Montag, 5. August 2013

Fußballverständnis oder -patriotismus?

Neulich bezog ich mich auf eine Gesellschaftsstudie von Bertelsmann, in der den Deutschen mangelnder Patriotismus für ihr Land bescheinigt wurde. Ein Magazin (Focus) titelte damals „Deutsche identifizieren sich kaum mit ihrer Nation“. Ich würde das nicht so ernst und grundsätzlich sehen und darauf verweisen wollen, dass doch Zuschauer im Sport bei den unterschiedlichsten Disziplinen mit deutscher Beteiligung sehr deutlich (mit Fahnen udgl.) zu erkennen geben, dass sie zu diesem Land gehören. Und das zählt doch wohl auch – wenn auch nicht im politischen Sinne - wenn es um Patriotismus geht.

Und das beginnt doch wohl schon auf lokaler Ebene, wenn ich an „Wir sind Wacker!“ denke, mit dem die „Thüringer Allgemeine“ am Samstag ihre lokale Titelseite überschrieb. Und eine Anzahl bekannter Südharzer darüber spekulieren ließ, welchen Tabellenplatz sie der Fußballmannschaft von Wacker 90 zum Ende der kommenden Saison einräumen. Es muss wohl mit Patriotismus (und vielleicht auch mit Wohlwollen) mit diesem Verein zusammenhängen, dass Menschen, die im täglichen Leben allesamt recht nüchtern und realistisch sind und handeln (müssen), schon vor dem ersten Spiel in der für die Mannschaft neuen Liga einen Tipp abgeben, der wohl zunächst mehr eine Wunschvorstellung darstellt. Immerhin: ein schlechterer als der 12. Tabellenplatz ist nicht dabei. Für mich als vom Fußballfieber verschont gebliebenen Zeitgenossen war es immerhin Anregung, am Samstag beim durchzappen im Fernsehen beim Spiel Wacker 90 gegen Germania Halberstadt zu verweilen. Und nach dem Ergebnis einen der von den „bekannten Südharzern“ prognostizierten Tabellenplätze für möglich zu halten. Ich werde die Lokalseite der TA jedenfalls aufbewahren um schließlich herauszufinden, wer Recht hatte.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen