Heimat
– tragendes Motiv der Andacht zum Heimat- und Schützenfest
Es
waren bewegende Worte, die Karl-Heinz Kindervater in dieseer Andacht
predigte – und das tragende Motiv war „HEIMAT“. Dies war nicht
nur persönlich gemeint – Herr Kindervater wohnt und arbeitete
lange Zeit in Erfurt, ist aber im Herzen immer Ellrich verbunden
geblieben. Heimat
kann man nicht definieren, nicht mit einem Wort beschreiben. Heimat
ist Gefühl und
dieses Gefühl ist subjektiv, es ist privat wie
intim, individuell ist es auch. Es hat eine Farbe, einen Geruch, es
hat Bilder. Als
Sehnsuchtsort begegnet uns unsere Heimat unterwegs als Heimweh. Oder
als Sehnsucht aus der Heimat in die Fremde – als Fernweh. Schon als
Kinder haben wir gesungen: „Uns’re Heimat, das sind nicht nur die
Städte und Dörfer ….“ Unser Altbundespräsident Gauck sagte
einmal in einem Gespräch den Unterzeichnenden: „Heimat ist, wenn
ich bei meiner Großmutter bin und den Kuchenteig aus der Schüssel
mit dem Finger auslecken konnte!“ Die Verbundenheit mit der Heimat
ist nicht wegzureden, kann mit keiner modischen Strömung oder
politischen Ausrichtung verändert oder gar getilgt werden. In den
80-er Jahren formulierte es sehr schön der für den Bezirk Erfurt
Verantwortliche für Denkmalspflege: „Wenn Sie Besuch bekommen,
dann führen Sie diesen nicht in den Stadtteil, der aus Wohnscheiben
neu gebaut wurde, sondern zum alten Marktplatz und zu der Kirche des
Ortes“. Und genau dorthin führte es die Besucher dieser Andacht.
Sie wie die meisten Ellricher stehen zu ihrer Marktkirche und dem
Bestreben zweier Vereine, diese wieder in (fast) alter Schönheit und
mit den Doppeltürmen erstehen zu lassen. Vielleicht ist dies nicht
in zwei oder fünf Jahren zu schaffen. Man sollte aber bedenken, dass
für die Fertigstellung des berühmten Kölner Domes 800 Jahre
benötigt wurden. Zwischenzeitlich
ist auch die Frauenbergkirche aus
der Nische ihres Schattendaseins gerückt. Dass sie die älteste
Steinkirche Thüringens ist und es nur noch eine weitere gibt, die
mit einem Beinhaus aufwarten kann, war sogar dem MDR einen Beitrag
wert. Diese ehrenamtliche Arbeit erfolgt auch in dem Bestreben, diese
Heimat schöner, attraktiver zu machen, das Gefühl „HEIMAT“
weiter zu stärken. Auch der Spendenaufruf zur Restaurierung der
Kanzel der Johanniskirche zeigt weiter Wirkung. Vor wenigen Tagen
ging erneut ein Betrag von 1.000 EUR ein – wieder anonym, leider.
Die Kirchgemeinde und der Verein zum Wiederaufbau wie auch das
Ehepaar Pientka, das zu dieser Aktion aufrief, möchten sich auch mit
diesen Zeilen bedanken. Ob es die Andacht war, die wieder das Gefühl
HEIMAT stärker hervortreten lies und damit die Bereitschaft einen
persönlichen Beitrag zu leisten, wird wohl nie zu erfahren sein. Das
DANKE zu diesem großen finanziellen Beitrag möchten wir aber mit
voller Absicht in Großbuchstaben schreiben.
Dres.
Hannelore und Wolfgang R. Pientka
Mitglieder des Wiederaufbauvereins der Johanniskirche
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