Azubis
dringend gesucht!
IHK-Ausbildungsumfrage
bestätigt Bewerbermangel
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Von Mitte
April bis Anfang Mai haben die Thüringer Industrie- und
Handelskammern ihre jährliche Ausbildungsumfrage in den
regionalen Unternehmen durchgeführt. 416 Firmen äußerten sich
zu ihren Ausbildungsplänen, -erfahrungen und -erwartungen.
Die
Ergebnisse bestätigen den Trend der vergangenen Jahre: trotz
leicht gestiegener Schulabgängerzahlen konnten nur knapp 53
Prozent der Unternehmen alle angebotenen Ausbildungsplätze
besetzen. Der Rest geht – zumindest teilweise – leer aus. In
den meisten dieser Fälle lagen den Unternehmen keine geeigneten
Bewerbungen vor (72 Prozent) und in jedem fünften Betrieb wurde
die Ausbildung von den Jugendlichen erst gar nicht angetreten.
Die
Unternehmen reagieren unterschiedlich auf den aktuellen
Bewerbermangel. Während die einen auf ein verbessertes
Ausbildungsmarketing setzen, suchen die anderen ihre künftigen
Facharbeiter im Ausland. Der Anteil der Betriebe, die ihre
Werbeanstrengungen verstärken wollen, ist gegenüber dem Vorjahr
von 6 auf 21 Prozent gewachsen. Aber auch Flüchtlinge geraten
immer mehr in den Blickpunkt. So gaben 14 Prozent der Unternehmen
an, ihre Integrationsbemühungen noch auszubauen.
Die
Betriebe sehen ihre potenziellen Auszubildenden und Mitarbeiter
mehr und mehr als „Kunden“ und denken intensiv darüber nach,
wie sie ihre Attraktivität für diese Zielgruppe verbessern
können. Das Spektrum reicht von einer übertariflichen
Ausbildungsvergütung bis hin zu Beihilfen zur Mobilität der
Azubis. Die Anreize sind zwischenzeitlich immer vielfältiger
geworden: freie Getränke und Obst, aber auch die Kostenübernahme
für das Fitnessstudio, Bücher, Wohnheime oder Miete.
Probleme
sehen fast 40 Prozent der Befragten in der Berufsorientierung und
den unklaren Vorstellungen der Schulabgänger über das vorhandene
Berufespektrum (79 Prozent) sowie in der oft zu großen Entfernung
zur Berufsschule (39 Prozent), was den Abschluss von
Ausbildungsverträgen mitunter verhindern kann.
Verbessert
hat sich aus Sicht der Unternehmen die Disziplin der Bewerber,
sowie deren Interesse und Aufgeschlossenheit. Die elementaren
Rechenfertigkeiten sowie das Ausdrucksvermögen erhalten hingegen
wieder schlechtere Bewertungen als im Vorjahr. Um dennoch
ausbilden zu können, bietet mehr als jeder dritte Arbeitgeber
eigene Nachhilfekurse oder nutzt die ausbildungsbegleitenden
Hilfen der Agentur für Arbeit.
Dem
generellen Ausbildungsengagement schadet dies jedoch nicht. Im
Gegenteil: 30 Prozent geben auch lernschwächeren Jugendlichen
eine Chance auf einen Arbeitsplatz und das sogar grundsätzlich
auch ohne öffentliche Unterstützung oder finanzielle staatliche
Fördermaßnahmen.
Die
Thüringer Ergebnisse der Online-Befragung finden Sie unter
www.erfurt.ihk.de /
www.gera.ihk.de /
www.ihk-suhl.de .
Diana
Stolze
Leiterin
Regionale Service-Center
Landkreise
Eichsfeld, Nordhausen und Kyffhäuserkreis
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Freitag, 9. Juni 2017
Die IHK Erfurt informiert:
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