Liebes Publikum des Theaters Nordhausen und des Loh-Orchesters Sondershausen,
als
Solist, Dirigent und Intendant habe ich in meiner über
fünfunddreißigjährigen Laufbahn schon viele Opernabende und Konzerte
gespielt, dirigiert und miterlebt. Ich habe
viele Theater und Orchester auf meinem Weg kennengelernt, bis ich dann
als „Weitgereister“ vor einem Jahr im Sommer 2016 zu Ihnen in den
Südharz kam.
Den
Beginn haben Sie mir und all den neuen Künstlern, die mit mir letztes
Jahr ihr neues Engagement begonnen haben, so leicht gemacht, wie ich ihn
mir nie hätte erträumen
lassen. Sie waren offen, neugierig und so warmherzig. Ein „Herzliches
Willkommen“ haben Sie uns entgegengebracht.
Die
ganze Spielzeit über haben Sie Ihre Neugier und Treue mit Ihren
Besuchen kundgetan. Allein schon bei den soeben zu Ende gegangenen
Thüringer Schlossfestspielen Sondershausen
haben Sie uns mit einem neuen Besucherrekord und einer Auslastung bei
den Opernproduktionen von ca. 96% beschenkt.
Wir
haben im Gegenzug alles dafür getan, Sie dafür mit schönen, bewegenden
und gut erzählten Geschichten zu entlohnen. Ihr großer Zuspruch ermutigt
uns, auf dem eingeschlagenen
Weg weiterzumachen. Und das werden wir! Wir werden alles dafür tun, Sie
immer wieder zu verzaubern und zu beglücken. Wir, das sind beinahe
zweihundert Mitarbeiter, die alle mit ihrem Können und persönlichem
Einsatz zu diesem guten Gelingen beitragen.
Nächste
Spielzeit freuen wir uns besonders, mit Ihnen das 100-jährige
Theaterjubiläum zu feiern. Es ist für mich eine ganz besondere Ehre und
Verantwortung, dass dieser gewichtige
und unglaubliche Geburtstag in meine Intendanz fällt, denn er ist der
schönste Ausdruck dafür, wie eine Bürgerschaft mit seinen
Theaterbeschäftigten über Generationen hinweg die Kunst hochleben lässt,
verteidigt und teilt. Schon die Erbauung des jetzigen Theatergebäudes,
der Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg, die weitsichtige und
frühzeitige Fusion der beiden Kulturinstitutionen von Nordhausen und
Sondershausen, aber auch der gemeinsame Kampf um den Erhalt im Jahre
2006 sind Zeugen davon. Weil dieser gemeinsame Weg bisher
so nachhaltig und leidenschaftlich beschritten wurde, mache ich mir
auch um die nächsten hundert Jahre keine Gedanken, denn wir Theaterleute
wissen Sie, unser Publikum, an unserer Seite.
Lassen
Sie uns auf diesem tief verwurzelten und gemeinsamen Weg weitergehen,
und tun Sie mir bitte nur den einen Gefallen und bleiben Sie genau so,
wie Sie sind: neugierig,
offen, kritisch, begeisterungsfähig und treu!
Ihr Intendant
Daniel Klajner
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