Donnerstag, 24. Oktober 2013

Kleine Zutat zum DDR-Inter-Fimmel

Kürzlich stieß ich auf der Montags-Leserseite der „Thüringer Allgemeine“ auf die Reminiszenz einer Leserin, die anhand eines Gedichtes an den „politischen Witz“ in der einstigen DDR erinnert, der wohl in jeder Diktatur erwacht und – hinter vorgehaltener Hand – gepflegt wird. Gemeint sind in diesem Falle die „Inter“ - Prädikate, die es ja in der DDR in den verschiedensten Bereichen gab. Und die also in einem Gedicht auf höchst spöttisch-humorvolle Art als „Inter-Fimmel“ auf's Korn genommen wurden. Die Leserin zitierte.

Ich unterhielt mich mit Bekannten über dieses Gedicht, das Anlass gab, an diese Art Würdigung politischer Vorgänge in der DDR im allgemeinen und im besonderen zu erinnern. Wobei diesem „Inter“- Fimmel ein weiterer Vorgang zugefügt wurde, der jene Prädikate tangiert: dem INTER-Pimper von 1973. Jeder meiner Gesprächspartner schmunzelte oder lachte verschmitzt „und wusste Bescheid“. Ich vermochte zunächst nur „der Spur nach“ mitzulachen und suchte danach Aufklärung bei Google. Und fand – natürlich – was ich suchte. U.a. erzählte dort ein Ingenieur aus der Silberhütte: „Und meine Jungfacharbeiter kamen alle überglücklich, aber versaut zurück. Nur noch freie Liebe und feiern im Kopf, so verliefen deren Berliner Tage. Die pflanzten sich nicht nur auf den Straßen, nein auch in öffentlichen Parkanlagen fort, teils auch mit exotischen Schönheiten und unter den Blicken frivoler Zuschauer, doch zum Arbeiten hatten die verständlicher Weise vorerst null Bock!“
„INTER-Pimper“ betraf also die Weltjugendspiele 1973 in Berlin, die auf die erzählte Weise aus den Ruder gelaufen waren. Und dadurch zu der erwähnten „Apostrophierung“ kamen. Und auch das gehörte also zum „Inter-“ der vormaligen DDR. Manche(r) scheint sich nicht ungern daran zu erinnern.

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