Die tänzerische Qualität fasziniert nicht nur auf der Ballettbühne, sondern auch im Konzertsaal.

Zu Gast im 4. Sinfoniekonzert ist der griechische Klarinettenvirtuose Spyros Mourikis, Professor für Klarinette am Athener Konservatorium und Solo-Klarinettist des Athener Staatsorchesters. Er spielt das Klarinettenkonzert von Jean Françaix, das für den Zuhörer ein amüsantes Hörvergnügen verspricht. Den Solisten stellt es vor größte Herausforderung. Es ist, so der Komponist, „ein wahrhaftes Luftballett der Finger mit Loopings, Steilkurven und Sturzflügen.“

Die Konzerte finden statt am 17. Januar im Haus der Kunst Sondershausen sowie am 18. November im Theater Nordhausen. Beide Konzerte beginnen jeweils um 19.30 Uhr. Um 18.45 Uhr laden Markus L. Frank und Konzertdramaturgin Juliane Hirschmann zu einer Einführung in das Foyer.

Karten gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), in der Touristinformation Sondershausen (Tel. 0 36 32/78 81 11), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.

Fotos: Tilmann Graner

Montag, 22. Dezember 2014

„Oberhalb der Gürtellinie“

Leipziger Kabarett „academixer“ zu Gast im Theater Nordhausen 

„Oberhalb der Gürtellinie“ bewegt sich das Leipziger Kabarett „academixer“ am Freitag, 9. Januar, um 19.30 Uhr im Theater Nordhausen in seinem gleichnamigen Programm. Anke Geißler, Elisabeth Hart und
Felix Constantin Voigt laden alle Freunde bissigen Humors zu einem witzig-satirischen Abend mit viel Musik und eröffnen damit kurz nach dem Jahreswechsel die Kabarett-Saison 2015.
„Männer sind anders“, stellen die academixer fest, und fragen sich: „Wer malt das neue Männerbild in Zeiten der Globalisierung? Wir, die Frauen. In diesem Programm geben wir es zu.“ Dass es da sowohl für Frauen als auch für Männer einiges zu lachen gibt, liegt auf der Hand.
Karten für „Oberhalb der Gürtellinie“ mit den academixern am Freitag, 9. Januar 2015, um 19.30 Uhr im Theater Nordhausen gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorstellungen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.
Foto Anke Geißler: academixer

Besuch bei der „Nordhäuser Tafel“:

 Dank für „herzliches Helfen im Verborgenen“

Nordhausen (psv) Für ihr „herzliches Helfen im Verborgenen“ hat heute Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der „Nordhäuser Tafel“ um -Chefin Helga Rathenau bei einem Besuch in der Grimmelallee gedankt.

„Obwohl der Fokus der Öffentlichkeit wenig auf Sie gerichtet ist, sind Sie es, die im Hintergrund - und oft auch unentgeltlich - dafür sorgen, dass die Hilfe die Menschen auch erreicht. Es ist Ihr Verdienst, dass für viele Menschen eine würdige Versorgung gesichert ist. Durch Sie wird Hilfe konkret. Sie sind im wörtlichen Sinne die `Stützen´ der `Tafel´. Dafür sei Ihnen Dank gesagt“, so der OB, der als Geschenk für jeden Mitarbeiter einen Weihnachtsstern mitgebracht hatte.


Foto: Patrick Grabe, Pressestelle Stadt Nordhausen

In Kooperation mit der Landesentwicklungsgesellschaft:

 „Grünes Band“ zwischen Innenstadt und Nordhausen-Ost: 500 neue Sträucher und 40 Kirschbäume für die Leimbacher Straße

Nordhausen (psv) 500 Sträucher und 41 Vogelkirsch-Bäume sind jetzt entlang der Leimbacher Straße gepflanzt. Die Kirschen sind Ersatz für zuvor gefällte Obstbäume, die erheblich geschädigt- und nicht mehr standsicher waren.

„Dass zugleich noch 500 Sträucher gepflanzt werden konnten, ist Dank der Kooperation mit der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG) möglich“, sagte Sven Gerwien vom städtischen Grünbereich. Die hatte für die Einrichtung des Industriegebiets in der Goldenen Aue – dort ist sie Bauherr – ihre Ausgleichspflanzen zugunsten der Leimbacher Straße umgesetzt.


„Die Sträucher sind prächtig blühenden einheimischen Arten, wie Kornelkirsche, Hasel, Pfaffenhütchen, Wildjohannisbeere, Wolliger Schneeball und Wildrosen. „Wir erwarten eine deutliche Aufwertung für das gesamte Stadtgebiet „Ost“ durch die Entwicklung dieses wiederbelebten und naturnah erweiterten `grünen Bandes´, so Gerwien. 

Termin zur Nordhäuser Landratswahl in Sicht

(Nordhausen). Das Thüringer Landesverwaltungsamt hat mit Schreiben vom heutigen Tage angekündigt, dass es beabsichtigt, den Wahltermin für die Neuwahl der/des Landrätin/Landrates am 26.04.2015 festzusetzen. Ein  Ältestenrat in der ersten Januarwoche wird sich mit den Terminfolgen für den Landkreis Nordhausen beschäftigen.

Besondere Geschenke an Heiligabend: „Christkinder“ in Thüringen

Weihnachten ist die Zeit der Familie und des Schenkens. Die meisten Familien sitzen am Heiligen Abend beisammen, genießen die Weihnachtsstimmung und beschenken sich gegenseitig. In manchen Familien kündigt sich jedoch ein ganz besonderes Geschenk an. Denn nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik kamen im Zeitraum von 1991 bis 2013 in Thüringen jährlich durchschnittlich 34 Kinder am 24. Dezember zur Welt.

Eine Mitteilung des Landesamtes für Statistik am 22.12.2014

Solidarität gehört zur christlichen Weihnachtsbotschaft

Kardinal Marx erinnert an den Tsunami vor 10 Jahren

Mit Blick auf das bevorstehende Weihnachtsfest hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, an die Solidarität für die Opfer des Tsunamis in Südasien vor zehn Jahren erinnert: „Das verheerende See- und Erdbeben am Zweiten Weihnachtsfeiertag 2004 hat damals eine enorme weltweite Hilfsbereitschaft geweckt. Wir gedenken in diesen Tagen der Opfer des Tsunamis. Gerade angesichts der Katastrophen und des menschlichen Leids gibt uns die Weihnachtsbotschaft Hoffnung und Kraft, das Gute im Menschen stark werden zu lassen: die Fähigkeit zu lieben und sich denjenigen gegenüber solidarisch zu erweisen, denen wir zu Nächsten werden können. Solidarität gehört zum Kern der christlichen Weihnachtsbotschaft.“

Allein bei der Sonderkollekte, die unmittelbar nach dem Tsunami in allen katholischen Pfarrgemeinden in Deutschland gehalten wurde, konnten 20,8 Millionen Euro gesammelt werden. Bei Caritas international in Freiburg sind darüber hinaus 44 Millionen Euro für die von der Flutkatastrophe verwüsteten Regionen eingegangen, beim Malteser Hilfsdienst mehr als 25 Millionen Euro und bei Misereor 4 Millionen Euro. Insgesamt konnte die katholische Kirche in Deutschland den Menschen in den Katastrophengebieten mit über 100 Millionen Euro helfen. Nach der unmittelbaren Soforthilfe unterstützen die Hilfswerke ihre Partner vor Ort beim Wiederaufbau der Infrastruktur.

„Diese Hilfe ist immer langfristig angelegt und auch dann noch notwendig, wenn die Schreckensbilder längst aus den Medien verschwunden sind“, so Kardinal Marx. „Wir Bischöfe sind allen Spenderinnen und Spendern dankbar für die Solidarität, die sie angesichts der Katastrophe gezeigt haben. Dies ist ein Zeugnis für unseren weihnachtlichen Glauben an Christus, den Bruder aller Menschen. Die Liebe zu Gott ist nicht zu trennen von der Liebe zu den Armen und Bedrängten aller Art.“

Eine Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz am 22.12.2014

Seminar für Existenzgründer ab 19.01.2015 . . .

