Freitag, 28. Januar 2022

 

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Anlässlich des Internationalen Holocaustgedenktages am 27. Januar erinnerten die Spitzen der deutschen Staatsämter gemeinsam mit dem Präsidenten des israelischen Parlaments, Mickey Levy (3. v.l.), vor dem Reichstagsgebäude an die Opfer des Nationalsozialismus.
Foto: Thomas Köhler/photothek
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wenn man nichts weiß, soll man besser den Mund halten. Das trifft auch auf Journalisten zu: Wo es keine Informationen gibt, da ist keine Nachricht. Das hält manche Medien aber nicht davon ab, trotzdem zu berichten. Wie das Zweite Deutsche Fernsehen, das am Montag ein „ZDFheute live“ brachte und zu einem Reporter nach Heidelberg schaltete. Dort hatte ein Amokläufer in einem Hörsaal mit einem Gewehr vier Menschen angeschossen, eine junge Frau starb an ihren Verletzungen. Der Täter tötete schließlich auch sich selbst. Ein schreckliches Ereignis. Doch kurz nach der Tat gab es noch sehr wenige belastbare Informationen zum Hergang, zum Hintergrund und zum Motiv des Täters. Das sagte der Reporter vor Ort auch, führte ein kurzes Interview mit dem Polizeisprecher und nach drei Minuten wusste der Zuschauer das, was man zu dem Zeitpunkt wissen konnte. Doch der Moderator hielt das Gespräch mit seinem Kollegen noch fast zehn weitere Minuten aufrecht. Es gab den Versuch, darüber zu spekulieren, wie der Täter an seine Waffe gekommen sein könnte. (Oder waren es mehrere?) Oder ob der Sicherheitsapparat versagt habe. Die Kamera fing die immer gleichen Bilder von Polizei-, Feuerwehr- und Krankenwagen ein. Erkenntnisgewinn: null. Einen ähnlich wenig informativen Beitrag sendete Welt TV. Dort befragte der Moderator eine Ärztin aus dem Uniklinikum Heidelberg als „Augenzeugin“. Doch sie machte gleich deutlich, dass sie weder vor Ort war noch von weitem etwas von dem Vorfall mitbekommen hatte – und so enthielt auch dieses Interview kaum wissenswerte Informationen.

Nun ist das kein Skandal. Aber es zeigt etwas von dem Streben, bei aufregenden Ereignissen medial möglichst nah dran und vorn dabei zu sein. Medien stehen dabei auch unter Druck im Kampf um das Publikum. Nur ist Schnelligkeit kein Garant für gesicherte Informationen. Zumal wenn die Vor-Ort-Kollegen erklären, dass bestimmte Dinge noch nicht klar und bestätigt sind. Dann kann man nur Nicht-Informationen verbreiten und läuft dabei ebenfalls Gefahr, damit das Publikum zu vergraulen. Oder es eben bei einem vorläufigen Erkenntnisstand belassen und später mehr anbieten. So wie etwa der Südwestrundfunk: Die zugeschaltete Reporterin sagte in einer eingeschobenen Nachrichtensendung binnen einer Minute, was bekannt war und was nicht (darunter auch, dass die Polizei die Informationen der Anmoderationen noch nicht bestätigt hatte), der Moderator bedankte sich und verwies auf die spätere Sendung. Mit dem Dritten sah man in dem Fall besser.

Eine anregende Lektüre!

