Philip Oeser (1929 - 2013) Von Nordhausen nach Weimar –
Malerei. Zeichnung. Grafik.
Nordhausen
(psv) Die Ausstellung im Kunsthaus Meyenburg, die am 24. Juni in
Nordhausen eröffnet wird, präsentiert 105 Kunstwerke des bekannten
deutschen Malers und
Graphikers Philip Oeser, der als Helmut Müller am 1. Juni 1929 in
Nordhausen geboren wurde. Nach dem Studium in Weimar und Berlin ließ er
sich 1957 zunächst freischaffend in Westberlin nieder. 1961 kehrte er
nach Thüringen zurück und nahm eine Stelle als Gemälderestaurator
am Angermuseum in Erfurt und 1964 an den Staatlichen Kunstsammlungen
Weimar an. Erste Einzelausstellungen folgten Mitte der 1960er Jahre mit
Materialdrucken, Monotypien und Collagen in der Erfurter
Ateliergemeinschaft. Seine ersten Gemälde entstanden bereits
1959. 1974 wurde Philip Oeser zum Chefrestaurator der Kunstsammlungen
zu Weimar ernannt. Neben seiner Tätigkeit als Restaurator, für die er
u.a. 1972 den Kunstpreis der Stadt Weimar für die Restaurierungsarbeiten
an Cranach-Gemälden erhielt, war Oeser ab 1977
freiberuflich als Maler und Grafiker in Weimar tätig. 1990 war er auch
Gründungsmitglied von D 206, DIE THÜRINGER SEZESSION. Am 3. Januar 2013
starb Philip Oeser in Weimar-Taubach.
Die
retrospektive Ausstellung zeigt erstmals in seiner Geburtsstadt
Nordhausen einen umfassenden Einblick in das umfangreiche und sehr
vielfältige OEuvre des Künstlers,
das reich in seiner eigenen Bildsprache ist. Philip Oeser schöpfte
seine Ausdrucksformen vor allem in unterschiedlichen, für sich
entwickelten Drucktechniken – wie Materialdruck, Monotypie, Collage oder
Copygrafie. Auch seine Stilistik ist sehr vielfältig
und reicht von starkfarbigen abstrahierten Gemälden, z.B. das
„Stilleben mit zerteilten Fischen und Hummer“, 1965, oder dem
„Selbstporträt“ von 1958 bis zu filigranen und detailreichen
Handzeichnungen – wie dem Porträt „Erschöpfte Schülerin“ oder „Die 9.
Schenke“.
Seine Copygraphien und Collagen, wie die Serien „Tagebuch“ und
„Wegekreuz“, lassen den Betrachter tief in die Gedanken- und
Erlebniswelt des Künstlers eintauchen. Seine Faszination an Formen und
Strukturen kann man an vielen Werken nachvollziehen, in denen
der Künstler sich mit Federn, Fossilien oder Holzmaserungen auf
unterschiedlichste Weise auseinandersetzt. Eine besondere Bereicherung
der Ausstellung bieten auch die dreidimensionalen Assemblagen, in denen
Oeser Gefundenes und Neugeschaffenes miteinander
kombiniert und so Neues erschafft, z.B. „die Tochter des Hofuhrmachers“
aus dem Jahr 1973 oder das Objekt „Panharfe“ von 1981.
Die
Ausstellung ist bis zum 27. August im Kunsthaus Meyenburg,
Alexander-Puschkin-Str. 31, Die-So 10 -17 Uhr, zu sehen.
(Susanne Hinsching, Leiterin der städtischen Museen)
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