Es sind - ich muss das immer wieder
betonen – ganz persönliche An- und Einsichten, die sich mit diesen
Rückblicken verbinden. Die ich zunächst auf diese zur Neige gehende
Woche beschränken wollte. Bevor mir einfiel, dass zu diesen
Betrachtungskomplex auch die Informationsreise gehört, die ich mit
der Stadt- und Gästeführergilde nach Bamberg machen durfte.
Sie gehört deshalb zu den Vorgängen
in dieser Woche, weil mich ihr Verlauf ja auch an eine Zeit
erinnerte, die gestern mit dem Tag der Deutschen Einheit begangen
wurde. Insofern nämlich, als ich durch die gelegentlichen Hinweise
der Reisebegleiterin zur Landschaft an eine Zeit erinnert
wurde, als
es da bei Eisfels nicht nur eine Thüringische Landesgrenze gibt,
sondern auch eine Staatsgrenze gab, die zur DDR nämlich. Und ich
über eine beträchtliche Zeitspanne jährlich ein- oder zwei Mal von
Coburg kommend, diese Grenze passierte, um Verwandte in der damaligen
DDR zu besuchen. Damals verließ ich die lebhaft befahrene BAB bei
Hallstadt, fuhr auf der B 4 über Coburg in Richtung Suhl und je
näher ich der Grenze bei Eisfeld kam, umso spärlicher wurde der
Verkehr. Dafür stellte sich ein stärker werdendes Gefühl der
Unsicherheit ein, wusste ich doch nie, wie sich die sonst sehr
freundlich wirkenden Zöllner oder Grenzer bei den Formalitäten und
der Wagenkontrolle verhalten würden. Jedenfalls war ich froh, wenn
ich es hinter mir hatte und mich auf der Weiterfahrt vornehmlich auf
den Geruch von Silage gewöhnen musste, der mich fortan mehr oder
weniger stark in der DDR begleitete. Ich nahm es gern in Kauf, mir
ging es ja um den Erhalt und die Pflege der Verwandtschaft, um die
Gemeinschaft über die Grenze hinweg.
Ich befuhr diese Strecke seit der Wende
nicht mehr, ich lebe seitdem in Thüringen solange ich noch selbst
Auto fahren konnte, führte der Weg jeweils in umgekehrter Richtung
über die B 4 bis Erfurt, von dort auf der BAB übers Hermsdorfer
Kreuz nach Süden über München bis Rosenheim.
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