Dr. Zeh und Haase: „Der 9. November ist kein Aufmarsch-, sondern Gedenktag“
/ Stadt lädt zu Gedenkweg, Kranzniederlegung und Mahnwache für die Opfer der Novemberpogrome des Jahres 1938
Nordhausen (psv)
Oberbürgermeister Dr.
Klaus Zeh und Dezernentin Hannelore Haase sind empört über einen geplanten
Aufmarsch am 9. November durch die Nordhäuser Innenstadt unter dem so
genannten Motto „Gegen Antideutsche Politik“.
„Ein
Aufmarsch genau an jenem Tag, an dem wir an den Beginn der Verfolgung
und systematischen Ermordung der 6 Millionen europäischen Juden am 9.
November 1938 erinnern, ist geschmacklos und anmaßend. Der 9. November
ist ein Gedenk- und kein Aufmarschtag“, so Haase und Zeh. „Wir bedauern,
dass derartige Aufmärsche an diesem besonderen Gedenktag nicht verboten
werden dürfen.“
Die Stadtverwaltung lädt anlässlich des 77. Jahrestags der Novemberpogrome zu folgenden offiziellen Veranstaltungen ein:
Am 9. November sind um 14 Uhr alle Interessierten zu einem
Gedenkrundgang
mit Jugendlichen zu den „Stolpersteinen“ eingeladen, die an ehemalige
verschleppte, geflüchtete oder ermordete jüdische Nordhäuser Bürger
erinnern. An den Steinen sollen weiße Rosen niedergelegt
werden. Treffunkt ist der Eingang zum „Kunsthaus Meyenburg“ in der
Alexander-Puschkin-Straße 31.
Die
offizielle Gedenkveranstaltung und Kranzniederlegung beginnt
um 16 Uhr am Gedenkstein für die zerstörte Nordhäuser Synagoge gegenüber der Blasii-Kirche am Hagen.
Um
17 Uhr
wird von dort aus der Gedenkweg entlang der Stolpersteine fortgesetzt.
zur Stele vor dem Rathaus.
Dort soll bis 22 Uhr eine Mahnwache geben zum Gedenken an die
ermordeten Juden. Während der Mahnwache werden Auszüge aus dem Buch „Das
Schicksal der Nordhäuser Juden“ von Dr. Manfred Schröter gelesen.
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