Montag, 3. Juli 2017

Nordhäuser Wasserverband baut neuen Hochbehälter in Bleicherode

Der Nordhäuser Wasserverband (WVN) investiert in Bleicherode weiter in die Modernisierung seiner Anlagen: In den kommenden Monaten baut der Verband in der Burgstraße einen neuen Hochbehälter mit zwei Wasserkammern und dazugehöriger Schieberkammer komplett neu. Mit einem Volumen von rund 1,75 Millionen Euro brutto zählt diese Maßnahme zu den größten
WVN-und Investitionsvorhaben in diesem Jahr. „Es handelt sich dabei um eine sehr komplexe Maßnahme. Sie ist nötig, weil der über 40 Jahre alte Hochbehälter zum einen in einem sehr schlechten Zustand ist.  Zum anderen verfügt er nur über eine Wasserkammer. Das entspricht nicht mehr unseren Qualitätsstandards und dem Stand der Technik“,  erläuterte Wasserverbands-Geschäftsführerin Carmen Lis den Grund der Modernisierung. 
Der Hochbehälter in der Burgstraße ist seit 1974 in Betrieb und versorgt die Bleicheröder Unterstadt, also gut zwei Drittel aller Einwohner der Kalistadt, und Lipprechterode mit Trinkwasser aus dem Wasserwerk in der Nordhäuser Puschkinstraße und aus den Brunnen Kohnstein.
„Wir haben wenig Platz und müssen zunächst den alten Behälter wegreißen, um an seine Stelle den neuen Behälter bauen zu können“, erklärt Lis. Daher wurde zunächst eine provisorische Niederdruckanlage auf dem Terrain am Burgberg eingerichtet. Über diese und den zweiten Hochbehälter Löwenkopf wird die Wasserversorgung für die Bleicheröder während der Bauarbeiten problemlos sichergestellt. „Es wird keine Einschränkungen geben“, kündigte Frau Lis an.
Aktuell wird eine Baustraße errichtet, damit in den kommenden Wochen die alten Anlagen zurückgebaut werden können. „Allein das wird gut zwei Monate in Anspruch nehmen“, sagte  Matthias Eppinger vom Sondershäuser Büro für Infrastruktur, das die Bauüberwachung
übernimmt. Die entstehende Grube wird anschließend  nachprofiliert und als Baugrube für den Neubau genutzt. Der neue Hochbehälter verfügt dann über zwei Kammern, die jeweils 750 Kubikmeter Wasser aufnehmen können. Der Vorteil: „Beide Kammern können wechselseitig gereinigt werden, ohne dass der Wasserbehälter aus dem Betrieb genommen werden muss“, erläuterte Wassermeister Ralph Emmelmann. Außerdem wird auch die Rohr-, Elektro- und Steuertechnik erneuert.
Die komplexe Maßnahme wurde vom Ingenieurbüro Hoffmann, Seifert und Partner aus Suhl geplant. Bei der Gestaltung wirkte der Nordhäuser Architekt Matthias Wagner mit. Der gesamte Hochbehälterkomplex wird architektonisch und gestalterisch in die Landschaft eingebunden.
Insgesamt wird die Baumaßnahme bis 31. August 2018 dauern. Die Firma Implenia Regiobau aus Erfurt hat die Ausschreibung gewonnen und wird die Arbeiten ausführen.it
Von den Baumaßnahmen werden die meisten Bleicheröder kaum etwas merken. Das Terrain befindet sich mitten in einem Wohngebiet. „Wir versuchen, die Behinderungen für die Anwohner so klein wie möglich zu halten“, so Lis weiter. Sperrungen sind in der Burgstraße nicht vorgesehen, lediglich Parkverbote an der Ein- und Ausfahrt zum Grundstück, damit Baufahrzeuge ohne Behinderungen aus- und einfahren können. „Die Anlieger waren alle sehr kooperativ. Dafür sind wir sehr dankbar, denn ansonsten wäre der Neubau gar nicht denkbar“, so Lis. Unter anderem haben Nachbarn Teile ihres Gartens zur Verfügung gestellt, um Lagerflächen und Stellplätze für die Baufahrzeuge zu schaffen.
Bildtexte
Foto1: Blick auf den alten Hochbehälterkomplex in der Bleicheröder Burgstraße, im Vordergrund ist die Schieberkammer zu sehen, der Hochbehälter befindet sich dahinter im Erdreich.
Foto 2: Wasserverbandschefin Carmen Lis und Wassermeister Ralph Emmelmann beraten zu den geplanten Bauarbeiten. Im Hintergrund ist die provisorische Niederdruckanlage zu sehen, über die die Wasserversorgung während der Bauarbeiten gesichert wird.

Foto 3: Schlosser Andreas Palm stellt in der Niederdruckanlage das Druckminderungsventil ein. (Fotos: Wasserverband/S. Schedwill)

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