Stadt Nordhausen fordert Kreissitz ein
Nordhausen (psv) Nachdem Thüringens Innenminister Holger Poppenhäger heute im Rahmen der Gebietsreform
neue Landkreisgrenzen vorgestellt hat, sagte jetzt Bürgermeisterin Jutta Krauth: „Es
ist sehr wichtig, dass nunmehr auch die Diskussion über die
Neugliederung
der Landkreise beginnen kann.“ Dies werde Auswirkungen auf die
Entscheidungen und Ausrichtungen der Gemeinden im Rahmen der
Freiwilligkeitsphase zur Gebietsreform haben, da sich doch nun auch
Zusammenschlüsse und Neugliederungen innerhalb der neu entstehenden
Landkreise bilden können.
„Ich
bedauere, dass es keinen Vorschlag zur Bildung eines Nordkreises in
dem Neugliederungsvorschlag von Innenminister
Poppenhäger gibt“, so die Bürgermeisterin. „Die Achse entlang der A 38
ist Realität und wird von Bürgerinnen und Bürgern und von der
Wirtschaft intensiv als kürzeste Verbindung genutzt, ist sozusagen schon
gelebte Reform. Ich schlage vor, auch nochmals dieses Gebietskonstrukt in Erwägung zu ziehen“, so Frau Krauth.
Unabhängig
von der endgültigen Entscheidung, in welchem neuen Landkreis sich der
heutige Kreis Nordhausen wiederfinden wird,
Kreissitz sollte die größte und leistungsfähigste Stadt des neuen
Kreisgebietes sein. Das ist in jedem Fall die Stadt Nordhausen. Eine
Wiederholung der Fehler der Vergangenheit muss vermieden werden.
Strukturgeschenke als Entschädigung an Städte mit verlorenem
Kreissitz oder die vermeintliche Förderung einer weniger
leistungsfähigen Stadt als neuer Kreissitz waren in den vergangenen 20
Jahren wenig hilfreich für schlanke Verwaltungsstrukturen, kurze Wege
usw. Die Stadt Nordhausen wird mit knapp 40.000 Einwohnern
auch 2035 entsprechend der jüngsten Vorausberechnungen noch immer mehr
als doppelt so viel Einwohner haben wie Sondershausen mit knapp 17.000
oder Sömmerda mit gut 16.000 Einwohnern, ist sie sich sicher.
Nur
ein starkes Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum, wie die Stadt
Nordhausen, wird die Ankerfunktion in diesem Raum - weit
entfernt von der Landeshauptstadt und den nächsten Oberzentren
Göttingen, Magdeburg und Halle - ausfüllen und dauerhaft Motor der
Wirtschaftsentwicklung sein können, zum Wohl der hier lebenden
Bevölkerung.
„Ich
gehe davon aus, dass die vorliegende Karte nicht abschließend ist,
sondern den Prozess der Neugliederung der Landkreise
anschieben soll. Die Stadt Nordhausen wird alles tun, um in diesem
Prozess die Position der Kreisstadt zu wahren. Es geht um die Zukunft!
Deshalb fordere ich alle gesellschaftlichen Akteure, insbesondere die
Wirtschaft der Region auf, sich ebenfalls einzubringen
und für die Region einzustehen“, sagt sie.
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