In einer der jüngsten
Ausgaben der „Thüringer Allgemeine“ fand ich u.a. eine
Mitteilung des NUV, nach der die Zahl der Mitglieder mit gegenwärtig
158 eine zahlenmäßige Höhe erreicht hat, die für Nils Neu, den
jetzigen Vorsitzenden dieses Wirtschaftsverbandes Anlass ist, über
eine Mitgliederbegrenzung nach oben nachzudenken (Zitat): „Die
Größe soll überschaubar bleiben, um die Interessen jedes
Mitgliedes berücksichtigen zu können.“(Ende des Zitats). Dazu
soll es in der nächsten Mitgliederversammlung den Vorschlag einer
Satzungsänderung geben.
Interessant an dieser
Mitteilung finde ich, dass man nach den Zeitungsberichten bei diesem
Wirtschaftsverband seit seiner Gründung im Jahr 2004 das
Hauptaugenmerk auf die Mitgliederwerbung legte, um vermeintlich mit
diesem Potential im Rücken regionale Wirtschaftspolitik machen zu
können. Mit der Mitgliederwerbung hatte man sichtlich Erfolg, von
wirtschaftspolitischen Bemühungen oder gar Erfolgen hörte und las
man dagegen wenig.
Wenn man nun überlegt die
Mitgliederzahl überschaubar zu halten, „um die Interessen jedes
Mitgliedes berücksichtigen zu können“, kommen mir einmal Zweifel,
ob eine grundsätzliche Wirtschaftspolitik – wie etwa beim „Verband
der mittelständischer Wirtschaft“ (BVMW) – überhaupt geplant
war, oder aber „die Berücksichtigung der Mitgliederinteressen im
Vordergrund stand. Die dann freilich nach ihren unternehmerischen und
wirtschaftlichen Zugehörigkeiten derart vielfältig (geworden) sind,
dass sie meines Erachtens längst eine individuelle Berücksichtigung
ihrer Interessen unmöglich machen. Man hat aber auch wenig davon
gehört, wenn man etwa von den Interessen der Gipsunternehmen
absieht, die vom NUV unterstützt werden. Und die allein schon
problematisch genug sind.
Nun ist man ja bei der
Mitgliederwerbung recht geschickt vorgegangen, um sich als
„Sprachrohr der regionalen Wirtschaft“ zu empfehlen: es gibt zwar
neben dem NUV noch einige andere Wirtschaftsverbände in der Region,
die allerdings mehr oder weniger vom NUV insofern dominiert werden,
als etwa bei der „Mittelstandsvereinigung der CDU“ (MIT) deren
Vorsitzende der vergangenen Jahre allesamt Vorstandsmitglieder des
NUV waren. Und auch beim Regionalverband des BVMW ist der eine oder
andere Vorständler des NUV vertreten. Es fiel schon deshalb nicht
schwer, sich quasi als Alleinvertreter der regionalen Wirtschaft zu
empfehlen. Was dem NUV bisher versagt blieb ist der Umstand, dass es
bisher meines Wissens trotz entsprechender Kandidaturen nicht gelang,
einen ihrer Vertreter in den Nordhäuser Stadtrat oder den Kreistag zu bringen.
Wenn also nun mehr Wert auf
Qualität statt auf Quantität – siehe TA-Bericht - bei den
Mitgliedern gelegt werden, und durch eine Satzungsänderung bewirkt
werden soll, bleibt einmal abzuwarten, wie man mit der bisherigen
Quantität umgeht, und wie der Filter für zukünftige
Mitgliedsinteressenten aussehen wird. Umso mehr, als doch im
„Industriegebiet Goldene Aue“ große Unternehmen erwartet werden,
die sicher auch wirtschaftlich in der Region vertreten werden wollen.
Ich bin da recht gespannt.
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