Donnerstag, 27. September 2018

Fünf neue Gesichter im Ballett TN LOS!

Neue Compagniemitglieder stellen sich in der Ballettgala am 29.09. dem Publikum vor

Fünf neue Mitglieder begrüßt das Ballett TN LOS!, die Ballettcompagnie des Theaters Nordhausen, in dieser Spielzeit in seinen Reihen. Die jungen Tänzerinnen und Tänzer stellen sich in der Ballettgala – TN LOS! am 29. September um 19.30 Uhr zum ersten Mal dem Nordhäuser Publikum vor. Die
Gala verspricht spannenden Tanzgenuss, steht doch ein Ausschnitt aus „Ein Sommernachtstraum“, der ersten Ballettpremiere der Spielzeit, auf dem Programm!

Das „Küken“ der Compagnie ist die 19-jährige Hannah Law aus Tulsa, Oklahoma in den USA. Sie tritt in Nordhausen ihr erstes Festengagement an. Schon als Kind nahm sie in ihrer Heimatstadt Ballettunterricht. Als sie mit acht Jahren im „Nussknacker“ mittanzen durfte und professionelle Balletttänzer bei der Arbeit beobachten konnte, wurde ihr klar, dass der Tanz mehr als ein Hobby sein kann. Sie
besuchte die National Ballet School in Kanada. Die Kooperation, die ihre Schule mit der renommierten Palucca Schule Dresden verbindet, kam ihr entgegen, interessierte sie sich doch für die Tanzszene in Europa. So studierte
sie ein Jahr in Dresden. Nur einen Tag vor ihrer Abschlussprüfung dort tanzte sie in Nordhausen vor. Im Sommer in ihrer Heimat erreichte sie die Zusage. „Nordhausen ist eine gute Compagnie für ein erstes Engagement mit talentierten und großartigen Tänzern“, findet die junge Künstlerin.

Aus Italien stammt Eleonora Peperoni. Schon als Kind tanzte sie oft im heimischen Wohnzimmer, „meine beiden Brüder mussten immer als Tanzpartner herhalten“, lächelt die 23-Jährige. Auch heute nimmt der Tanz eine große Rolle in ihrem Leben ein. „Ich kann sein, was ich will, kann meine Gefühle ausdrücken und Stress abbauen.“ Schon als Kind war es ihr großer Traum, im Ausland zu tanzen, eine neue Sprache und neue Menschen kennenzulernen. „In Deutschland gibt es so viele Möglichkeiten, die Deutschen lieben das Theater und das Ballett.“ Und so kam sie nach der Ausbildung in der Junior Company in Florenz, dem Balletto di Toscana und dem Balletto di Roma, wo sie zuletzt zwei Jahre tanzte, nach Nordhausen. Hier freut sie sich nun auf „Schwanensee“, das in Ausschnitten in der Ballettgala und im ganzen dann im Dezember zu sehen ist.

Der Kanadier Dominic Bisson aus Ottawa war zunächst Kunstturner. Durch seine Familie entdeckte er den Tanz und begann seine künstlerische Ausbildung in Ottawa. Bald schon wechselte er nach Marseille an die Nationale Tanzhochschule. Der Schwerpunkt seiner Ausbildung liegt auf dem klassischen und neoklassischen Tanz. Mit Ivan Alboresi hat er in Nizza schon gearbeitet: er tanzte in seiner Choreographie „Tod in Venedig“. Dominic Bisson tanzte außerdem an der Oper Marseille und im Nationalballett Marseille. Nach Nordhausen kommt er aus Aix-en-Provence, wo er ein Jahr lang im Ballet Preljocaj tanzte. „Ich freue mich, hier zu sein – ein neues Land kennenzulernen. Ich möchte die Zeit nutzen, um Deutsch zu lernen“, sagt der junge Tänzer. Besonders gut gefällt ihm in Nordhausen die Altstadt: „Es ist schön, in einer ruhigeren Stadt zu leben.“ Sein Hobby ist es, Kleidung zu entwerfen und selbst zu nähen.

Aus Düsseldorf kommt der 24-jährige Nils Röhner. „Meine Oma hat mich als Kind zum Jazztanz geschickt, weil ich X-Beine hatte“, schmunzelt er über seine Anfänge. Nach und nach gewann der Tanz immer mehr an Bedeutung in seinem Leben. Er besuchte die Royal Academy of Dance, hatte schließlich fünf
Mal pro Woche Training. In der Universität still zu sitzen, konnte er sich nicht vorstellen – und so fiel die Entscheidung, Tanz zu studieren, nicht schwer. An der Hochschule für die Künste in Rotterdam erhielt er auf Anhieb einen Studienplatz. Klassisches Ballett bildete die Grundlage für einen zeitgenössischen Schwerpunkt. „Klassisches Ballett ist für modernen Tanz wie Mathematik für die Naturwissenschaften“, beschreibt Röhner das Verhältnis der beiden Richtungen. Bevor er nach Nordhausen kam, reiste er im Sommer durch Japan und Taiwan, besuchte Kollegen aus dem Studium. Das Reisen ist sein Hobby, „eine Parallelwelt“. Doch auch Politik interessiert ihn sehr.

Andrea Zinnato komplettiert den Reigen der neuen Gesichter. Schon als Kind tanzte er in seiner Heimat Kalabrien viel, doch „in Süditalien ist es für Jungen schwer, zu tanzen“. Unter seiner Wohnung war eine Ballettschule, deren
Besitzerin ihn einlud, mitzumachen. Der Italiener begann seine professionelle Tanzausbildung in Florenz, wohnte dort bei seiner Schwester, die an der Universität studierte. „Sie war wie meine zweite Mutter“, erinnert er sich. Andrea Zinnato erhielt ein Stipendium für ein Jahr an der Ballettschule Theater Basel und wechselte dann an die Staatliche Ballettschule Berlin, wo er seinen Bachelor machte. Seine ersten Engagements führten ihn nach Mainz und an das Nordharzer Städtebundtheater Halberstadt. Nordhausen ist ihm nicht ganz fremd: Als Gast wirkte er schon in einigen Vorstellungen von „Romeo und Julia“ mit. Außer dem Tanzen choreographiert er auch gerne – für sich selbst, für Freunde und Kollegen. „Das ist wie eine ganz eigene Sprache zu sprechen“, beschreibt er den Prozess.

Wer die neuen Mitglieder des Balletts TN LOS! kennenlernen möchte, erhält Karten für die Ballettgala am 29. September um 19.30 Uhr im Theater Nordhausen an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet unter www.theater-nordhausen.de und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.


Fotos: András Dobi

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen