Freitag, 23. August 2013

Demoskopie Allensbach konstatiert hohes Ansehen für Ärzte und Lehrer

Seit Jahrzehnten erhebt das Institut für Demoskopie Allensbach regelmäßig das Ansehen
bestimmter Berufe in der Bevölkerung. Erneut liegt dabei der Beruf des Arztes unangefochten
an der Spitze der Berufsprestige-Skala: 76 Prozent der Deutschen zählen den
Arzt zu den fünf Berufen, die sie am meisten schätzen. Den zweiten Rang belegt abermals
die Krankenschwester mit 63 Prozent. An dritter Stelle im Ranking folgt der Beruf
des Polizisten, der von 49 Prozent geschätzt wird. Dahinter liegen Lehrer mit 41 Prozent
und Handwerker mit 38 Prozent. Zu den Schlusslichtern der Rangliste gehören unverändert
Fernsehmoderatoren (3 Prozent) und Banker (3 Prozent). Nur geringfügig besser
schneidet der Beruf des Politikers ab, der von nur 6 Prozent der Bevölkerung zu den Berufen
gezählt wird, vor denen man am meisten Achtung hat

Beim Ansehen einzelner Berufe gibt es zum Teil interessante Unterschiede zwischen
West- und Ostdeutschland. So liegt das Ansehen des Arztes in Ostdeutschland um mehr
als zehn Prozentpunkte höher als im Westen der Bundesrepublik (85 bzw. 74 Prozent).
Auch der Beruf des Lehrers erfreut sich in Ostdeutschland mit 47 Prozent einer höheren
Achtung als in Westdeutschland, wo 40 Prozent den Lehrern besonderen Respekt entgegenbringen.
Der Ingenieur ist mit 32 Prozent in Ostdeutschland ebenfalls angesehener als
in Westdeutschland mit 25 Prozent. Dagegen sind Pfarrer bzw. Geistliche in Ostdeutschland
weniger angesehen als in Westdeutschland

In der Betrachtung der letzten beiden Jahrzehnte zeigt sich, dass das Ansehen vieler Berufe
erstaunlich stabil ist. Dies trifft beispielsweise auf den Arzt zu, der seit zwanzig Jahren
Werte deutlich oberhalb von 70 Prozent erzielt. Auch der Beruf des Ingenieurs hat in dieser
Zeit kaum etwas von seinem Ansehen eingebüßt, das konstant zwischen 26 und 32
Prozent liegt. Auf niedrigerem Niveau, aber auch verhältnismäßig stabil, rangiert der
Journalist mit Werten zwischen 13 und 18 Prozent.

Bei einigen Berufen gibt es dagegen deutliche Veränderungen. So hat sich das Ansehen
von Pfarrern und Geistlichen bei unter 30 Prozent stabilisiert und liegt damit deutlich unter
den Werten früherer Jahre, beispielsweise Mitte der 1990er Jahre, als mehr als 40 Prozent
diesem Beruf eine große Achtung entgegenbrachten. Auch die Reputation von Hochschulprofessoren ist seit Anfang der 1990er Jahre tendenziell rückläufig und hat im Vergleich
zur letzten Erhebung 2011 sogar einen deutlichen Rückgang von 33 Prozent auf
nun 26 Prozent hinnehmen müssen. Über längere Zeit rückläufig ist zudem das Ansehen
des Rechtsanwalts. Zählten zu Beginn der 1990er Jahre noch 38 Prozent der Bürger den
Anwaltsberuf zu den angesehensten Berufen, sind es derzeit nur noch 24 Prozent. Einen
schweren Stand haben zudem Politiker, deren Reputation zwischen 1991 und 2005 von 14
Prozent auf 6 Prozent zurückgegangen ist und seitdem auf diesem niedrigen Niveau verharrt

(Befragt wurden 1570 Personen ab 16 Jahre im Zeitraum von 15. bis 30. April 2013)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen