Dieses Verdienst hat sich im Kunsthaus
Meyenburg in Nordhausen das Ehepaar Dres. Wolfgang (Vorstandsvorsitzender des Kunsthaus
Meyenburg Förderverein e.V.) und Hannelore
Pientka erworben mit ihrem Vortrag „Lyonel Feininger: Comics und
Karikaturen - Anmerkungen zum Frühwerk“. Aber gerade diese
Anmerkungen waren es, mit denen sie das bisherige Bild dieses großen
Künstlers für ein interessiertes Publikum in der Rolandstadt
vervollstädigten oder auch abrundeten.
Ich erinnere mich in diesem
Zusammenhang an einige bemerkenswerte und qualifizierte Berichte in
der Internetzeitung von Heidelore Kneffel in den Jahren 2003 und
2006, über deren fast wörtliche Übereinstimmung ich mich damals
wunderte. In ihnen wurde Feininger zwar als Karikaturist erwähnt,
den Künstler aber ansonsten als Maler und Grafiker herausgestellt.
Also der folgenden zweiten küntlerischen Lebensphase, die mit der
Hinwendung zur Druckgrafik begann und in die turbulente Zeit seines
künstlerischen Aufbruches nach 1905 fällt. Als sich Feininger von
seiner Arbeit als erfolgreicher Karikaturist zu lösen begann. In den
neunziger Jahren wurde in Nordhausen auch für den Erwerb eines
Bildes geworben, das die Türme der St. Blasii-Krche darstellt. Ein
Schaufenster des Buchhauses Rose war damals über Wochen diesem
Künstler und dem damit verbundenen Anliegen gewidmet. Das für den
Ankauf benötigte Geld kam aber meines Wissens doch nicht zusammen.
Gestern also ging es um den ersten
künstlerischen Lebensabschnitt Feiningers, in der er seinen
Lebensunterhalt zunächst als Auftrakskarikaturist verdiente. Und
sich danach, wie bemerkt, als gestaltender Künstler profilierte.
Und wie das Hannelore Pientka und ihr Mann wechselnd und sich
ergänzend diesen Lebensabschnitt Feinigers erläuterten und mit
gebeamten Bildern illustrierten, geschah nicht etwa in der Art eines
nüchternen Sachvortrags, sondern eher in sich erzählender Weise mit
unterhaltender Wirkung für die Zuhörer.
Nicht ganz unproblematisch, wie ich
meine. Die Pientkas hatten eingangs betont, dass sie ihren Vortrag
sehr sorgfältig nach zahlreichen Literaturquellen, Besuch von
Feininger- Museen und -Ausstellungen und vielen Sachgesprächen
ausgearbeitet hätten, ohne aber selbst Künstler oder
Wissenschaftler zu sein. Und das wirkte offensichtlich auf manche
ZuhörerInnen ermunternd, sich gelegentlich mit eigenem angeeigneten Wissen in den Vortrag einzuschalten. Ohne Konzeption und
Vortragsablauf zu kennen. Und vor allem nicht den Intellekt, der zur
Ausarbeitung eines solchen Vortrags gehört. Und das wirkt dann
weniger ergänzend als vorlaut und störend. Davon abgesehen aber war es ein
ausgezeichneter und anschaulicher Vortrag zweier Künstlerinterpreten,
die aufeinander eingespielt und ebenso konzeptionell harmonierten..
Was nun wirklich Inhalt ihres Vortrags
zum Karikaturisten Lyonel Feininger war, will ich in einem eigenen
Eintrag darstellen, nachdem ich den Mitschnitt „verarbeitet“
habe. Meine Einträge sollen ja wie eh und je sorgfältig und korrekt
sein. Und deshalb „entschleunigt“. Die Leiterin des Kunsthauses
Meyenburg, Kunsthistorikerin Susanne Hinsching, hatte in der Art
ihrer Begrüßung auf den gesellschaftlich geprägten weiteren
Verlauf des Abends eingestimmt. Und der Applaus am Ende der
Veranstaltung machte deutlich, dass alle Akteure damit „angekommen“
waren.
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