. . .im RSC Nordhausen der IHK Erfurt

Neues Jahr – neues Glück! Möchten Sie im Jahr 2015 Ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen und den Sprung in die Selbstständigkeit wagen? Wir unterstützen Sie gern bei der Durchführung dieser Pläne.

Um Ihr Vorhaben gründlich vorzubereiten, damit Ihre Geschäftsidee zu einer erfolgreichen Unternehmensgründung führt, wird die Teilnahme an einem Existenzgründerseminar empfohlen. Hier werden Sie über

  • Anforderungen an den Existenzgründer
  • Gründungsidee und Marktstrategie
  • Planung des Vorhabens
  • Rechtliche Voraussetzungen
  • Finanzierung
  • Steuereinmaleins
  • Rentabilität und Rechnungswesen

informiert. Eine Teilnahme sichert Ihnen einen guten Start bei der Verwirklichung Ihrer Pläne und ist oftmals auch Voraussetzung bei Beantragung von Fördermitteln.

Das RSC Nordhausen der IHK Erfurt bietet vom 19. bis 22. Januar 2014, täglich von 09:00 bis 16:00 Uhr, in der Wallrothstraße 4, das erste Existenzgründerseminar dieses Jahres an. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann bitten wir um v o r h e r i g e A n m e l d u n g unter Telefon 03631 908210. Wir freuen uns auf Ihren Anruf!

gez. Udo Rockmann
Leiter Regionales Service-Center

Wer ist Teufel, wer Beelzebub?

Eine so geartete Überlegung drängte sich mir Anfang der vergangenen Woche auf, als ich in der „Thüringer Allgemeine“ von der Empörung las, den die Rede des einstigen CDU-Landeschefs Dieter Althaus beim Landesparteitag seiner Partei angeblich auslöste.Nach dem Bericht habe Althaus den offiziellen Anti-AfD-Kurs ausdrücklich infrage gestellt. Althaus hatte gesagt, bei der Verhinderung des ersten Ministerpräsidenten der Linken wäre Unterstützung für Thüringens CDU wichtiger gewesen, "statt ihr Steine in den Weg zu legen". Die Thüringer CDU sei in dieser Frage auf sich allein gestellt gewesen. (Bundes-CDU-Generalsekretär Peter Tauber hatte die Thüringer CDU vor der Ministerpräsidentenwahl davor gewarnt, einen eigenen Kandidaten mit AfD-Stimmen wählen zu lassen.)


Die Empörung war aber wohl mehr ein Sturm im Wasserglas. Zwar erhielt der Fraktionsvorsitzende der CDU im Thüringer Landtag, Mike Mohring, beim Bundesparteitag in Köln die Quittung für seine Gespräche mit der AfD, um eine Wahl Bodo Ramelows zum Ministerpräsidenten zu verhindern (für den Fall eines zweiten bzw. dritten Wahlgangs). Seine Wahl zum Landeschef der Thüringer CDU erfolgte danach aber so überzeugend, dass zumindest die CDU Thüringens keine Bedenken zu Mohrings Sondierungs-Gesprächen mit der AfD erkennen ließ. Und da wird auch die von der Landkreistagspräsidenten Martina Schweinsburg gestellte Frage verständlich, die da lautete: „Mit wem hätte er sonst reden sollen?“ Also quasi und gegebenenfalls dem Teufel vereint mit Beelzebub Paroli bieten?



Wobei ich nicht verstehen kann, warum man sich so schwer tut, mit dem politischen Gegner, hier also mit der AfD, zu reden? Man unterstellt doch gerade Mike Mohring, ein Stratege (und Trickser) zu sein, der sehr genau weiß, was er will. Und wie er das erreicht. Es wird auch gerade deshalb interessant sein, wie sich CDU und AfD auf der gemeinsamen Oppositionsbank im Thüringer Landtag verhalten werden. Schließlich ist es ja nach wie vor Ziel beider Parteien, Bodo Ramelows Zeit als Ministerpräsidenten baldmöglichst enden zu lassen. Ich bin da mal gespannt.

Sonntag, 21. Dezember 2014

Nordhäuser Kantorei stimmte auf Weihnachten ein

Menschen, die anspruchsvolle Musik schätzen und in Nordhausen und seiner Umgebung zuhause sind, dürfen sich glücklich schätzen: das Angebot an ausgezeichneter Solisten-, Orchester- und Chormusik ist ausgesprochen groß. Ihre Auftritte verteilen sich übers gesamte Jahr bei den unterschiedlichsten Anlässen (Konzerte, musikalische Umrahmung von Ausstellungen, Chorauftritte bei Festlichkeiten uam.) und verdichten sich, wenn es auf Weihnachten und dem Ende eines Jahres zu geht. Es sind vor allem die Ankündigungen der verschiedensten Veranstaltungen in den Zeitungen, die darüber Aufschluss geben. Und manchmal sind es sogar Berichte und Rezensionen nach einer solchen Veranstaltung, die wissen lassen, wie das eine oder andere Konzert verlaufen ist.


In diesem Jahr war ich aus gesundheitlichen Gründen gehindert, das Weihnachtsoratorium der Nordhäuser Kantorei in der St. Blasii-Kirche zu besuchen. Und freute mich nun umso mehr, als ich die Rezension dieses Konzertes von Christel Laude entdeckte. Nachdem ich schon besorgt war, dass sie – etwa durch eigenes Engagement im Nordhäuser Konzertchor – an einer Würdigung dieses Oratoriums gehindert sein könnte. Und weiß jetzt einmal mehr, wie wichtig es gerade für interessierte, aber an der eigenen Teilnahme verhinderte Menschen ist, eine solch wirklich qualifizierte Würdigung lesen zu können. Ganz herzlichen Dank dafür, Christel Laude. Und so lautet ihre Bewertung:


Festlich erstrahlte der Altarraum in der Blasii-Kirche zu Nordhausen beim diesjährigen Weihnachtskonzert mit der Nordhäuser Kantorei, den Kinderchören der Evangelischen Grundschule und von St. Blasii, dem Mitteldeutschen Kammerorchester sowie vier Gesangssolisten unter der Leitung von Kantor Michael Kremzow.
Angekündigt war, wie in jedem Jahr, das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach.
Dass aber der Kantor recht unkonventionell mit diesem Werk umgeht, ist inzwischen bekannt.
Seit Jahren fügt er in ausgewählte Kantaten Werke anderer Komponisten mit ähnlichem Inhalt ein, sodass keine Aufführung der des Vorjahres gleicht. Gut? Interessant? Auf jeden Fall streitbar, aber stets musikalisch auf hohem Niveau.
So wurde in der Aufführung am Donnerstag vor Heiligabend die „Missa Dei Filii“ des wenig bekannten böhmischen Komponisten Jan Dismas Zelenka, eingerahmt von der ersten und letzten Kantate des berühmten Bachwerkes, zu Gehör gebracht.
Damit spannte sich ein großer musikalischer Bogen vom Eingangschor „Jauchzet, frohlocket“, frisch und voller Sangesfreude von der Kantorei interpretiert, bis hin zum monumentalen Schlusschoral des Weihnachtsoratoriums „Nun seid ihr wohl gerochen“.
Gefühlvoll und innig gestalteten die Sängerinnen und Sänger den Choral
Ich steh an deiner Krippen hier“ und bewirkten damit einen emotionalen Ruhepunkt im musikalischen Geschehen. Schön auch, dass in der ersten Kantate die großen Choräle von den Kinderchören mitgesungen wurden. Sehr homogen klangen die klaren Sopranstimmen in ihrem „Chorsolo“ im Wechselgesang mit dem Bass (Thomas Kohl).
Als Evangelist war Stephan Scherpe (Tenor) zu hören.
Ein Zeitgenosse von Bach war Zelenka. Seine „Missa Die Filii“ passte gut in das Konzert in der Blasii- Kirche und war doch ganz anders, vor allem satztechnisch und harmonisch.
Seine Musik fügt sich. .…nicht der gängigen Hörerwartung der damaligen Zeit. Vielmehr ist Zelenka mit seinen Werken dem Zeitgeist um mehrere Jahrzehnte voraus“, so beschreibt Michael Kremzow die Musik Zelenkas. Dennoch geriet der Komponist in Vergessenheit, und erst im 20. Jahrhundert erlebten seine Werke eine Renaissance.
Ein großer Chorsatz mit dem Kyrie eleison erklang zu Beginn des Werkes, in lateinischer Sprache gesungen. Ihm folgte das Christe eleison, inbrünstig dargeboten von Barbara Christina Steude (Sopran). Im Alt-Solo mit einer kadenzähnlichen Koloratur überzeugte Viola Kremzow. Hochkonzentriert meisterte der Kantoreichor die äußerst anspruchsvollen
Chorsätze. So war die Aufführung dieses Werkes nicht zuletzt auch ein Beitrag dafür, die Musik dieses Komponisten weiter zu pflegen, richtig „zu Hause“ fühlte sich aber der Chor erst wieder im Weihnachtsoratorium.
Mit dem Mitteldeutschen Kammerorchester standen dem souverän leitenden Michael Kremzow an diesem Abend hervorragende Instrumentalisten zur Verfügung, die so viel Musizierfreude versprühten und damit Chöre und Gesangssolisten nicht nur stilvoll und einfühlsam begleiteten, sondern förmlich mitrissen. Dass Wolfgang Kupke auch in diesem Jahr wieder die Orgel spielte, darf man sicherlich als Verbundenheit zu seiner ehemaligen Wirkungsstätte deuten, aber gewiss auch als Wertschätzung der Arbeit des jetzigen Kantors.

Nach wie vor ist alles möglich

Gemeint ist der Kreis der möglichen Landratskandidaten, die sich wohl irgendwann um die Osterzeit kommenden Jahres in Nordhausen zur Wahl stellen werden. Der „Nordhäuser Allgemeine“ war dieses Thema inzwischen zahlreichen Überlegungen wert, seit sich im November abzeichnete, dass Birgit Keller, die bisherige Landrätin, Ministerin im Kabinett Bodo Ramelows werden würde, falls dieser der erste linke Ministerpräsident eines Bundeslandes in Deutschland werden würde.

Inzwischen ist das eine wie das andere Realität geworden, und Nordhausen muss einen neuen Landrat (Landrätin) wählen. Was die „Nordhäuser Allgemeine“ dazu bisher an Kandidaten anbot, war reine Spekulation, wenn man von Franka Hitzing absieht, die sich inzwischen als Kandidaten outete. Ich denke, da wurden etwas zu früh Namen als mögliche Kandidaten genannt (NA am 21.11.) und in einer „Analyse“ auch bildlich vorgestellt, von denen bisher noch kein einziger verbindlich seine Bereitschaft bekundete. Wohl aber einige davon ihren Verzicht erklärten. Insoweit ist das, was Dieter Lücke am Freitag als „Sondierung“ im Internet (tlz) anbot, noch das kurzweiligste. Aber auch dabei steht bisher außer Franka Hitzing noch kein einziger Kandidat fest. Auch in den Parteien wird also noch „sondiert“. Und ich kann's erwarten.

Und könnte mir selbst die Frage stellen, warum dann dieser Eintrag. Die Antwort lautet: in meinem Briefkasten findet sich Woche für Woche Werbung für ein Abonnement der „Thüringer Allgemeine“ mit teils verlockenden Anreizen. Was nützen mich aber alle Verlockungen, wenn ich in der Zeitung – oder ihrer Internet-Ausgabe - in nicht geringerer Häufigkeit Berichte lese, deren Inhalt in Spekulationen und Mutmaßungen besteht? Und die Spekulation über mögliche Nordhäuser Landratskandidaten, die sich seit einem guten Monat in unterschiedlicher Art wiederholt, ist lediglich ein Beispiel für verflachende Berichterstattung, die eher der Unterhaltung als der Information dient.

