Nachdem ich zuvor schon auf
den heutigen Welt-Aidstag aufmerksam machte, ist es mir weiter
Anliegen, diesen Eintrag mit dem Hinweis zu ergänzen, dass Aids nach wie vor außerordentlich gefährlich ist. Unter Teenagern ist sie die
zweithäufigste Todesursache, in Afrika sogar die häufigste. In
zahlreichen TV-Sendungen und Zeitungsberichten wurde heute
rückschauend berichtet, dass seit dem Jahr 2000 25 Millionen
Menschen weltweit an Aids starben. Und u.a. wies auch die „Tagesschau“
darauf hin, dass aus Sicht der Weltgesundheitsbehörde Aids nach wie
vor gefährlich ist: „Die Epidemie ist nicht unter Kontrolle“,
warnte die WHO. 2014 gab es sogar so viele Neuinfektionen wie nie
zuvor(?).
„Nach mehr als drei
Jahrzehnten des weltweiten Kampfes gegen HIV/Aids macht sich in der
Weltgemeinschaft eine gefährliche Selbstzufriedenheit breit“
stellt die entwicklungspolitische Organisation One fest. Sie fordert
Gelder, um den Kampf gegen die Immunschwächekrankheit zu verstärken.
Deutschland gehört bereits zu den Geldgebern – neben den USA,
Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden. Diese Länder schultern zusammen 87 Prozent der Mittel zur Aids-Bekämpfung.
Aktuell sind 37 Millionen
Menschen weltweit infiziert, 15,8 Millionen erhalten eine
lebensverlängernde Therapie. Die Zahl der Toten in Verbindung mit
Aids ist immerhin rückläufig. Starben 2003-2006 noch zwei Millionen
Menschen jährlich in Verbindung mit Aids, waren es 2013 noch 1,3
Millionen, 2014 nur 1,2 Millionen.
Sei noch darauf hingewiesen,
dass in Deutschland 83 400 Menschen HIV.infiziert sind, wobei mit
3200 Neuinfektionen jährlich der Anstieg stabil bleibt. Anders sieht
es nach dem WHO-Bericht in Europa insgesamt aus. Hier verzeichnen die
Experten einen besorgniserregenden Anstieg. Vor allem in Osteuropa,
insbesondere in Russland, sieht Holger Wicht von der Deutschen
Aids-Hilfe ein Problem. Hier fehlt es nach seiner Ansicht an
Prävention, durch Stigmatisierung würden Infizierte dort
ausgegrenzt
.
In Deutschland wird die
Kampagne zum Welt-Aids-Tag von der BZgA organisiert und gemeinsam mit
dem Bundesministerium
für Gesundheit, der Deutschen
AIDS-Hilfe und der Deutschen
AIDS-Stiftung durchgeführt.
Die Kampagne legt den
Schwerpunkt in diesem Jahr auf ganz persönliche „Gewissensfragen“
und den Aufruf zur Toleranz und Solidarität. Denn: die meisten
Menschen wissen, dass sie im Alltag vor einer Infektion mit HIV
sicher sind. Aber in den Situationen, in denen es auf dieses Wissen
ankommt, vertrauen manche doch nicht darauf – die Ängste sind
stärker. Darum fragt "Positiv zusammen leben": Was würdest
du tun?
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