Nordhausen
(psv) Gestern überreichte Ministerpräsident Bodo Ramelow im Auftrag des
Bundespräsidenten Joachim Gauck zwei Thüringerinnen, die sich durch ihr
außerordentliches Engagement
verdient gemacht haben, den Verdienstorden der Bundesrepublik
Deutschland.
Eine der Geehrten kam aus Nordhausen: Erika Schirmer,
Ehrenbürgerin der Stadt
Nordhausen. Auch Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh gratulierte und
freute sich, dass sie durch den Bundespräsidenten Joachim Gauck diese
hohe Ehrung für ihr Engagement in der Friedenspädagogik und
Völkerverständigung aus den Händen des Thüringer Ministerpräsidenten
erhielt. „Nicht nur als Pädagogin war sie für viele Vorbild, sondern
sie ist es mit ihrer Kreativität und ihren Botschaften an die
Menschlichkeit bis heute,“ sagte er.
Sie
erhielt das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, weil sie sich seit über 50 Jahren auf unterschiedlichste Weise für Frieden, Humanität,
Werteerziehung und Demokratie engagiert, hieß es in der offiziellen Laudatio.
In diesem Sinne bildete sie
– behinderte und nichtbehinderte –
Kinder und Jugendliche, schrieb Texte, komponierte Melodien und
gestaltete Grafiken zu Kinderthemen, Märchen, Sagen. Ihre wohl
berühmteste Komposition aus dem Jahre 1948, das Lied
„Kleine weiße Friedenstaube“, das Frau
Schirmer aus ihren Erlebnissen des Weltkrieges heraus komponiert hatte,
stieg zum Volks- und Pionierlied in der ehemaligen DDR auf. Neben ihrem Beruf als Pädagogin verfasste und veröffentlichte sie in ihrer freien Zeit hunderte
Gedichte, Lieder, Kinderreime, Kurzgeschichten sowie Kalender- und Kunstblätter. Inhaltliche Schwerpunkte waren
stets Frieden, Humanität und Völkerverständigung. Das sei jedoch
noch nicht alles, sagte der Ministerpräsident. „Erst im vorigen Jahr
veröffentlichte sie das Buch „Selbstgespräche einer alten Dame“, und das
schrieb sie mit liebevollem Herzen, denn es
zeige der Welt und jedem Geschöpf sich mit liebevollen Augen zu
begegnen.“
Über ihr künstlerisches Engagement hinaus setzt
sich Erika Schirmer seit Jahrzehnten auch für die Integration polnischer Mitbürgerinnen
und Mitbürger sowie für eine gute Nachbarschaft mit Polen ein. Auch dort wird sie hoch verehrt und wurde 2014 in
der
polnischen Stadt Czerwiensk, einem Nachbarort ihres ehemaligen
Geburtsortes Schlesisch-Nettkow bei Grünberg in Schlesien ebenfalls
zur Ehrenbürgerin ernannt.
Die zweite Thüringerin, Kerstin Kubik, die das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland
erhält, kommt aus Saara und engagiert sich hier seit vielen Jahren für den Tierschutz.
Zum
Bild: Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh und Ministerpräsident Bodo
Ramelow im Barocksaal der Thüringer Staatskanzlei zur Verleihung des
Bundesverdienstkreuzes an die Nordhäuser Ehrenbürgerin
Erika Schirmer. (Foto: Ilona Bergmann, Pressestelle Stadtverwaltung
Nordhausen)
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