Dienstag, 4. Juli 2017

Die GEW Thüringen bezieht Stellung . . .

. . . zu einem offenen Brief einiger Tutor*innen an die Hochschulleitung der Universität Jena

Die GEW Thüringen bezieht Stellung zu einem offenen Brief einiger Tutor*innen an die Hochschulleitung der Universität Jena. Die Tutor*innen fordern in ihrem Brief an den
Präsidenten: „[…] die Universität Jena und die Institute dazu auf, ab nächstem Semester die volle Präsenz-, Vor- und Nachbereitungszeit zu bezahlen, d. h. allen Tutor_innen mindestens 20-Stunden-Verträge (pro Monat) zu geben!“

Die GEW Thüringen bemüht sich seit geraumer Zeit, eine Verbesserung der Situation der
studentischen Beschäftigten an Hochschulen zu erreichen. Teilerfolge auf diesem Weg
konnten bereits verbucht werden. So finden sich im Koalitionsvertrag der Thüringer
Landesregierung Aussagen darüber, dass das Personalvertretungsgesetz für studentische
Beschäftigte weiter geöffnet werden soll sowie das Bekenntnis, dass Gespräche über
tarifvertragliche Regelungen aufgenommen werden und die Landesregierung sich bei der TdL
für den Abschluss eines Tarifvertrages einsetzen will.

Die GEW geht mit ihren Forderungen noch einen Schritt weiter und zielt darauf hin, einen
Tarifvertrag für alle studentischen Beschäftigten in Thüringen nach dem Berliner Vorbild
abzuschließen. D. h. konkret: In der Regel mindestens 40-Stunden-Verträge (pro Monat),
einen Stundenlohn, der höher liegt als nur der Mindestlohn (s. Forderung der Berliner GEW:
14,00 €), befristete Arbeitsverträge mit einer Mindestlaufzeit von zwei Jahren (in begründeten
Fällen auch weniger) und eine eigene Personalvertretung für studentische Beschäftigte, um
hier nur vier Kernforderungen zu nennen.

Die Bemühungen der Regierungskoalition zum Abschluss eines Tarifvertrages beschränkten
sich bisher auf eine Anfrage bei der TdL, in Thüringen Tarifverhandlungen für diese
Beschäftigtengruppe führen zu dürfen. Die TdL stimmte dem nicht zu. Auch die Hochschulen
zeigen sich nicht sonderlich empfänglich für derartige Themen. Sie verweisen auf die knappen
und zu kleinen Haushalte und bemängeln zu wenig Unterstützung von Seiten der Politik zu
bekommen. Die andere Seite verweist jedoch immer wieder auf die Hochschulautonomie,
weshalb man in Haushaltsfragen den Hochschulen nicht zu sehr vorschreiben wolle, wo und
für wen sie wie viel Geld auszugeben hätten. Für studentische Beschäftigte ist diese Situation
unbefriedigend, es muss endlich etwas getan werden!

Tarifkommission Studentische Beschäftigte der GEW Thüringen


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Quelle des Briefes: www.faujenabildung.blackblogs.org/2017/05/30/offener-brief-der-tutor_innen-der-uni-jena/


Über die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Thüringen:
Die Bildungsgewerkschaft GEW THÜRINGEN ist die größte und bedeutendste bildungspolitische Kraft in Thüringen. Sie organisiert aktive und ehemalige Beschäftigte an den Thüringer Bildungseinrichtungen. Schwerpunkte der politischen Arbeit sind die Bildungsgerechtigkeit, die Lern- und Arbeitsbedingungen an Kitas, Schulen, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen sowie die Angestellten-, Beamten- und Tarifpolitik. Vorsitzende ist Kathrin Vitzthum.

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