Samstag, 20. Dezember 2014

Moslem ist doch nicht gleich Moslem

Da hatte ich mich doch jüngst mit Journalismus und der Presse befasst und deren Berichterstattung am Beispiel Pegida bemängelt. Interessant – und als Bestätigung meiner Auffassung finde ich dazu einen Bericht bei Google (DW am 15.12.14), in dem es heißt (Auszug): Viele Leute sind mit dem Begriff Moslem überfordert - und das ist verständlich. Denn im Gegensatz zu den durchakademisierten Meinungsmachern in Politik und Medien haben die meisten Menschen kein differenziertes Bild von Strömungen, die es innerhalb des Islam nun mal gibt. Moslem ist für sie gleich Moslem.

Auch und gerade die Presse trägt gehörig dazu bei, die unguten Gefühle zu verschärfen. Aktuelles Beispiel: die Geiselnahme in Sydney. Noch bevor konkrete Details bekannt sind, überschlägt sich bereits die Berichterstattung und pflegt die bekannten Klischees: "Dschihad", "Gotteskrieger", "Islamist". Die Schlagworte sind schnell gefunden. Wenig differenziert, immer schön drauf. In schöner Regelmäßigkeit wird das alles vermischt mit den neuesten Ausbrüchen des türkischen Präsidenten Erdogan, der den hier lebenden Türken rät, bloß nicht "zu deutsch" zu werden. (Ende des Auszugs). Und das ist vielsagend genug.

Politiker sind halt auch nur Menschen

Vorbilder sollten sie meines Erachtens aber schon sein. Und wer's bis zu seinem Einstieg in die Politik nicht ist, sollte es schon wegen des Vertrauens werden, das man ihm als Bürger entgegenbringt. Damit meine ich die Affäre Edathy, die ja wohl jetzt erst zu einen wirklichen Problem geworden ist. Bei dem der Auslöser, nämlich die unappetitliche Sache mit nackten Kinderbildern, die sich Sebastian Edathy mal besorgte, gar nicht mehr das Hauptthema ist. Ich staune nur, dass nach stundenlangen Befragungen der betroffenen Politiker im Untersuchungsausschuss zwei gegensätzliche, eidesstattlich bestätigte, Aussagen im Raum stehen, und damit feststeht, dass eine davon nicht stimmen kann. Und dem Ausschuss nun die Aufgabe zufällt, herauszufinden, wer da die Unwahrheit sagt. Mich würde nicht wundern, wenn man Edathy die Glaubwürdigkeit absprechen würde. Schon um des politischen Friedens willen. Um noch größeren politischen Schaden zu verhindern. Immerhin hat er bewirkt, dass nun der Begriff der Kinderpornographie in seiner Einschätzung klarer definiert ist. Es sollte wichtigere Aufgaben für die Politik geben, nur ist ja wohl die Integrität und Glaubwürdigkeit der Akteure Voraussetzung dazu.

Freitag, 19. Dezember 2014

„Der Luftballonverkäufer“ statt „Ente, Tod und Tulpe“ am Montag

Die Vorstellung des Kinderballetts „Ente, Tod und Tulpe“ am Montag, 22. Dezember, um 10 Uhr im Theater unterm Dach muss wegen einer Erkrankung im Ensemble leider ausfallen. Stattdessen zeigt das Theater Nordhausen im Theater unterm Dach das Kinderstück „Der Luftballonverkäufer“ von Roberto Frabetti, das für Kinder ab drei Jahren geeignet ist. Bereits erworbene Karten für diesen Termin behalten ihre Gültigkeit. 

