Dienstag, 20. Juni 2017

Neue Sonderausstellung ab 24. Juni im Kunsthaus Meyenburg:

Philip Oeser (1929 -  2013) Von Nordhausen nach Weimar –
Malerei. Zeichnung. Grafik.

Nordhausen (psv) Die Ausstellung im Kunsthaus Meyenburg, die am 24.  Juni in Nordhausen eröffnet wird, präsentiert 105 Kunstwerke des bekannten deutschen Malers und Graphikers Philip Oeser, der als Helmut Müller am 1. Juni 1929 in Nordhausen geboren wurde. Nach dem Studium in Weimar und Berlin ließ er sich 1957 zunächst freischaffend in Westberlin nieder. 1961 kehrte er nach Thüringen zurück und nahm eine Stelle als Gemälderestaurator am Angermuseum in Erfurt und 1964 an den Staatlichen Kunstsammlungen Weimar an. Erste Einzelausstellungen folgten Mitte der 1960er Jahre mit Materialdrucken, Monotypien und Collagen in der Erfurter Ateliergemeinschaft. Seine ersten Gemälde entstanden bereits 1959. 1974 wurde Philip Oeser zum Chefrestaurator der Kunstsammlungen zu Weimar ernannt. Neben seiner Tätigkeit als Restaurator, für die er u.a. 1972 den Kunstpreis der Stadt Weimar für die Restaurierungsarbeiten an Cranach-Gemälden erhielt, war Oeser ab 1977 freiberuflich als Maler und Grafiker in Weimar tätig. 1990 war er auch Gründungsmitglied von D 206, DIE THÜRINGER SEZESSION. Am 3. Januar 2013 starb Philip Oeser in Weimar-Taubach.

Die retrospektive Ausstellung zeigt erstmals in seiner Geburtsstadt Nordhausen einen umfassenden Einblick in das umfangreiche und sehr vielfältige OEuvre des Künstlers, das reich in seiner eigenen Bildsprache ist. Philip Oeser schöpfte seine Ausdrucksformen vor allem in unterschiedlichen, für sich entwickelten Drucktechniken – wie Materialdruck, Monotypie, Collage oder Copygrafie. Auch seine Stilistik ist sehr vielfältig und reicht von starkfarbigen abstrahierten Gemälden, z.B. das „Stilleben mit zerteilten Fischen und Hummer“, 1965, oder dem „Selbstporträt“ von 1958 bis zu filigranen und detailreichen Handzeichnungen – wie dem Porträt „Erschöpfte Schülerin“ oder „Die 9. Schenke“. Seine Copygraphien und Collagen, wie die Serien „Tagebuch“ und  „Wegekreuz“, lassen den Betrachter tief in die Gedanken- und Erlebniswelt des Künstlers eintauchen. Seine Faszination an Formen und Strukturen kann man an vielen Werken nachvollziehen, in denen der Künstler sich mit Federn, Fossilien oder Holzmaserungen auf unterschiedlichste Weise auseinandersetzt.  Eine besondere Bereicherung der Ausstellung bieten auch die dreidimensionalen Assemblagen, in denen Oeser Gefundenes und Neugeschaffenes miteinander kombiniert und so Neues erschafft, z.B. „die Tochter des Hofuhrmachers“ aus dem Jahr 1973 oder das Objekt „Panharfe“ von 1981.

Die Ausstellung  ist bis zum 27. August im Kunsthaus Meyenburg, Alexander-Puschkin-Str. 31, Die-So 10 -17 Uhr,  zu sehen.        


(Susanne Hinsching, Leiterin der städtischen Museen)

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