Montag, 24. September 2018

Bundesfamilienministerin Giffey und Bundesgesundheitsminister Spahn starten die Entwicklung einer Nationalen Demenzstrategie


 
     
 
Vorstellung des Berichtes der „Allianz für Menschen mit Demenz“
 
  Bundesfamilienministern Dr. Franziska Giffey und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn haben heute gemeinsam den Startschuss für die Entwicklung einer Nationalen Demenzstrategie gegeben. Gleichzeitig wurde Bilanz der Arbeit in der „Allianz für Menschen mit Demenz“ gezogen.
Die „Allianz für Menschen mit Demenz“ ist eine Initiative der Bundesregierung. Bund, Länder und kommunale Spitzenverbände sowie über 20 Verbände und Institutionen aus dem Pflege- und Gesundheitsbereich, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft haben sich darin zusammengeschlossen, um gemeinsam für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu sorgen.
Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey: „Demenz kann jede und jeden von uns treffen. Die Diagnose darf nicht dazu führen, dass Menschen von der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Der Bericht zeigt, dass es uns durch eine Fülle konkreter Maßnahmen vor Ort gelungen ist, die Lebenssituation vieler Erkrankter und ihrer Angehörigen zu verbessern - auch durch die Beratungs- und Unterstützungsangebote der 500 Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz, die von meinem Ministerium gefördert werden. Nun starten wir die Entwicklung einer Nationalen Demenzstrategie. Dabei steht für mich eines im Vordergrund: Wir müssen es schaffen dass die Rahmenbedingungen für Menschen mit Demenz bundesweit verbessert werden. Zum Beispiel ist unser Ziel, gleiche, gute Qualität bei den Anlaufstellen vor Ort im ganzen Bundesgebiet zu schaffen.“
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn: „Menschen mit Demenz und ihre Familien gehören in die Mitte der Gesellschaft. Es darf kein Tabu mehr sein, über Demenz zu sprechen. Wir brauchen eine demenzfreundliche Gesellschaft. Hier hat die Allianz für Menschen mit Demenz wichtige Fortschritte gebracht – aber wir müssen als Gesellschaft weiter daran arbeiten, das Leben für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen lebenswerter zu machen. Daher werde ich mit meiner Kollegin Dr. Giffey die Nationale Demenzstrategie starten, die auf der bewährten Zusammenarbeit der Allianz für Menschen mit Demenz aufbaut. Jeder ist gefragt, die Situation von Demenzkranken zu verbessern. Dazu gehört eine gute pflegerische und medizinische Versorgung genauso wie ein verständnisvoller Umgang im Alltag – in Arztpraxen, Krankenhäusern, Bürgerämtern oder im Supermarkt.“
Monika Kaus, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft: „Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen brauchen auch nach Beendigung der Arbeit der Allianz – nicht nur angesichts steigender Zahlen - die Unterstützung aller Akteure im Themenfeld Demenz. Von daher ist es richtig, mit einer nationalen Demenzstrategie gemeinsam weitere Ziele zu erarbeiten und umzusetzen. Dafür müssen auch Ressourcen bereitgestellt werden.“
Der heute vorgestellte Bericht zur Umsetzung der Agenda der „Allianz für Menschen mit Demenz 2014 – 2018“ gibt Auskunft über die erfolgten Maßnahmen der Allianzpartner, mit denen in den letzten vier Jahren Hilfen und Unterstützung für Betroffene verbessert und ausgebaut wurde. Insgesamt wurden 450 unterschiedlichste Projekte umgesetzt. Zum Beispiel Forschungsprojekte zur Entwicklung neuer Messwerte für Demenzerkrankungen. Ein weiteres Projekt waren zum Beispiel spezielle Schulungen ehrenamtlicher Helfer für von Demenz betroffene Menschen mit Migrationshintergrund.
Die Allianz soll mit der geplanten „Nationalen Demenzstrategie“ weiterentwickelt werden. Dafür wird eine Geschäftsstelle beim Deutschen Zentrum für Altersfragen eingerichtet, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und vom Bundesministerium für Gesundheit gemeinsam finanziert wird. Noch im Herbst 2018 soll mit der Entwicklung einer Nationalen Demenzstrategie begonnen werden. Anfang 2020 soll sie vom Bundeskabinett beschlossen werden.
In Deutschland leben derzeit 1,7 Millionen Menschen mit Demenz. Die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen wird auf 300.000 Menschen geschätzt.
Unter dem diesjährigen Motto „Demenz – dabei und mittendrin“ wird vom 17. bis 23. September in bundesweiten Aktionen darauf hingewiesen, dass Menschen mit Demenz Teil der Gesellschaft sind und aktiv einbezogen werden sollen.
Die Kurzfassung des Berichts finden Sie unter: www.bmfsfj.de/bericht-demenzagenda sowie www.bmfsfj.de/kurzbericht-demenzagenda
Weitere Informationen:
www.bmfsfj.de
www.wegweiser-demenz.de
www.allianz-fuer-demenz.de
www.lokale-allianzen.de
www.bundesgesundheitsministerium.de

Mitteilung des BMFSFJ am 21.09.18
 
   

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