Unter
dem Titel "Fukushima 360º – das atomgespaltene Leben der
Opfer von Fukushima" zeigt er am 4. März, um 18 Uhr, im Audimax
der Fachhochschule Nordhausen in einem Vortrag in 150 Bildern, wie
die dreifache Reaktorkernschmelze den Alltag und das Leben der
Menschen in Japan verändert hat.
Zuvor
wird er um 15:30 Uhr im Foyer des Rathauses seine Ausstellung
„Brokdorf | Tschernobyl - Was wäre, wenn…?“ eröffnen.
Die Ausstellung, in der 70 Gegenüberstellungen zur Atomkraft
mit Bildern und Texten gezeigt werden, kann darüber hinaus bis zu
21. März während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung besichtigt
werden.
Der
deutsche Umwelt-Fotojournalist, der im Jahr 2011 auch zehn Tage lang
in der evakuierten Sperrzone von Tschernobyl recherchiert hat, begibt
sich auf Spurensuche. Er blickt hinter die Kulissen des medialen
Schweigens und erzählt anhand von 40 unterschiedlichen Personen und
ihren Schicksalen davon, welche tief greifenden und unumkehrbaren
Veränderungen der Atomunfall vor drei Jahren für jeden Betroffenen
– einschließlich der 360.000 Kinder der Präfektur Fukushima –
gebracht hat.
Neureuter
zeigt die Herausforderungen und Schwierigkeiten im alltäglichen
Leben auf, berichtet über Verzweiflung und Hoffnung, teilt die
Träume auf eine bessere Zukunft und wird Zeuge vom herausragenden
Engagement einzelner Menschen, die selbstlos über sich
hinauswachsen. Und er beschreibt die Skrupellosigkeit eines
alteingesessenen Systems aus Ärzten, Beamten, Politikern, Medien,
organisierter Kriminalität und Atomkonzernen, für die ein einzelnes
Menschenschicksal nicht sehr viel zählt.
Aus
mehr als 17.000 Fotos und über 80 Interviews mit Betroffenen
entstand ein einmaliger Vortrag über das Leben in der Präfektur
Fukushima und über die vielen großen und kleinen Auswirkungen der
Atomkatastrophe auf die japanische Gesellschaft. Mit Fakten und
Informationen aus erster Hand widmet sich dieser Vortrag der Frage,
ab welchem Punkt die Risiken einer Technologie gesellschaftlich,
wirtschaftlich und ethisch untragbar werden.
Das
8. Nordhäuser Energieforum ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der
Fachhochschule Nordhausen, Verbraucherzentrale Thüringen, der Stadt
und des Landkreises Nordhausen sowie der Heinrich-Böll-Stiftung
Thüringen e. V.
Foto:
Sperrzone Fukushima (Alexander Neureuter)
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