Namensfindung für Kulturbibliothek: „Lasst uns noch einmal ergebnisoffen diskutieren“
Tarifermäßigungen für Kameraden der Freiwillige Feuerwehren
Nordhausen (psv)
Insgesamt fünf Anträge und
eine Petition haben die Stadträte in ihrer gestrigen Sitzung an die
zuständigen Ämter und Ausschüsse zur weiteren Beratung verwiesen.
Hier die Anträge im Einzelnen.
Die
SPD-Stadtratsmitglieder Hans-Georg Müller und Manfred Breitrück
beantragten die Aufhebung der Beschlüsse zur Namensgebung der
KulturBibliothek
und gleichzeitig die Namensfindung auf Basis einer Bürgerbefragung zu
organisieren. Der Antrag wurde in die zuständigen Ausschüsse verweisen.
Müller
sagte, dass es um die Namensgebung eine „anstrengende Kontroverse“
gegeben habe. Er könne die kritische Frage nachvollziehen, warum man
einen
demokratischen Beschluss des Stadtrats nun kassieren wolle. „Aber wir
wollen lediglich, dass der Stadtrat die getroffene Entscheidung noch mal
überdenkt. Das halte ich auch für legitim. Und: Wir wollen kein
materiell beschlossenes Recht in Frage stellen, sondern
lediglich eine Namensgebung“, so Hans-Georg Müller. Der beschlossene
Name „Bürgerhaus“ lasse Weltoffenheit vermissen und werde dem
kulturellen Anspruch des Bau-Ensembles nicht gerecht. „Vielleicht finden
wir was Besseres. Lasst uns das Ergebnis offen diskutieren“,
so Müller. „Vielleicht wird es ja auch `Kulturbibliothek´, dieser Name
ist auch nicht schlecht.“
CDU-Stadtrat
Steffen Iffland sagte, er habe die Stimme der Petenten und der
Namens-Kritikerin vermisst, „als wir uns drei Monate in den Ausschüssen
um die Namensgebung gequält haben. Und nun, wenn alles beschlossen ist,
soll der Prozess noch mal gestartet werden?“ Das sei nicht fair. Man
habe sich auch darauf geeinigt, dass der Platz an der Bibliothek den
Namen „Nikolai“ bekomme, man wollte auch den
„Rudolf Hagelstange“ für die Bibliothek aufrecht erhalten und es sei
auch vorgesehen gewesen, die Bezeichnung „In den Krämern“ wieder zu
beleben.
FDP-Stadtrat
Martin Höfer verwies auf die einstimmige Beschlussfassung zum Prozedere
der Namensfindung und warnte davor, immer wieder Stadtratsbeschlüsse
zu revidieren. „Das haben wir beim Autohof bereits so gemacht.“ Rainer
Bachmann sagte, der Name „Bürgerhaus“ sei ein Kompromiss gewesen „und es
war kein fauler“. In der Öffentlichkeit sei das Bild vermittelt
worden, dass die Stadträte „dumm sind“. Wichtig
sei, dass die Bibliothek zu Ende finanziert werden könne, und dass wir
Geld übrig haben, um Bücher anzuschaffen.“
SPD-Fraktionschef
Andreas Wieninger meinte, „es hat einen Sturm unter der Bevölkerung
gegeben wegen des Namens, auch, wenn es nur ein kleiner war.
Dem sollte man Rechnung tragen.“
SPD-Stadtrat
Reiner Schuhmann stellte drei Anträge. Zum einen möchte er die
Installierung von acht Straßenlaternen am Van-der-Foehr-Damm im Bereich
Garagenkomplex und Fußgängerübergang zur Dietrich-Bonhoeffer-Straße
beantragen. In einem zweiten Antrag bittet er um Überprüfung durch die
Stadtverwaltung und den Wohnungsbauunternehmen SWG und WBG, ob an den
Stellen der Müllentsorgung in den Wohngebieten,
die Anbringung von Hundeklappen zur Hundekotbeseitigung möglich ist.
Drittens beantragt er die Begradigung der Einfahrt zur
Wilhelm-Raabe-Straße. Im Bereich Bochumer Straße zum Aldi-Markt sei die
Absenkung durch eine noch vorhandene Bordsteinkante nicht gegeben,
so dass die Abbieger durch starkes Abbremsen Stau verursachen.
Die
SPD-Stadtratsfraktion beantragte, in der Stadtverwaltung eine zentrale
Koordinierungsstelle beziehungsweise einen Beauftragten als
Anlaufstelle
zur Unterstützung der in der Stadt Nordhausen tätigen Fördervereine
einzurichten.
Eine
Petition zur Aufhebung der Beschlüsse zur Namensgebung der
KulturBibliothek reichten auch die Nordhäuser Bürgerinnen und Bürger
ein, mit der
Bitte die Namensgebung neu zu überdenken. Der Name „Bürgerhaus“
spiegele in keiner Weise die Bedeutung des Gebäudes wider und berge
Gefahr, der Stadt Nordhausen in der Öffentlichkeit nachhaltig Schaden
zuzufügen, heißt es in der Petition.
Vorläufig
zurückgestellt, weil im Hauptausschuss noch nicht abschließend beraten,
wurde der Antrag der CDU-Fraktion, die Kameraden der Freiwilligen
Feuerwehren zu unterstützen, in dem man ihnen Tarifermäßigungen
einräume zum Beispiel im Badehaus, im Theater oder den Museen. „Die
Kameraden versehen mit großem Engagement und zum Wohle der Stadt und
ihrer Einwohner ein wichtiges Ehrenamt. Dabei stellen
sie oft persönliche Interessen zurück“, heißt es im Antrag.
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