Neulich erlebte ich anlässlich des
Lutherjahres in der Nordhäuser St.Blasii-Kirche das vom Theater
Nordhausen gestaltete „Luther-musical“, das mich derart
beeindruckte, dass ich
überlegte, ob es wohl noch eine qualitative
Steigerung in den noch folgenden Veranstaltungen in Nordhausen zum
500jährigen Luther-Jubiläum geben könne.
Am Freitag besuchte ich das Chorkonzert
in St. Blasii anlässlich dieses Luther-Jubiläums, das mich nicht
weniger tief beeindruckte wie das Musical zuvor, das mir aber auch
die Einsicht brachte, dass eine Überlegung wie vorerwähnt keine
Antwort finden kann. Einfach deshalb, weil jede Veranstaltung zu
dieser Thematik – sei sie auch noch so beeindruckend oder
begeisternd - ihr eigenes
Profil, ihren eigenen Charakter und ihr
eigenes Flair entwickelt und verbreitet. Und das kann sogar in der
gleichen Veranstaltung recht unterschiedlich sein.
So erlebt in diesem Chorkonzert:
zunächst der Nordhäuser Männerchor, alles Mitglieder gesetzteren
Alters und einem Programm, das erkennbar darauf zugeschnitten war.
Ich versage mir, die Titel der Lieder im einzelnen zu benennen „Am
Brunnen vor dem Tore“ befand sich darunter, stattdessen sei die
bewährte und gediegene Art und Weise ihrer Vorträge unter Leitung
ihres Chorleiters Frieder Liebmann betont. Ich versage mir auch den
Versuch einer qualitativen Bewertung dieser wie aller folgenden
Auftritte und Vorträge, es wäre nicht nur meiner Gehörprobleme
wegen vermessen. Es reichte, um beeindruckt zu werden.
Dem Männerchor folgte der Kinder- und
Jugendchor Nordhausen, den Chorleiter (Kirchenmusiker) Thomas
Hofereiter zwar als homogenen, teilweise aber über das Kirchenschiff
verteilten Klangkörper auftreten ließ. Und ihn so umsichtig, ja,
temperamentvoll dirigierte, das das allein schon gefiel und
beeindruckte. Was von diesen und allen anderen beteiligten Chören
geboten wurde, war ein jedenfalls abwechslungsreiches
Chorkonzert mit Musik aus verschiedenen Epochen. Vom Volkslied bis
zum Kirchenlied, von der Klassik bis zur Gegenwart. Hofereiter
gebührt schließlich auch Dank, dass er diesen Chor nach einigen
tiefgehenden Turbulenzen wieder zu einen leistungsfähigen
Klangkörper werden ließ. Hier wurde es einmal mehr offensichtlich.
Schließlich und nicht von
ungefähr als abschließenden Finale nahm der Konzertchor Nordhausen
unter seiner bewährten Leiterin Rozalina
Gencheva im Altarraum der Kirche Aufstellung und bot einmal mehr ein
Programm, das die Zuhörer in ihren Bann zog und geradezu
begeisterte. Und die Würdigung durch einen Rezensenten verdient
hätte. Ist die Vorsitzende dieses Chores – und ihre Moderatorin –
doch Christel Laude, selbst geschätzte Konzertrezensentin und
Garantin hohen musikalischen Anspruchs. Dem der Chor einmal mehr voll
gerecht wurde. Der jeweilige Beifall zu allen gebotenen Vorträgen
und besonders am Schluss des Konzertes dankte den Chören mit ihren
Mitgliedern.
Es war ein außerordentlich
ereignisreicher, musikalischer Nachmittag, der deshalb mehr Zuhörer
verdient hätte.
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