Mittwoch, 26. Februar 2014

Zu viele Infoquellen bringen kein Mehr an Klarheit

Von der Gastronomie meint man bekanntlich, dass viele Köche den Brei verderben. Also auch professionelle Köche nicht zwangsläufig etwas Gutes produzieren, wenn sie gemeinsam an einem Gericht tätig sind. Mir kommt in jüngster Zeit öfter diese Überlegung – übertragen auf die Medien – wenn ich versuche, mich über das eine oder andere Thema zu informieren: die Presseschauen im Internet bieten da mitunter derart viele unterschiedliche Einschätzungen, Meinungen und Kommentare, dass die nicht etwa in eine einigermaßen einheitliche Einschätzung münden, sondern eher verwirren. Das trifft aktuell auf Themen wie etwa dem Problemkomplex des SPD-Politikers Sebastian Edathy zu, der morgen auch Thema des Niedersächsischen Landtags sein wird.


Und da überlege ich, warum das SPD-Mitglied Sebastian Edathy aus der Partei ausgeschlossen werden soll? Strafrechtlich ist ihm – zumindest bisher – nichts nachzuweisen. Aus moralischen Gründen etwa? Ist die SPD eine moralisch orientierte Partei? (Dass ich Kinderpornographie für absolut verwerflich halte, spielt dabei keine Rolle.) Und dass er Unruhe in die Partei, die Koalition und die Bundespolitik gebracht hat, muss eigentlich nicht er verantworten, sondern ist doch dem Generalsekretär der SPD, Thomas Oppermann, zuzuschreiben? Und dass die Staatsanwaltschaft in Hannover unter Druck gerät, hat doch Edathy ebenso wenig verschuldet!? Die Berichtautoren und Kommentatoren in den Medien eiern da richtig herum, ohne eine klare Meinungsbildung zu ermöglichen. Edathy gehört zu den Themen, bei denen sie nach Gutdünken argumentieren können, ohne befürchten zu müssen, dass man ihnen später ihre Aussagen vorhält. Nur zu konkret dürfen sie halt nicht werden oder gar Stellung beziehen. Und die Politik, die da um den Verursacher herum gemacht wurde und wird, ist dabei noch nicht einmal erwähnt. Nun bin ich mal neugierig, zu welchem Ergebnis der Landtag in Hannover kommt.

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