Nordhausen
(psv) Die aktuelle Ausstellung im Kunsthaus Meyenburg „Günter Groh in
Farbe“ gibt in 96 farbigen Pastell-Zeichnungen einen besonderen Einblick
in das künstlerische
Schaffen von Günter Groh über viele Jahrzehnte und zeigt damit auch
einen Blick auf die Veränderungen in unserer Umgebung bzw. die
gesellschaftlichen Entwicklungen. Aus diesem Grund widmet sich die
nächste Veranstaltung „Kunst & Kaffee“, die am 2. November,
um 15 Uhr stattfindet, auch Günter Groh und seinen Arbeiten. Bei einem
kleinen Spaziergang durch die Ausstellung kann man sich seinen Werken
und Motiven widmen, bevor es im KuK zum gemütlichen Teil mit Kaffee und
Kuchen vom Kunsthaus Meyenburg Förderverein
e.V. übergeht.
Viele
Nordhäuser kennen Günter Groh als Lehrer vieler Generationen von
Nordhäuser Schülern oder aus dem Stadtbild: als malenden Künstler, der
mit seiner Staffelei
unterwegs war und die Region um Nordhausen in seinen Arbeiten
festgehalten hat. Günter Groh hat sich in der Kunst dem Realismus
verschrieben, denn ihm war die wahrheitsgetreue Abbildung stets
wichtiger als moderne Kunsttrends oder die Suche nach neuen Medien.
Die Ausstellung „Günter Groh in Farbe“ ist so konzipiert, dass Besucher
heute den Spuren von Günter Groh folgen können, seine Wanderungen durch
die Natur in und um Nordhausen, durch die Promenade spazieren gehen und
den Gärtnern beim Gießen zusehen, so wie
er es gesehen und als Momentaufnahme für uns auf dem Papier
festgehalten hat. Die Bilder von Günter Groh zeigen die Natur im Wandel
der Jahreszeiten, zeigen Bäume mit verschiedenfarbigen Laub, Licht und
Schatten und lassen die Schönheit und Einmaligkeit der
Natur erkennen, aber auch ihre Vergängnis.
Wir
spazieren durch den Park Hohenrode oder den Stadtpark, über den Neuen
Weg in die Nordhäuser Altstadt, vorbei am Dom und der Blasii-Kirche und
gelangen dann in
die Windlücke, zur Kuckucksmühle oder auch etwas weiter noch in den
Harz, nach Birkenmoor oder Drei-Annen-Hohne oder sogar bis nach Roßla.
Seine
Zeichnungen – für die er zumeist Pastellkreide oder Kohle – verwendete –
sind in der Natur entstanden. Günter Groh gehörte noch zu der
Generation von Freilichtmalern,
die mit ihrer Staffelei in die Landschaft gezogen sind.
Die
Ausstellung zeigt aber nicht nur seine bekannten und beliebten
Landschaften und Stadtansichten, sondern auch einige seiner
faszinierenden Porträt-Zeichnungen.
Darunter sehr eindrucksvolle Darstellungen seiner Frau Eva.
Die
Technik des Pastells beherrschte Günter Groh perfekt. Er schaffte es in
seinen Zeichnungen nicht nur besondere Lichtstimmungen darzustellen,
sondern auch Bewegungen
– ziehenden Wolken oder schimmerndes Wasser - zu suggerieren. Seine
farbigen Striche verschmelzen zu einem emotionsvollen Gesamtkunstwerk
und lassen den Betrachter tief eintauchen und an der Empfindung
teilhaben. Seine farbigen Pastell-Zeichnungen sind gekennzeichnet
durch fließende Formen und weiche Übergänge in den typischen
Naturtönen , die manchmal aber auch durch kräftiges Rot oder knalliges
Gelb „gestört“ werden, um aber trotzdem in der Gesamtkomposition wieder
harmonisch zusammenzufinden. Auch sein Blick fürs
Detail und das manchmal Unscheinbare und Unbedeutende machen häufig die
Faszination seiner Werke aus.
Die Ausstellung ist noch bis zum 20. November im Kunsthaus Meyenburg zu sehen. Öffnungszeiten: Di bis So 10 bis 17 Uhr
(Susanne Hinsching, Kunsthaus-Leiterin)
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