Dienstag, 18. Juli 2017

Park Hohenrode empfiehlt sich . . .

. . . diesmal mit einer Ausstellung in der Galerie der Kreissparkasse Nordhausen. Eine höchst bemerkenswerte Ausstellung, zeigt sie doch auf höchst anschauliche Weise, wie dieser Park mit seinen etwa 10ha Fläche in den vergangenen Jahren sein Aussehen veränderte.

Während ich nach der gestrigen Vernissage heute noch einmal die Ausstellung besuchte, um die Vielzahl der ausgestellten Bilder und Objekte näher in Augenschein zu nehmen, fiel mir meine persönliche Einstellung von 2010 ein. Am 28.08. schrieb ich:

„Neue Zeitrechnung im Villenpark

Mit der Stunde Null beginnt sie allerdings nicht. Die Übertragung des Eigentums am Villenpark Hohenrode an die Bürgerstiftung vor zwei Wochen stellt das bisherige Engagement derer, die sich bisher schon um die Erhaltung und Wiederherstellung des Parks bemühten, aber immerhin unter einem neuen Aspekt. Gelegenheit für einen Blick zur Vorgeschichte

Dabei steht immer der Name Gisela Hartmann im Vordergrund. Die diesen Akt des Eigentumsübergangs zum Anlass nahm, sich bei den 277 Mitgliedern des Vereins und bei den Sponsoren aus der Wirtschaft zu bedanken. Auch den Lehrern und Schülern vom Humboldtgymnasium und der Pestalozzischule und den Studenten der Fachhochschule
Nordhausen dankte sie für ihre fleißigen Arbeitseinsätze im Kampf gegen die Herkulesstaude. Ihr Dank galt ebenso den Förderern aus Kunst und Kultur, den Stadträten und der Stadtverwaltung für vielfältige Unterstützung.

Gisela Hartmanns Dank reflektiert auf sie zurück. Sie nahm sich vor fünf Jahren des Villenparks Hohenrode an, der bis dahin - obwohl im festen Eigentum befindlich – doch weitgehend sich selbst überlassen war. Die Natur hatte sich unkontrolliert in der unterschiedlichsten Weise als „Naturpark“ fortentwickelt, die Villa durch Vandalen und Witterungseinflüssen in einen beklagenswerten Zustand geraten, der Pavillon vom Verfall bedroht, insgesamt also nur noch das Fragment eines einstigen Vorzeigeparks. Es gehörte schon ein großer Zukunftsglaube dazu, in diesem Zustand Eigentumsabsichten an dem Park zu begründen, für dessen Verkauf die Eigentümerin zum damaligen Zeitpunkt noch 700 000 Euro zu erzielen hoffte. Der nunmehrige Kaufpreis ist bekannt.

Gisela Hartmann hatte diesen Zukunftsglauben und wer sie kennt weiß, dass sie – ein Ziel vor Augane - konsequent, mit System und hartnäckig zu handeln vermag. nnz hat ihre Bemühungen von Beginn an begleitet, nachzulesen im Archiv. Ob es die Verbindung zur Parkexpertin Barbara Vogt war, die sie aufnahm und pflegte, ob es die Gewinnung von Mitstreitern wie Dr. Friedrich Kray, Klaus Drechsler, Wolfgang Asche und vielen anderen war, die Gründung des Fördervereins, die Organisation von Seminaren, Festen, aber auch Arbeitseinsätzen – sie hatte stets die Fäden in der Hand und führte Regie und motivierte. Erwähnt sei aber auch die der Öffentlichkeit weniger bekannte Werbung um Sponsoren, Verhandlungen mit der Eigentümerin, den Ministerien in Erfurt, den Denkmalschutzbehörden, der Stadtverwaltung und dem Stadtrat - Gisela Hartmann war unermüdlich tätig. Man kennt ihre Erfolge – die Misserfolge und Enttäuschungen bei ihren Bemühungen kennt man kaum. Es waren nicht wenige, entmutigen ließ sie sich dadurch nicht. Der nunmehrige Erfolg dürfte sie mit Genugtuung erfüllen. Stolz gehört ja nicht zu ihren Eigenschaften.

In einer Pressemitteilung nach Unterzeichnung des Kaufvertrages heißt es, heute sei der Tag des Dankes: sie dankte allen,die mit und neben ihr um diesen Park kämpften, sei es mit Fördermitteln, Spenden oder Mitgliedsbeiträgen. Und nicht weniger mit Motorsäge, oder sonst geeigneten Werkzeug im Feldzug gegen den Riesenbärenklau.“ (Ende des damaligen Eintrags).


Die Ausstellung vermittelt nun ein anschauliches Bild über das Geschehen seit 2010, ich komme darauf zurück, nachdem ich Texttafeln, Bilder und Objekte noch einmal einer Betrachtung unterzogen habe.  

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