Als sich der Morgen
aus dem Dunkel schälte,
erblickte man ein
grau-verschwommenes Bild, . . .
So beginnt die jüngste lyrische
Kreation des „Harzer Fingerhutes“ (Erika Schirmer), zu lesen in
der Samstag-Ausgabe der „Nordhäuser Allgemeine“. Ich stieß auf
dieses Gedicht, als ich von meiner Morgenwanderung zurückkkam. Und
in der Printzeitung blätterte. Die ich zuvor gekauft hatte, um
herauszufinden, was dort über den Vortrag des emeritierten Erfurter
Bischofs Joachim Wanke zu lesen war, den er am Donnerstag im Audimax
der Fachhochschule Nordhausen gehalten hatte (siehe meine
diesbezüglichen Einträge).
Ich war also unterwegs und hatte im
Bild festgehalten, was sich an diesen Morgen aus dem Nebel schälte,
also ähnlich dem, was Erika Schirmer aus dem Dunkel heraus
ausmachte. Und wenn ich auch da der Meinung bin, dass sich jeder
Mensch den Tag auf diese oder eine andere geeignete Weise erschließen
kann, will ich doch für mich festhalten, was sich mir erschloss.
Und dazu kam ich zunächst in eine Art
Gewissenszweifel, denn auf dem gewohnten Weg stand ich plötzlich vor
einem Absperrband, das auf
„Holzaktion im Stadtwald“ hinwies und
die Fortsetzung der Wanderung auf diesem Weg verbot. Nun war es
Samstag und sicher arbeitete um diese Zeit niemand im Wald. Und auf
halben Weg umkehren wollte ich ja nun auch nicht, also setzte ich
meine Wanderung vorsichtig fort. Und war beeindruckt über das, was
da inzwischen „angerichtet“ worden ist. Was ja unter forstlichen
Gesichtspunkten sinnvoll und notwendig sein mag. Dass aber der Weg –
wieder einmal – geschunden und kaputtgefahren wird, ist bedauerlich
und lässt mich wieder einmal überlegen, wie lange er nach
Beendigung der Arbeiten in diesen Zustand belassen werden wird.
Gerade dieser Weg durch den Wald nach Harzrigi am Schullandheim
vorbei hat da in den vergangenen Jahren schon Schlimmes und lang
Anhaltendes erlebt.
Dann aber gelangte ich auf die
Hochfläche entlang des dortigen Waldes und hatte allen Grund, mich
über den beginnenden Tag zu freuen. Und auch das bringt Erika
Schirmer zum Schluss ihres Gedichtes anschaulich zum Ausdruck:
Ich schau hinüber
zu den bunten Wäldern
die in der Sonne
farbenfroh erglüh'n
Behutsam fallen
gelb-rot-braune Blätter
und etwas Wehmut
zieht durch meinen Sinn
Weil halt dem „Goldenen Oktober“
eine Zeit folgt, die eher trist und schließlich winterlich werden
wird.
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