“Wer
sich kein galoppierendes Pferd auf einer Tomate vorstellen kann, ist
ein Idiot.” – Lesung, Führung und Kinderaktionstag zu Goya und Dali
Nordhausen (psv)
Im Rahmen der
Goya-Dali -Ausstellung „Los Caprichos“ im Nordhäuser „Kunsthaus
Meyenburg“ lädt das Kunsthaus jetzt zu drei Veranstaltungen ein: am 4.
August zu einer Lesung unter dem Titel „Goya und Dali
– Wort und Bild“, am 5. August zu einer Ausstellungsführung und am 12.
August zu einem Kinder-Aktionstag.
Der
Wegbereiter der Moderne, Francisco de Goya, trifft im Kunsthaus
Meyenburg auf den bedeutendsten Vertreter des Surrealismus, Salvador
Dalí. Unter
diesem Motto stehen auch aus verschiedenen Veranstaltungen, die das
Kunsthaus Meyenburg im August anbietet.
Am
4. August, um 19.00 Uhr, werden sich Dr. Anja Eisner – Chefdramaturin
des Theaters Nordhausen - und Susanne Hinsching – Kunsthistorikerin und
Leiterin des Kunsthauses Nordhausen - unter dem Motto „Francisco de
Goya | Salvador Dalí | Wort und Bild“ in
einer Lesung mit anschließender Bildbetrachtung von verschiedenen Seiten diesen beiden besonderen Künstlerpersönlichkeiten
und ihren Werken widmen.
Anja
Eisner lässt die Künstler selbst zu Wort kommen, liest aus Briefen und
Texten von und über die Künstler Goya und Dalí und vermittelt dadurch
eine faszinierend wortreiche Ergänzung zu den ausgestellten
Kunstwerken. Diesen wird sich Susanne Hinsching in der Bildbetrachtung
einiger speziell ausgewählter Werke widmen.
Das
Kunsthaus Meyenburg wird mit dieser Veranstaltung, die von seinem
Förderverein unterstützt wird, erstmals die Verbindung von zwei
unterschiedlichen
Veranstaltungsformaten versuchen. Da die Künstler aber auch
ungewöhnlich und einzigartig in ihrer Lebensweise und ihrer
Kunstauffassung waren, sollte dieses Experiment funktionieren.
Besonders
der 1904 im katalanischen Figueras geborene Künstler Salvador Dalí, der
1989 dort auch verstarb, war zeitlebens sowohl ungewöhnlich und
großartig als auch exzentrisch. Das Leben Dalís war - wie seine Werke -
durch einen Hang zum Überwirklichen, Unbewussten, Wunderbaren und
Geheimnisvollen geprägt.
Unter
dem Einfluss der surrealistischen Bewegung, der er sich 1928 neben
Picasso und Miró anschloss und dessen vehementester Vertreter er wurde,
entwickelte Dalí seine aus dem Unterbewusstsein auftauchenden
traumhaften Bildvisionen. Inspiriert und fasziniert von Sigmund Freud
hoffte Dali, durch die Erforschung der Träume neue Ideen für seine
Bilder zu finden. Auf der stetigen Suche nach dem Unbekannten
stieß er auf das Phänomen der Zeit - z.B. mit seinen bekannten
“weichen Uhren”, als Metapher für die flüchtige Natur des Menschen und
seinen Verfall. Dalí nimmt in vielen Werken gern auf die Seh- und
Malweise der alten Meister - wie Leonardo da Vinci - Bezug,
von deren künstlerischer Technik er begeistert war. Sowohl in seinen
Gemälden und Grafiken als auch Objekten liebte es der Künstler,
gewöhnliche Dinge auf ungewöhnliche Art zu verändern. Dalí gestaltete
seine surrealen Wirklichkeiten stets aus seinen Erfahrungen
und Beobachtungen. Deshalb haben Dalís Metamorphosen zu den
„Caprichos“
von Goya haben eine ganz eigenständige Aussage. Gemeinsam ist beiden
Künstlern, dass sie durch ihre Werke provozieren und den jeweiligen
Betrachter zur Abkehr von liebgewordenen
Gewohnheiten auffordern, sowohl in den Zeiten ihrer Entstehung als auch
heute.
Eine intensivere Bildbetrachtung ermöglicht dann die
Ausstellungsführung, die am 5. August, um 15.00 Uhr stattfindet. Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen
kostet jeweils 3 € zzgl. zum Eintrittspreis von 6,50 € bzw. ermäßigt 4,50 €.
Am 12. August findet im Rahmen dieser Sonderausstellung auch ein
Kinderaktionstag
statt, der
dem jungen Publikum auf ungewöhnliche Weise den Zugang zu den
ungewöhnlichen Kunstwerken vermitteln wird. Der Eintritt ist für Kinder
bis 16 Jahre frei.
Die Werkschau von Goya und Dali – darunter viele Originale – ist noch bis zum 4. Oktober zu sehen.