Gestern referierte im Konferenzraum der
Kreissparkasse Nordhausen Prof. Dr. Hans-Georg Ebert vom
Orientalischen Institut Leipzig zum Thema „Der Islam heute –
Religion, Recht, Politik“ (Bild).Und wenn ich meinen Überlegungen
die Frage „Start oder Fortsetzung“ voran stellte dann deshalb,
weil doch am 30. Mai an gleicher Stelle der Geschäftsführende
Direktor dieses Orientalischen Instituts, Prof. Dr. Eckehard Schulz
einen Vortrag hielt, der damals dem Thema „Der Nahe Osten im
Aufbruch – Wohin?“ gewidmet war.
In der gestrigen Begrüßung des
Referenten, der Gäste und während der Einführung ins Thema durch
den KSK-Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Asche wurde jener Umstand
allerdings nicht erwähnt, wohl aber vom Start einer Vortragsreihe,
die mit dem Ebert-Vortrag beginnen würde.
Damals
allerdings hatte Sparkassendirektor Thomas Seeber in
geschäftsbedingter Abwesenheit Wolfgang Asches Prof. Dr. Ekkehard
Schulz und die Teilnehmer an der Veranstaltung, begrüßt und auf das
Thema des Vortrags eingestimmt.
Einen weiteren äußeren Unterschied zu
damals gab es in der Zahl der Gäste: damals war der Konferenzraum
mäßig (siehe Bild), diesmal dagegen dicht besetzt. Das öffentliche
Interesse am Islam und/oder dem Nahen Osten also war in den knapp
fünf Monaten offenbar stark gestiegen. Die Fragen indessen, die dem
Referenten gestern nach seinem Vortrag zunächst jedenfalls sehr
zögerlich gestellt wurden, hätten thematisch eher zum Thema im Mai
gehört. Prof. Ebert bemerkte denn auch – etwa zur Frage der
Stellung Israels zum Iran – dass das nicht Thema seines Vortrags
gewesen sei. Und einen eigenen Vortrag begründen würde.
Gemeinsam aber war beiden Referenten
ihre Auffassung zum Begriff des „Arabischen Frühlings“: Prof.
Schulz hatte im Mai eingangs seines Vortrags bemerkt, „dass man in
den Nachrichten vielfach vom „arabischen Frühling“ hört,
während dem die Ereignisse in den meisten arabischen Ländern von
politischen Aufbrüchen in den Regionen künden.“ Demgegenüber
stellte Prof. Schulz klar, dass es im Nahen Osten eigentlich nur zwei
Jahreszeiten gibt: Sommer und Winter. Frühling käme zwar mitunter
in der Lyrik vor, sonst aber könne man sich eher derzeit im Winter
wähnen. Und das begründete er mit seinem Vortrag auch ausführlich.
Und Prof Ebert äußerte sich sinngemäß ähnlich. Warum dann aber
doch immer wieder in Nachrichten und Berichten von einem solchen
Frühling gesprochen wird, blieb offen.
Zum eigentlichen Thema des Vortrags von
Prof. Ebert komme ich sicher noch
zurück
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