Ein
weiterer Höhepunkt der Kammerkonzertreihe am 26. Mai um 19 Uhr
Es
hieße Eulen nach Athen tragen und wäre wahrscheinlich eine
Untertreibung, wenn man anmerken wollte, dass die seit nunmehr drei
Jahren im KUNSTHAUS MEYENBURG bestehende Reihe ‚KAMMERMUSIK im
KUNSTHAUS‘ eine Bereicherung des Angebotes für Freunde dieses
Genres darstellt. Ständig ausverkaufte Konzerte und eine Vielzahl
von Beschwerden über eine nicht ausreichende Anzahl an Plätzen
stellen einerseits Lob für die Veranstalter dar, sind aber auch
Beweis für einen Bedarf an dieser Art der musikalischen Darbietung.
Verblüffend ebenfalls die Bandbreite dessen, was man alles unter
Kammermusik verstehen kann. Wer hätte gedacht, dass zu einem Konzert
drei Kontrabässe, zu einem anderen Percussion solo das Kunsthaus
füllen könnte? Am 26. Mai aber gilt in ‚neudeutsch‘: ‚Back to
the roots‘, denn ab 19 Uhr wird Kammermusik von einem
Streichquartett in ‚traditioneller‘ Besetzung geboten – Stefano
Menna (1. Geige), Sylvia Wepler (2. Geige), Tobias Hauer (Bratsche)
und Elisabeth Keseberg (Violoncello). Es muss nicht betont werden,
dass auch dieses Konzert ein Ergebnis des inzwischen traditionellen
und sehr engen Zusammenwirkens zwischen Loh-Orchester,
Theater Nordhausen, KUNSTHAUS MEYENBURG
und KUNSTHAUS
MEYENBURG
Förderverein ist.
Das Programm am kommenden Donnerstag steht für ‚Kammermusik
classic‘. Franz Schubert schrieb das 3. Streichquartett B-Dur D36
mit 15 Jahren (!), das in seinen vier Sätzen mit diversen Effekten –
wie Tonarten in Ces-Dur und ces-Moll im gespenstischen Mittelteil
überrascht, im Menuetto mit D-Dur und selten verwendeten dreifachen
Pianissimo daherkommt und einem Finale als typischen
‚Rausschmeißer-Satz‘. Das zweite Streichquartett an diesem Abend
ist das 2. Streichquartett D-Dur von Alexander Borodin, das er seiner
Frau Katharina widmete. In diesem Quartett ebenfalls interessante
Effekte und Wandlungen – in der Grundanlage bestimmt von russischer
Melodik, im Finale an Beethoven erinnernd. Borodin war eigentlich
Wissenschaftler, Mediziner und lehrte als Professor Chemie. Auf die
Frage, ob er komponierender Wissenschaftler sei oder
wissenschaftlicher Komponist kam die Antwort: „Für andere ist die
Komposition Aufgabe, Arbeit, Pflicht, bedeutet sie das ganze Leben;
für mich ist sie Ruhe, Spaß, eine Laune, die mich von meinen
offiziellen Pflichten als Professor, Wissenschaftler ablenkt.“
Genau dies – Ruhe und Spaß an dieser Musik wollen die
Kammerkonzerte in dieser oft hektischen Zeit bieten. Auch an diesem
Abend in der Pause eine Bildbetrachtung mit der Leiterin des
Kunsthauses, Susanne Hinsching und ein Glas Rotwein.
Termin:
26.05.2016 19 Uhr Kunsthaus Meyenburg
Karten: 15 Euro an der Theaterkasse, evtl. wenige
Restkarten an der Abendkasse
Dr.
Wolfgang R. Pientka
Vorsitzender des
KUNSTHAUS MEYENBURG
Fördervereins
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