nahm ich also als Zuhörer an diesem Vortrag teil. Wobei mich fast noch mehr die Objektivität beeindruckte, die der Referent in seinem Vortrag zum Ausdruck brachte, als die inhaltlichen Umstände und Probleme, die sich mit dem Thema verbinden.
Referent war der Chefarzt der HNO-Klinik, PD Dr. Jens Büntzel und demzufolge der Vortrag aus Sicht des Klinikums gehalten. Und demzufolge umfasste sein Vortrag nicht nur (noch) besseres Hören, sondern eigentlich alles, was mit dem Hörvermögen des Menschen, seine möglichen krankheits- oder altersbedingten
Einschränkungen und Widrigkeiten zusammenhängt, samt seiner (chirurgischen) Maßnahmen und technischer Hilfen zur Behebung oder Verbesserung. Wobei Dr. Büntzel natürlich die Kompetenz „seiner“ Klinik und seiner Kollegen (Oberärzte Dr. Jürgen Gäbert, Dr. Asadulla Garayev, Dr. Steffen Kahmann) vorstellte und hervorhob, aber eben auch die Grenzen des Leistungsspektrums der Klinik. Und die gibt es trotz der wahrnembaren Größe des SüdharzKlinikums, auch als Lehrkrankenhaus (nach Jena) für die Martin-Luther-Universität Halle. (Durch die gute Verkehrsanbindung an die Saalestadt erhofft man sich Ärzte-Nachwuchs aus Sachsen-Anhalt.)
Daraus ergab sich für die Zuhörer die durchaus positive Vorstellung, nach der die Nordhäuser HNO-Klinik fairer-oder auch korrekter Weise mit den Universitätskliniken Göttingen und Halle (in bestimmten Fällen auch Halberstadt und Magdeburg) in enger Verbindung steht. Und Patienten auch nach dort überweist, wenn dazu Notwendigkeit gesehen wird. Im lokalen Bereich betonte der Vortragende aber auch die Kompetenz der in Nordhausen ansässigen Akustiker. Und das Bemühen um gute und einvernehmliche Zusammenarbeit.
Nach dieser Einführung erläuterte Dr Büntzel die Anatomie
der Ohren als Hörorgane, die uns ermöglichen, Geräusche und Töne aufzunehmen und zu verstehen. Und uns ermöglichen, unsere Umwelt vollständiger zu erfassen, uns zu orientieren, uns mit unseren Mitmenschen zu verständigen oder auch Musik zu hören. Dr Büntzel erklärte Begriffe wie Frequenz und Lautstärke samt deren Verträglichkeit und veranschaulichte seine Ausführungen mit gebeamten Schaubildern. Er ließ bewusst werden, dass uns gutes Hören Sicherheit gibt, uns warnt oder beruhigt und unser Denken und Fühlen entscheidend beeinflusst. Um danach zu veranschaulichen, dass Medizin und Technik heute einen Stand erreicht haben, der es ermöglicht, schwerhörig gewordenen Menschen auch mit gravierenden Problemen zu helfen.
Ob und inwieweit das möglich ist, erfuhren die Zuhörer im weiteren Verlauf des Vortrags. Dazu erläuterte Dr. Büntzel Ursachen und Formen eintretender Schwerhörigkeit. Etwa im Außenohr (z.B. Ohrschmalzpropf im Gehörgang), Im Mittelohr (Trommlfellschäden oder Mittelohrentzündungen) oder auch Innenohr (Lärm- oder Altersschwerhörigkeit). Um damit zusammenhängend auch Maßnahmen und Hilfen zu deren Behebung, Minderung oder Verbesserung aufzuzeigen.
Um
schließlich und abschließend Hörhilfen vorzustellen und im Zuge
ihrer Entwicklung zu erklären. Die von den verschiedenen Hörgeräten
bis zu Implantate reichen. Wer sich nämlich nicht einer externen
Hörhilfe bedienen möchte, aus welchen Gründen auch immer, könne
sich auch ein Hörgerät implantieren lassen. Seine Wirkung erzielt
es, indem eine Elektrode in der Hörschnecke elektrische Impulse
freisetzt, die den Hörnerv reizen. Bei der Operation wird das
Implantat hinter dem Ohr unter der Haut eingesetzt und von dort aus
ein Weg zur Hörschnecke gebahnt, wo die Elektrode platziert wird. Er
verhehlte dabei nicht, dass dies eine Abstimmung mit der für den
Patienten zuständigen Krankenkasse nötig machen könnte.
Dem
recht ausführlichen Vortrag des Chefarztes folgte ein Diskussion,
die in Art und Umfang verlief, wie bei derartigen Veranstaltungen
üblich.
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