Neulich bezog ich mich auf eine
Gesellschaftsstudie von Bertelsmann, in der den Deutschen mangelnder
Patriotismus für ihr Land bescheinigt wurde. Ein Magazin (Focus)
titelte damals „Deutsche identifizieren sich kaum mit ihrer
Nation“. Ich würde das nicht so ernst und grundsätzlich sehen und
darauf verweisen wollen, dass doch Zuschauer im Sport bei den
unterschiedlichsten Disziplinen mit deutscher Beteiligung sehr
deutlich (mit Fahnen udgl.) zu erkennen geben, dass sie zu diesem
Land gehören. Und das zählt doch wohl auch – wenn auch nicht im
politischen Sinne - wenn es um Patriotismus geht.
Und das beginnt doch wohl schon auf
lokaler Ebene, wenn ich an „Wir sind Wacker!“ denke, mit dem die
„Thüringer Allgemeine“ am Samstag ihre lokale Titelseite
überschrieb. Und eine Anzahl bekannter Südharzer darüber
spekulieren ließ, welchen Tabellenplatz sie der Fußballmannschaft
von Wacker 90 zum Ende der kommenden Saison einräumen. Es muss wohl
mit Patriotismus (und vielleicht auch mit Wohlwollen) mit diesem
Verein zusammenhängen, dass Menschen, die im täglichen Leben
allesamt recht nüchtern und realistisch sind und handeln (müssen),
schon vor dem ersten Spiel in der für die Mannschaft neuen Liga
einen Tipp abgeben, der wohl zunächst mehr eine Wunschvorstellung
darstellt. Immerhin: ein schlechterer als der 12. Tabellenplatz ist
nicht dabei. Für mich als vom Fußballfieber verschont gebliebenen
Zeitgenossen war es immerhin Anregung, am Samstag beim durchzappen im
Fernsehen beim Spiel Wacker 90 gegen Germania Halberstadt zu
verweilen. Und nach dem Ergebnis einen der von den „bekannten
Südharzern“ prognostizierten Tabellenplätze für möglich zu
halten. Ich werde die Lokalseite der TA jedenfalls aufbewahren um schließlich herauszufinden, wer Recht hatte.
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