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14.01.2022 | 16:00 UTC
 
am vergangenen Donnerstag startete das nordserbische Novi Sad mit einem großen Festakt in ein besonderes Jahr: 2022 ist die Donaustadt eine von drei Kulturhauptstädten Europas. Mit Novi Sad rückt ein traditionsreicher Ort für ein Jahr in das Zentrum der internationalen Öffentlichkeit, der zwar mitten in Europa liegt - aber vor den Toren der EU. 

Seit Jahrhunderten lebt und gedeiht die Vojvodina-Metropole durch Brückenschläge: So wie die Brücken über die Donau den Verkehr und den Handel zwischen Mittel- und Südosteuropa ermöglichen, so steht Novi Sad für den kulturellen Brückenschlag zwischen Orthodoxie und Katholizismus, zwischen Ungarn und Serben, Deutschen, Juden, Roma und anderen Minderheiten. Und so ist es folgerichtig, dass die Stadt das Festjahr unter das Motto "Brücken" gestellt hat. 

Das ambitionierte Programm zeigt die Bedeutung des Prestigeprojekts für Novi Sad. Doch es gibt auch Kritik. Unsere Korrespondentin Sanja Kljajic lebt und arbeitet in Europas neuer Kulturhauptstadt. Sie nimmt uns mit an einen Ort, der lange Synonym für zerstörte Brücken war - und nun Brückenbauer sein will. 

Nicht weit von Novi Sad und Serbien entfernt - in Bosnien und Herzegowina - stehen die Zeichen derweil nicht gerade auf Verständigung und Brückenschlag. Im Gegenteil: Die Gräben werden tiefer, die Spannungen wachsen. Mit spalterischer Rhetorik und martialischen Paraden zündelt der Führer der bosnischen Serben, Milorad Dodik, mehr denn je. Unsere Autorin Marion Kraske analysiert die Lage unter der Überschrift "Im Gleichschritt gegen Bosnien". 

Vor diesem Hintergrund fordern viele westliche Beobachter ein verstärktes und entschiedeneres Engagement Europas für den Westbalkan. Die USA haben die Bedrohungen in der Region wieder stärker in den Blick genommen und werden diplomatisch und militärisch wieder aktiver. Jüngstes Beispiel: die Ankündigung eines US-Stützpunkts in Albanien. Im exklusiven DW-Interview erklärt der deutsche Ex-General Erhard Bühler die Bedeutung. 

Neben dem Westbalkan haben wir in dieser Woche auch die jüngsten Entwicklungen in Polen und Ungarn im Blick. Unsere Korrespondentinnen und Korrespondenten schauen für Sie hinter die Kulissen des Corona-Managements bei unserem östlichen Nachbarn Polen und die Art, wie sich die Orban-Regierung in Budapest auf die in drei Monaten anstehende Parlamentswahl vorbereitet. 

Trotz all dieser bedeutsamen Entwicklungen in unseren Zielländern: Die meiste mediale Aufmerksamkeit hat diese Woche Novak Djokovic im fernen Australien auf sich gezogen. Bis Redaktionsschluss blieb unklar, ob er das Land nun verlassen muss oder bei den Australian-Open spielen darf - ein Fortsetzungsdrama mit vielen Facetten, über das wir natürlich insbesondere mit Blick auf die serbische Perspektive berichtet haben - und weiter berichten werden. 

Wir hoffen, diese Auswahl aus unserer Berichterstattung findet Ihr Interesse. Wir freuen uns über Feedback! 

Adelheid Feilcke 

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