In Berlin startet heute das europäische Projekt "Secure Networking
for a Data Center Cloud in Europe" (SENDATE). Ziel ist es, den Zugriff
auf kommunikations- und cloudbasierte Dienste zu beschleunigen. Dafür
entwickeln Projektpartner aus Schweden, Frankreich, Finnland und
Deutschland gemeinsam Technologien, die den Aufbau regionaler
Datenzentren ermöglichen sollen. Bislang liegen Datenzentren oft weit
entfernt in außereuropäischen Ländern, so dass es beim Datentransport
wegen großer Distanzen zu Schwierigkeiten kommt.
"Für das Internet der Zukunft setzen wir auf Europa. Wir wollen, dass
Daten nicht mehr um die halbe Welt geleitet werden, sondern kurze Wege
mehr Sicherheit und Stabilität ermöglichen. Wir leisten einen Beitrag
zur digitalen Souveränität Europas", sagte Bundesforschungsministerin
Johanna Wanka zum Projektstart.
Derzeit bilden lediglich einige große Datenzentren die wichtigsten
Schaltzentralen für viele Internetanwendungen, beispielsweise für
E-Mail, soziale Medien oder Video-Chats, aber auch für Cloud-Dienste von
Unternehmen. Die im Projekt angestrebte Infrastruktur ermöglicht
hingegen, Daten in räumlicher Nähe zu privaten oder gewerblichen
Nutzerinnen und Nutzern zu verarbeiten. Dadurch können
Internetanwendungen deutlich schneller reagieren. Außerdem stellen
lokale Datenzentren sicher, dass das Routing und die Verarbeitung der
Anwenderdaten innerhalb Europas stattfinden. Sensible Daten sind somit
besser geschützt. Darüber hinaus stehen innovative Methoden zur
besonders sicheren Verschlüsselung der Daten im Fokus, darunter eine
Verzerrung von Sendesignalen oder Verschlüsselungsverfahren, die auch
Angriffen von Quantencomputern standhalten.
Zum Auftakt von SENDATE treffen sich Unternehmen und
Forschungseinrichtungen aus allen vier beteiligten Ländern in Berlin. Am
Projekt sind neben Systemherstellern auch Anwender, Betreiber von
Cloud-Diensten sowie kleine und mittlere Unternehmen beteiligt. Mit den
neuen Technologien können kleinere Unternehmen, die oftmals keine eigene
leistungsfähige IT-Infrastruktur haben, die Vorteile der Cloud voll
ausnutzen. Ab dem Jahr 2020 werden SENDATE-Ergebnisse auch in den Ausbau
der 5G-Netze einfließen.
Die europäischen Unternehmen und Mitgliedsstaaten stellen insgesamt
73 Millionen Euro für das Projekt zur Verfügung. Rund 20 Millionen Euro
investiert das Bundesministerium für Bildung und Forschung in den
kommenden drei Jahren in die Arbeiten der deutschen Projektpartner.
SENDATE wird aus dem Forschungsprogramm der Bundesregierung zur
IT-Sicherheit und im Rahmen der Forschungsinitiative EUREKA gefördert.
Mehr Informationen:
http://www.forschung-it-sicherheit-kommunikationssysteme.de/projekte
https://www.bmbf.de/de/sicher-in-der-digitalen-welt-849.html
https://www.bmbf.de/de/eureka-netzwerk-zur-innovationsfoerderung-in-europa-284.html
https://www.celticplus.eu/project-sendate/
http://www.sendate.eu/
Mitteilung des BMBF am 17.10.2016
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