Montag, 27. Juli 2015

Am 4., 5. und am 12. August im Kunsthaus Meyenburg:

“Wer sich kein galoppierendes Pferd auf einer Tomate vorstellen kann, ist ein Idiot.” – Lesung, Führung und Kinderaktionstag zu Goya und Dali

Nordhausen (psv) Im Rahmen der Goya-Dali -Ausstellung „Los Caprichos“ im Nordhäuser „Kunsthaus Meyenburg“   lädt das Kunsthaus jetzt zu drei Veranstaltungen ein: am 4. August zu einer Lesung unter dem Titel „Goya und Dali – Wort und Bild“, am 5. August zu einer Ausstellungsführung und am 12. August zu einem Kinder-Aktionstag.

Der Wegbereiter der Moderne, Francisco de Goya, trifft im Kunsthaus Meyenburg auf den bedeutendsten Vertreter des Surrealismus, Salvador Dalí. Unter diesem Motto stehen auch aus verschiedenen Veranstaltungen, die das Kunsthaus Meyenburg im August anbietet.

Am 4. August, um 19.00 Uhr, werden sich Dr. Anja Eisner – Chefdramaturin des Theaters Nordhausen - und Susanne Hinsching – Kunsthistorikerin und Leiterin des Kunsthauses Nordhausen - unter dem Motto „Francisco de Goya | Salvador Dalí | Wort und Bild“ in einer Lesung mit anschließender Bildbetrachtung von verschiedenen Seiten diesen beiden besonderen Künstlerpersönlichkeiten und ihren Werken widmen.

Anja Eisner lässt die Künstler selbst zu Wort kommen, liest aus Briefen und Texten von und über die Künstler Goya und Dalí und vermittelt dadurch eine faszinierend wortreiche Ergänzung zu den ausgestellten Kunstwerken. Diesen wird sich Susanne Hinsching in der Bildbetrachtung einiger speziell ausgewählter Werke widmen.
Das Kunsthaus Meyenburg wird mit dieser Veranstaltung, die von seinem Förderverein unterstützt wird, erstmals die Verbindung von zwei unterschiedlichen Veranstaltungsformaten versuchen. Da die Künstler aber auch ungewöhnlich und einzigartig in ihrer Lebensweise und ihrer Kunstauffassung waren, sollte dieses Experiment funktionieren.

Besonders der 1904 im katalanischen Figueras geborene Künstler Salvador Dalí, der 1989 dort auch verstarb, war zeitlebens sowohl ungewöhnlich und großartig als auch exzentrisch. Das Leben Dalís war - wie seine Werke - durch einen Hang zum Überwirklichen, Unbewussten, Wunderbaren und Geheimnisvollen geprägt.

Unter dem Einfluss der surrealistischen Bewegung, der er sich 1928 neben Picasso und Miró anschloss und dessen vehementester Vertreter er wurde, entwickelte Dalí seine aus dem Unterbewusstsein auftauchenden
traumhaften Bildvisionen. Inspiriert und fasziniert von Sigmund Freud hoffte Dali, durch die Erforschung der Träume neue Ideen für seine Bilder zu finden. Auf der stetigen Suche nach dem Unbekannten stieß er auf das Phänomen der Zeit - z.B. mit  seinen bekannten “weichen Uhren”, als Metapher für die flüchtige Natur des Menschen und seinen Verfall. Dalí nimmt in vielen Werken gern auf die Seh- und Malweise der alten Meister - wie Leonardo da Vinci - Bezug, von deren künstlerischer Technik er begeistert war. Sowohl in seinen Gemälden und Grafiken als auch Objekten liebte es der Künstler, gewöhnliche Dinge auf ungewöhnliche Art zu verändern. Dalí gestaltete seine surrealen Wirklichkeiten stets aus seinen Erfahrungen und Beobachtungen. Deshalb haben Dalís Metamorphosen zu den „Caprichos“ von Goya haben eine ganz eigenständige Aussage. Gemeinsam ist beiden Künstlern, dass sie durch ihre Werke provozieren und den jeweiligen Betrachter zur Abkehr von liebgewordenen Gewohnheiten auffordern, sowohl in den Zeiten ihrer Entstehung als auch heute.

Eine intensivere Bildbetrachtung ermöglicht dann die Ausstellungsführung, die am 5. August, um 15.00 Uhr stattfindet. Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen kostet jeweils 3 € zzgl. zum Eintrittspreis von 6,50 € bzw. ermäßigt 4,50 €.

Am 12. August findet im Rahmen dieser Sonderausstellung auch ein Kinderaktionstag statt, der dem jungen Publikum auf ungewöhnliche Weise den Zugang zu den ungewöhnlichen Kunstwerken vermitteln wird. Der Eintritt ist für Kinder bis 16 Jahre frei.


Die Werkschau von Goya und Dali – darunter viele Originale – ist noch bis zum 4. Oktober zu sehen. 

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