Der Nordhäuser Wasserverband (WVN)
investiert in Bleicherode weiter in die Modernisierung seiner
Anlagen: In den kommenden Monaten baut der Verband in der Burgstraße
einen neuen Hochbehälter mit zwei Wasserkammern und dazugehöriger
Schieberkammer komplett neu. Mit einem Volumen von rund 1,75
Millionen Euro brutto zählt diese Maßnahme zu den größten
WVN-und
Investitionsvorhaben in diesem Jahr. „Es handelt sich dabei um eine
sehr komplexe Maßnahme. Sie ist nötig, weil der über 40 Jahre alte
Hochbehälter zum einen in einem sehr schlechten Zustand ist.
Zum anderen verfügt er nur über eine Wasserkammer. Das entspricht
nicht mehr unseren Qualitätsstandards und dem Stand der Technik“,
erläuterte Wasserverbands-Geschäftsführerin Carmen Lis den Grund
der Modernisierung.
Der Hochbehälter in der Burgstraße
ist seit 1974 in Betrieb und versorgt die Bleicheröder Unterstadt,
also gut zwei Drittel aller Einwohner der Kalistadt, und
Lipprechterode mit Trinkwasser aus dem Wasserwerk in der Nordhäuser
Puschkinstraße und aus den Brunnen Kohnstein.
„Wir haben wenig Platz und müssen
zunächst den alten Behälter wegreißen, um an seine Stelle den
neuen Behälter bauen zu können“, erklärt Lis. Daher wurde
zunächst eine provisorische Niederdruckanlage auf dem Terrain am
Burgberg eingerichtet. Über diese und den zweiten Hochbehälter
Löwenkopf wird die Wasserversorgung für die Bleicheröder während
der Bauarbeiten problemlos sichergestellt. „Es wird keine
Einschränkungen geben“, kündigte Frau Lis an.
Aktuell wird eine Baustraße errichtet,
damit in den kommenden Wochen die alten Anlagen zurückgebaut werden
können. „Allein das wird gut zwei Monate in Anspruch nehmen“,
sagte Matthias Eppinger vom Sondershäuser Büro für
Infrastruktur, das die Bauüberwachung
übernimmt. Die entstehende
Grube wird anschließend nachprofiliert und als Baugrube für
den Neubau genutzt. Der neue Hochbehälter verfügt dann über zwei
Kammern, die jeweils 750 Kubikmeter Wasser aufnehmen können. Der
Vorteil: „Beide Kammern können wechselseitig gereinigt werden,
ohne dass der Wasserbehälter aus dem Betrieb genommen werden muss“,
erläuterte Wassermeister Ralph Emmelmann. Außerdem wird auch die
Rohr-, Elektro- und Steuertechnik erneuert.
Die komplexe Maßnahme wurde vom
Ingenieurbüro Hoffmann, Seifert und Partner aus Suhl geplant. Bei
der Gestaltung wirkte der Nordhäuser Architekt Matthias Wagner mit.
Der gesamte Hochbehälterkomplex wird architektonisch und
gestalterisch in die Landschaft eingebunden.
Insgesamt wird die Baumaßnahme bis 31.
August 2018 dauern. Die Firma Implenia Regiobau aus Erfurt hat die
Ausschreibung gewonnen und wird die Arbeiten ausführen.it
Von den
Baumaßnahmen werden die meisten Bleicheröder kaum etwas merken. Das
Terrain befindet sich mitten in einem Wohngebiet. „Wir versuchen,
die Behinderungen für die Anwohner so klein wie möglich zu halten“,
so Lis weiter. Sperrungen sind in der Burgstraße nicht vorgesehen,
lediglich Parkverbote an der Ein- und Ausfahrt zum Grundstück, damit
Baufahrzeuge ohne Behinderungen aus- und einfahren können. „Die
Anlieger waren alle sehr kooperativ. Dafür sind wir sehr dankbar,
denn ansonsten wäre der Neubau gar nicht denkbar“, so Lis. Unter
anderem haben Nachbarn Teile ihres Gartens zur Verfügung gestellt,
um Lagerflächen und Stellplätze für die Baufahrzeuge zu schaffen.
Bildtexte
Foto1: Blick auf den alten
Hochbehälterkomplex in der Bleicheröder Burgstraße, im Vordergrund
ist die Schieberkammer zu sehen, der Hochbehälter befindet sich
dahinter im Erdreich.
Foto 2: Wasserverbandschefin Carmen Lis
und Wassermeister Ralph Emmelmann beraten zu den geplanten
Bauarbeiten. Im Hintergrund ist die provisorische Niederdruckanlage
zu sehen, über die die Wasserversorgung während der Bauarbeiten
gesichert wird.
Foto 3: Schlosser Andreas Palm stellt
in der Niederdruckanlage das Druckminderungsventil ein. (Fotos:
Wasserverband/S. Schedwill)
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