Jonathan Steinert
PRO-Redaktion

Jonathan Steinert

Zitate

„Wir sollten niemals Menschen mit dem Evangelium langweilen.“
Karsten Hüttmann, der neue Vorstandsvorsitzende von Marburger Medien, bei seiner Einführung
„Menschenhass ist etwas Schreckliches. Wir sind alle als Brüder und Schwestern geboren. Mein innigster Wunsch ist die Versöhnung aller Menschen.“
Die Holocaust-Überlebende Inge Auerbacher bei der Gedenkstunde anlässlich des Holocaustgedenktages am 27. Januar im Bundestag
Foto: Radim Passer/YouTube/Screenshot PRO
Millionen Menschen sahen ein Video, in dem ein Mann in einem Bugatti Chiron mit 417 Sachen über eine Autobahn brettert. Nun wurde bekannt: Der Fahrer will mit der Brachialaktion auf Jesus Christus hinweisen. Jetzt hat er erstmal Ärger mit der Polizei.
Foto: rbb/EyeOpeningMedia
Die ARD-Doku „Wie Gott uns schuf“ könne die katholische Kirche in eine weitere Glaubenskrise zu stürzen. So kündigt der Sender den Film an. Darin geht es um ein Thema, das für die Kirche immer drängender wird: homosexuelle Mitarbeiter.
Foto: SRF/Screenshot pro
Ein Journalist des Schweizer Fernsehens gibt sich als homosexuell aus. In etlichen Freikirchen recherchiert er verdeckt zum Thema Konversion. Dabei gewinnt er für ihn erschreckende Erkenntnisse.
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Können sich Naturwissenschaft und Spiritualität ergänzen oder sind sie Widersprüche? Darüber sprechen der bekannte Astrophysiker und TV-Moderator Harald Lesch und der Jesuit Christian Kummer in einer Fernsehsendung.

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Seminar
Foto: Herbsthund Filme
Der christliche Dichter Jochen Klepper wählte 1942 mit seiner jüdischen Frau und Stieftochter angesichts der Verfolgung durch die Nazis den Freitod. Der Film „Schattenstunde“, der am Holocaust-Gedenktag in die Kinos kommt, stellt die letzten schweren Stunden der Familie nach.
Kürzlich hat das christliche Hilfswerk Open Doors den Weltverfolgungsindex vorgestellt. China landete dort auf dem 17. Platz. Grund genug für den Chef von Open Doors USA, David Curry, zum Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking aufzurufen.
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249 Spiele, 5.972 Passing Yards: Einer der besten NFL-Quarterbacks aller Zeiten verlässt mit großer Wahrscheinlichkeit am Ende der Saison die Bühne des Footballs. Seine neue Aufgabe sieht Ben Roethlisberger als Diener Gottes.
Foto: Sven Lorenz
Wer hat eigentlich noch den Überblick, wo es lang geht? Wissen das diejenigen, die in unserem Land in Medien, Politik und Kirche Entscheidungen treffen? Jürgen Mette hat da manchmal seine Zweifel. Und ist froh, einen zuverlässigen Steuermann zu kennen.

Impuls von Egmond Prill

WELLENBRECHER
Politiker erklären im Zuge der Corona-Politik immer wieder, dass ein „Wellenbrecher“ nötig sei, um das Virus zu bremsen. Wie sinnvoll die Anordnungen sind, wird von anderen hinterfragt. Eigentlich finden wir Wellenbrecher an den Stränden und vor Häfen. Früher aus Holz, heute aus Stahl und Beton, sollen sie vor Fluten schützen. Die zerstörerische Kraft großer Wellen soll schon vor den Küsten gebrochen werden. Wellenbrecher schützen Land und Leute. Der See Genezareth im Heiligen Land ist kein Ozean, sondern ein überschaubarer Binnensee, zwölf Kilometer breit, 21 Kilometer lang. Aber das Gewässer kennt Stürme selbst bei Sonnenschein. Fallwinde brechen von den Golanhöhen kommend in den gut 200 Meter unter (!) dem normalen Meerespiegel gelegenen See Genezareth. Eine Gefahr selbst für große Schiffe. Die Bibel schreibt:

„Es erhob sich ein großer Windwirbel, und die Wellen schlugen in das Boot, sodass das Boot schon voll wurde. Und er war hinten im Boot und schlief auf einem Kissen. Und sie weckten ihn auf und sprachen zu ihm: Meister, fragst du nichts danach, dass wir umkommen? Und er stand auf und bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig! Verstumme! Und der Wind legte sich und es ward eine große Stille.“ (Markus 4,37–39)

Der im Boot schlief, war Jesus. Und Jesus bringt mit seinem Wort den tosenden See zur Ruhe. Er ist auch der Helfer, wenn die Wasser über unserem Kopf zusammenschlagen, Krisen und Krankheiten kommen. Bis zur Stunde bezeugen Menschen, dass sie mit Jesus Wunder erlebt haben.

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