Aktionismus sorgt für Verunsicherung

Der in der letzten Zeit zu Tage getretene Aktionismus sorgt für Verunsicherung bei der Bevölkerung. Sagt Andreas Wieninger. Es hat den Anschein die Verwaltungsspitze ist außer Rand und Band geraten und erntet zusehends Kopfschütteln bei den Menschen.
Da werden Klagen zurückgezogen ohne die Stadträte über eine solche Vorgehensweise zu unterrichten (Gips, Zensus). Da werden Ankündigungen  wie z.B. das Vorhaben, das Osterfest auf dem Petersberg nicht mehr stattfinden lassen zu wollen gemacht, da tagt eine Arbeitsgruppe (der zuständige Ausschuss für Kultur bleibt außen vor) und nachdem die Öffentlichkeit davon erfährt wird erklärt, man habe das nicht so gemeint.  
Immer wieder wird betont, die schwierige Situation sei nur gemeinsam zu meistern. Kritische Stimmen werden dabei mit einer Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit als Verweigerer oder Opposition betitelt das man sich nur verwundert die Augen reiben kann.

Wer in einer solchen Situation da wo man es könnte, die Öffentlichkeit und da, wo es erforderlich ist, die Stadträte nicht einbindet, muss sich nicht wundern das keine rechte vorweihnachtliche Stimmung aufkommen mag. Ich hoffe und wünsche mir dass die Verwaltungsspitze im Interesse der Stadt schnell zu einem normalen Arbeitsstil und Umgang mit den Menschen und Stadträten zurückfindet. Sagt Wieninger abschließend.

Neue Grünabfallkarte

Nordhausen (pln 228/14). Ab kommendem Jahr gibt es die Grünabfallkarte + für 15 Euro pro Karte, gültig für ein Kalenderjahr – erhältlich auch im BürgerServiceZentrum des Landratsamtes. Mit der Grünabfallkarte + können private Haushalte Grünabfall in haushaltsüblichen Mengen im Betriebshof der Stadtwerke, in den Bauhöfen von Niedersachswerfen, Ellrich, Heringen und Bleicherode, in der Gemeindeverwaltung von Wipperdorf und im Abfallwirtschaftszentrum Nentzelsrode abliefern. Zum Grünabfall zählen Baum-, Hecken-, Strauch- und Rasenschnitt, Laub und Pflanzenabfälle wie zum Beispiel Fallobst. Neu ist in 2015: Zusätzlich gibt es einmal im Jahr für jeden Besitzer der Grünabfallkarte + Südharzer Gütekompost vom Betriebshof der Stadtwerke, ebenfalls in haushaltsüblichen Mengen – maximal eine Anhängerladung voll. Wer keinen geeigneten Behälter hat, kann einen in der Abfallservicestation der Stadtwerke kaufen. Wer noch mehr Kompost braucht, kann diesen für 8 Euro pro Tonne bzw. pauschal für 5 Euro je Pkw-Anhänger erwerben. Der Südharzer Kompost ist mit dem RAL-Gütezeichen ausgezeichnet und eignet sich als Dünger und zur allgemeinen Verbesserung des Bodens. 
 
In diesem Jahr wurden insgesamt rund 3.000  Grünabfallkarten verkauft. „Diese große Nachfrage hat uns positiv überrascht“, freut sich Kathrin Materlik, Fachgebietsleiterin Abfallwirtschaft/Deponie im Landratsamt. „Hier kann ich mich nur bei den Gemeinden für die gute Zusammenarbeit bedanken, so haben sich die verschiedenen Annahme- und Verkaufsstellen, die über den gesamten Landkreis verteilt sind, gut etabliert und werden von unseren Einwohner umfassend genutzt.“ Der Kartenverkauf für das kommende Jahr hat in diesen Tagen bereits begonnen. Neben dem BürgerServiceZentrum des Landratsamtes gibt es die Grünabfallkarte + bei den Südharzwerken, bei den Stadtverwaltungen Ellrich, Heringen, Bleicherode, in der VG Hohnstein/Südharz, in der Gemeinde Wipperdorf und im Abfallwirtschaftszentrum Nentzelsrode zu kaufen.