Nordhausen
(psv) Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, eröffnet das
Nordhäuser Kunsthaus Meyenburg, um 18 Uhr, die zweite
Sonderausstellung in diesem Jahr. Unter dem Titel „Die Kunst ist
weiblich.“ werden im Kunsthaus Meyenburg Werke von 33 Künstlerinnen
der Gegenwart präsentiert. Im Zentrum der Ausstellung steht jedoch
die Bonner Künstlerin Ilsetraut Glock, die am 8. April 99 Jahre
geworden wäre.
Die
Ausstellung zeigt neben ihrem bekanntesten grafischen Zyklus „Auf
der Suche nach der verlorenen Zeit“ erstmals einen großen Teil des
malerischen Oeuvres der in Nordhausen 1915
geborenen Künstlerin.
Dazu gehören ihre Werke aus der „Gletscher-Reihe“ ebenso wie der
„Nibelungen-Zyklus“, den Ilsetraut Glock in fünf großformatigen
Blättern im Zeitraum von 1983 bis 1985 in Mischtechnik mit
Linolkreide, Tusche, Acryl und Rötel zum Thema „Nibelungen“
geschaffen hat.
Da
sich Ilsetraut Glock im Laufe ihres Lebens sehr intensiv für die
Künstlerinnen der Gegenwart eingesetzt hat, wie zum Beispiel ihrem
Engagement bei der GEDOK, dem europaweit größten Netzwerk für
Künstlerinnen aller Kunstgattungen, werden ihre Werke in der
Nordhäuser Ausstellung durch die Arbeiten von 33 zeitgenössischen
Künstlerinnen ergänzt. Zu ihnen gehören die Preisträgerinnen des
alle zwei Jahre an Künstlerinnen und Künstler aus Mitteldeutschland
verliehenen Grafikpreises der Ilsetraut Glock-Grabe Stiftung: Petra
Albrecht (Weimar), Katrin Gaßmann (Erfurt), Uta Zaumseil
(Zeulenroda), Karin Pietschmann (Leipzig) und Ulrike Theusner
(Weimar). Präsentiert werden in dieser eigens für das Kunsthaus
Meyenburg konzipierten Sonderausstellung auch Grafiken der deutschen
Künstlerinnen Elvira Bach (Berlin), Gertrude Degenhardt (Bonn),
Roberta Bergmann (Braunschweig) sowie der polnischen Künstlerin
Agnieszka Lisiak, der Chinesin Chow Chung-Cheng und der Nordhäuser
Grafikerinnen Karin Kisker und Ute Zyrus.
Das
Ziel der Ausstellung ist es einerseits, die Künstlerin Ilsetraut
Glock zu würdigen, deren vielseitiges und umfangreiches Oeuvre sich
sowohl im Rheinischen Landesmuseum, im Kunsthaus Meyenburg sowie in
Privatbesitz befindet, anderseits wird diese Ausstellung aber auch
einen besonderer Blick auf die Vielfältigkeit und künstlerische
Qualität der „weiblichen“ Kunst werfen. Die Ausstellung soll den
Betrachter auch zu Fragen anregen: Wie unterscheidet sich die Kunst
von Frauen von der ihrer männlichen Kollegen? Ist die Kunst von
Künstlerinnen wirklich anders oder gibt es Gemeinsamkeiten? Gibt es
eine weibliche Sicht in oder auf die Kunst?
Die
musikalische Begleitung der Vernissage übernehmen Anja Daniela
Wagner und Elena Pierini vom Theater Nordhausen. Die Ausstellung ist
vom 8. März bis zum 31. Mai 2014 im Kunsthaus Meyenburg zu sehen.
Kunsthaus
Meyenburg, Nordhausen, Tel. 03631/881091, Öffnungszeiten: Di bis Do
10 bis 17 Uhr, Eintritt: 5 €, ermäßigt 3 €, Kinder bis 16 Jahre
haben freien Eintritt.
Foto:
Blatt aus der Reihe der „Nibelungen“, Ilsetraut Glock
(Foto: Kunsthaus Meyenburg)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen