Nordhausen (pln 127/15). Die Begutachtung des Schadens in
der Rettungsleitstelle durch den massiven Wassereintritt während des
Gewitters und Sturms gestern Abend ist heute eingeleitet worden.
Dabei soll auch geklärt werden, inwieweit die derzeitigen
Bauarbeiten am Gebäude des Südharz Klinikums, in dem der Landkreis
die obere Etage mietet, als Ursache in Frage kommen. Derzeit laufen
Aufräum- und erste Reparaturarbeiten. Durch die gestrige
Unwetterwarnung hatte die Leitstelle zusätzliches Personal im
Einsatz, um statt der üblichen drei sechs Arbeitsplätze zu
besetzen. Kurz nach dem Gewittereinbruch kam es gegen 19.20 Uhr zu
einem massiven Wassereintritt durch die Decke der Leitstelle. Die
Ursache war vermutlich ein defekter Abfluss auf dem Flachdach des
Gebäudes. Die Leitstelle hat daraufhin Großalarm ausgelöst. Fast
alle Mitarbeiter waren vor Ort, ebenso die Führungsebene des
Landratsamtes und die EDV-Techniker. Die Leitstelle hat die
Berufsfeuerwehr Nordhausen und die Feuerwehr Bielen hinzugezogen, um
den weiterhin massiven Wassereintritt zu bekämpfen. Die
Notrufannahme war jedoch zu jeder Zeit möglich und nicht
beeinträchtigt. „Dennoch bestand die ernste Gefahr, dass durch den
Wasserschaden die empfindliche Computertechnik und Elektronik hätte
ausfallen können. Immerhin musste das Wasser mit einem Nasssauger
abgesaugt und die Technik mit Planen geschützt werden“, so der
Nordhäuser Landrat Matthias Jendricke, der gestern Abend selbst mit
vor Ort war. Aufgrund des Wasserschadens und der Sorge um die
Einsatzfähigkeit hat die Leitstelle vorsorglich die
Landeseinsatzzentrale der Polizei informiert. „Glücklicherweise
ist die Notruffunktion nicht ausgefallen“, so Jendricke. Sollte ein
solcher Fall dennoch einmal eintreten, sieht der Notfallplan vor,
dass der Notruf auf die Leitstelle eines Nachbarkreises umgestellt
wird. Diese Umschaltung kann binnen Minuten durch das Lagezentrum der
Telekom, das permanent besetzt ist, erfolgen. „Allerdings ist man
froh, wenn ein solche Szenario nie wirksam werden muss“, so der
Landrat. Die Schäden in der Leitstelle müssen nun durch Gutachter
untersucht werden. Vermutlich muss die gesamte Decke und der Fußboden
ausgetauscht werden. Die sieben Notrufannahmeplätze sind auf zwei
Räume verteilt, wobei nur ein Raum vom Wassereintritt betroffen ist.
Da die Leitstelle regulär mit drei Arbeitsplätzen besetzt ist, kann
auch während eventueller Baumaßnahmen die Notrufannahme wie gewohnt
stattfinden. Landrat Matthias Jendricke bedankte sich noch einmal bei
den Kameraden der Feuerwehren für die Unterstützung, um die
Arbeitsfähigkeit der Leitstelle abzusichern und er bat um
Verständnis bei denjenigen, die eventuell warten mussten, weil die
Feuerwehr gestern aufgrund des hohen Aufkommens nicht alle Einsätze
zeitgleich abwickeln konnte. Allein zwischen 19 und 21 Uhr
bearbeitete die Leitstelle ad hoc 75 Einsätze, 40 davon in Landkreis
Nordhausen, 35 im Kyffhäuserkreis. Personenschäden sind nicht
bekannt, dafür zahlreiche Sachschäden.
Das Bild soll anschaulich die Bekämpfung des Schadens in der
Rettungsstelle zeigen (Foto: pln.))
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